Perry Rhodan 2715: Einsatz im Polyport-Hof (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"
auftauchen, sich behandeln und ein neues Herz züchten lassen. Erstens hätten die Tefroder sofort bemerkt, dass sie es mit einem Terraner zu tun hatten, und zweitens wäre solch eine Operation immer noch eine Angelegenheit von mindestens 24 bis 36 Stunden.
Und diese Zeit hatten sie ganz einfach nicht. Ihr Zeitplan war sowieso schon ziemlich eng gestrickt. Sie konnten von Glück sagen, wenn sie in ihrem derzeitigen Zustand die Mission überhaupt im gegebenen Rahmen erledigen konnten.
»Admiral?«, sagte Ellendea Lon.
Tekener drehte sich zu ihr um.
»Admiral, mir ist es gelungen, mich in den internen Funkverkehr von ITHAFOR-5 zu hacken.«
»Und?«
»Da stimmt etwas nicht. Unsere Zeitmesser zeigen noch den 31. Juli an, die des Polyport-Hofs allerdings den 3. August. Offensichtlich haben wir beim Durchgang volle drei Tage verloren!«
5.
ITHAFOR-5,
3. August 1514 NGZ
»Verdammt ...« Tekener ließ sich von Ellendea Lon die Kodes und Frequenzen auf sein Multifunktionsarmband überspielen und überzeugte sich selbst.
Die USO-Spezialistin hatte recht. Sie waren am 31. Juli 1514 NGZ aufgebrochen und bislang der Meinung gewesen, es müsse noch immer derselbe Tag sein. Doch das war ein Irrtum. Ihre Uhren liefen untereinander zwar synchron, stimmten aber nicht mit denen des Polyport-Hofs überein.
Sie waren in der Tat drei Tage unterwegs gewesen.
Wir haben beim Durchgang volle drei Tage verloren!, dachte Tekener. Verspätungen beim Durchgang waren inzwischen eher die Regel als die Ausnahme. Solch ein Verlust jedoch war extrem.
Hatten etwa die Onryonen eingegriffen und diesen Zeitverlust herbeigeführt?
»Was machen wir jetzt?«, fragte Cheprijl. Trotz des Translators klang seine Stimme zirpend. »Der SERUN hat übrigens alle Einstellungen vorgenommen und unterstützt nun meine Sehkraft. Ich bin wieder voll einsatzfähig.«
»Ich weiß es noch nicht«, antwortete Tekener ehrlich. »Abbrechen oder weitermachen? Und wir müssen uns überlegen, wie wir unsere Rückkehr bewerkstelligen können.«
»Weitermachen!«, sagte Ellendea Lon. Schon wieder hatte sich Schweiß auf ihrem Gesicht gebildet. »Eine Rückkehr ist sowieso unmöglich.« Sie sah Tekener an.
Ihr Blick sprach Bände. Hier kommen wir nicht mehr raus. Wir werden hier sterben. Dann sollten wir wenigstens noch dafür sorgen, dass Luna den Tefrodern vor die Nase gesetzt wird.
»Momentan erscheint eine Rückkehr unmöglich«, antwortete Tekener. Ein Kosmopsychologe wusste auch, wie er mit verzweifelten USO-Spezialistinnen umzugehen hatte. »Klar ist nur, wir können über das Polyport-System nicht zurückkehren. Eine weitere Passage würden wir kaum überstehen.«
Ellendea Lon lachte leise auf. »Kaum überstehen? Es ist quasi unmöglich geworden, durch das System zu reisen! Die Ausfälle der letzten Zeit haben dramatische Dimensionen angenommen. Das haben wir doch gerade am eigenen Leib erfahren!«
Tekener nickte nachdenklich. Die Onryonen hatten gedroht, das System komplett abzuschalten. Vielleicht hatten sie bereits stark in den Betrieb des Netzes eingegriffen.
»Du hast recht, wir müssen eine andere Möglichkeit zur Rückkehr suchen –und wir werden sie finden!«
Aber das sah Tekener nur als untergeordnetes Problem an. Waren sie überhaupt imstande, ihren Auftrag umzusetzen?
»Ihr müsst noch etwas wissen«, sagte er. »Ich bin ebenfalls beeinträchtigt.« Mit knappen Worten informierte er die Spezialisten über seinen Zustand.
Ellendea starrte ihn sprachlos an, die beiden anderen schienen seine Erklärung gar nicht zur Kenntnis genommen zu haben.
Tekener gestand es sich nicht gern ein, doch bei dieser Mission war von Anfang an wirklich alles schiefgegangen, was schiefgehen konnte. Murphys Gesetz in Reinkultur!
Genauso große Sorgen machte ihm die Zeitknappheit. Das Ultimatum der Onryonen lief am 6. August ab. Ihnen blieben also keine fünf Tage wie ursprünglich geplant, sondern maximal zwei, eine gewisse Karenz eingerechnet. Viel länger würde er selbst mit dem SERUN nicht durchstehen.
Wenn sie ihre Mission erfüllen wollten, mussten sie diese Zeit nutzen, sich an die veränderten Umstände anpassen.
Improvisieren ...
Sie mussten die Tefroder dazu bringen, sich gegen die Onryonen zur Wehr zu setzen, sie sogar aktiv anzugreifen, damit die rätselhaften Gefolgsleute des Atopischen Tribunals ihre Drohung wahr machten und Luna aus dem Sol- ins Tefor-System versetzten.
Tekener traute Tamaron Vetris-Molaud durchaus zu, zu einer
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