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Perry Rhodan 2716: Das Polyport-Desaster (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"

Perry Rhodan 2716: Das Polyport-Desaster (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"

Titel: Perry Rhodan 2716: Das Polyport-Desaster (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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gegeben hatte. Die Hyperphysiker und Mediziner an Bord bezeichneten die Phänomene als PaMAk, als Para-Materielle Aktionsfiguren . Aber aus irgendeinem Grund hatte sich diese Bezeichnung als wenig populär erwiesen.
    Vielleicht klang Banshee einfach vertrauter. Banshees, hieß es, waren blasse Todesbotinnen, die Augen rot geweint. Ob sie Greisinnen waren oder verführerisch junge Frauen, darüber gingen die Lehrmeinungen auseinander. Überhaupt sollte der Spuk selten sichtbar sein, viel eher hörbar: Sollte jemand sterben, war einige Tage zuvor der herzzerreißende Klagegesang einer Banshee zu hören, und zwar vor dem Fenster des Hauses, in dem die betroffene Familie lebte.
    In welch krausen Aberglauben wir uns flüchten, dachte Kilmacthomas. Lichtjahre von der Erde entfernt, in einer Welt aus Stahl und Hyperenergie.
    Ein weiterer Sicherheitsmann kam Kilmacthomas entgegen und begleitete ihn in den Hangar. Der Raum war riesig, die Decke etwa vierzig Meter hoch. In übereinandergestapelten, offenen Garagen standen die Rodungs- und Saatautomaten, außerdem die gewaltigen John-Deere-Mähdrescher, die für Tyrone Kilmacthomas immer eine Augenweide waren.
    Er musste nur dem Gemurmel folgen, vielleicht hundert Meter Richtung Schiffshülle. Dort fand er Niall Quinn und seine Leute.
    Quinn, der Sicherheitschef der WIZARD OF OZ, war ein schmalschultriger Hüne mit grazilen Klavierspielerhänden. Zwei Köpfe größer als Kilmacthomas, nickte er ihm aus der Höhe zu und wies auf den Boden.
    Kilmacthomas sah den polierten Kahlkopf des Chefarztes, Dr. Anatou Stosch. Einer der Männer, die das Etwas betrachteten, wich zur Seite und steuerte auch den Roboter zurück, ein hüfthohes Analysegerät auf breiten, lautlos rollenden Raupen.
    Tyrone Kilmacthomas schluckte. »Lebt es?«
    »Schwer zu sagen«, dröhnte Stosch mit Stentorstimme, die wie immer so klang, als spräche er an Speaker's Corner zu einem unüberschaubaren Pulk Menschen. Er setzte seine Transpektivbrille ab, mit der er das Etwas betrachtet hatte.
    Tyrone Kilmacthomas beugte sich zu diesem Etwas.
    Auf den ersten Blick sah es aus wie ein neugeborenes Baby. Es war nackt, aber frei von Geschlechtsteilen, was ihm etwas Puppenhaftes verlieh. Die Augen waren von einem lebendigen Blau. Sie schauten ängstlich hin und her, ohne jemanden zu fixieren. Aus dem Nabel quoll in langsamen Stößen ein gelbliches Sekret. Es streckte die Finger, griff ins Leere, ballte sie erneut zu winzigen Fäusten. Die Haut sah weich und jung aus, aber nur auf den ersten Blick glatt. Unter der Haut tat sich etwas, ruckartige, kantige Bewegungen, als ob Legionen winzigster Maschinen darunter wimmelten.
    »Was ist das?«, fragte Kilmacthomas und wies auf eine größer werdende kantige Beule.
    »Eine Mechanik«, sagte Stosch. Er tippte gegen die Transpektivbrille. »Es hat kein Herz. Keine Lunge, keine Leber, keinerlei Organe. Sehen Sie selbst.«
    Stosch reichte ihm die Transpektivbrille; Kilmacthomas setzte sie auf und stellte sie auf das Etwas ein. Die Knochen waren zu sehen, aber sie wirkten auf unbestimmte Art nicht richtig. Im Rumpf entdeckte er kein erkennbares Organ. Dort sah es aus, als ob einige Dutzend vielfingrige Hände miteinander rängen.
    Und im Schädel? Zogen zahllose haarfeine Fäden kreuz und quer, ohne einander, wie es schien, ein einziges Mal zu berühren. Kilmacthomas schüttelte ratlos den Kopf und gab Stosch die Brille zurück.
    »Kein Mensch«, sagte er. Es klang beschwörend. Er dachte: Eine mechanische Puppe, in Menschenhaut gekleidet.
    »Genanalyse abgeschlossen«, verkündete in diesem Moment der Medoroboter.
    »Und?«, fragte Stosch.
    »Die DNS der Haut ist eine Verbindung der DNS der Besatzungsmitglieder Stanley Vonholdt und Joël Robuchon.«
    Das Kind der beiden Männer, dachte Kilmacthomas. Es klang wie der Scherz eines Wahnsinnigen.
    »Was bezwecken die Banshees damit?«, fragte Stosch dröhnend, als wollte er die Weißen hinter ihrer Barriere ansprechen und zu einer Antwort zwingen. Aber er sah dabei Kilmacthomas an.
    »Ich weiß es nicht«, sagte der Kapitän.
    Die Augen des Etwas wurden ruhiger. Sie fixierten ihn; das Etwas streckte beide Arme nach ihm aus. Kilmacthomas bog unwillkürlich den Oberkörper zurück. Dann erstarrte das mechanische Baby mitten in seinen Bewegungen.
    Es ist tot, dachte Kilmacthomas.
    »Bringen wir es in ein Labor«, sagte Stosch ungewohnt leise.
    »Und in Quarantäne«, ergänzte Kilmacthomas.
    Am liebsten hätte er Befehl gegeben, den

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