Perry Rhodan 2716: Das Polyport-Desaster (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"
Leichnam von Bord zu werfen. Leider war das seit der Weichen Kollision nicht möglich. Der Weltraum selbst hatte sich vor ihnen verschlossen.
Wir sind gefangen im eigenen Schiff, dachte er. Wie Ratten in einem Labyrinth.
Das Projekt von San
An Bord der KRUSENSTERN
20. Juli 1514 NGZ
»Kontakt zu Perkon hergestellt«, teilte Marian Yonder mit. Der Kommandant der KRUSENSTERN machte auf Perry Rhodan wie so oft einen übernächtigten Eindruck. Rhodan neigte sich ein wenig vor und betrachtete Yonders Bild im Holo. Das Haar lag wirr, der Blick wirkte selbstversunken.
Yonder zögerte einen Moment, dann schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen. »Announ da Zoltral ist inzwischen über unser Eintreffen persönlich informiert worden. Sie hat ausrichten lassen, dass sie zurzeit mit ernsteren Dingen beschäftigt sei, die Sternenbaronie betreffend. So bald wie möglich werde sie aber der familiären Affäre ihre Aufmerksamkeit schenken. Sie hat es noch ein bisschen – hm – glamouröser ausgedrückt. Möchtest du dann mit ihr sprechen?«
Rhodan nickte. Schließlich war er die besagte familiäre Affäre.
Allerdings hätte Rhodan schon ADAM fragen müssen, wie sich der neu installierte Plasmakommandant der KRUSENSTERN nannte, wenn er Klarheit über das Verwandtschaftsverhältnis erhalten wollte, in dem er zu Announ stand. Schließlich war es einige Tausend Jahre her, dass er mit Thora eine Zoltral geheiratet hatte.
Eine Ehe übrigens, der, da nach irdischem Recht geschlossen, in arkonidischen Gefilden keine Gültigkeit beigemessen wurde. Schließlich hatte die Bürokratie des Kristallimperiums kein Interesse daran, dass irgendein Himmelskörper des ältesten und gewaltigsten Sternenstaates der Milchstraße als Erbe an – wie hatte Thora ihn damals bezeichnet? – eine Kreatur unterhalb der Entwicklungsstufe C fiel.
»Alles klar bei dir?«, fragte Yonder besorgt.
Rhodan nickte. Yonder beendete die Verbindung; das Holo erlosch.
Natürlich war gar nichts klar.
Die KRUSENSTERN benötigte dringende Reparaturen, um die Schäden zu beheben, die sie vor sechs Tagen beim Kampf gegen das Schiff des Gestaltwandlers erlitten hatte.
Und das waren noch Rhodans geringste Probleme. Mit dem Atopischen Tribunal war ein unbekannter neuer Machtfaktor in der Milchstraße aufgetreten.
Außerdem bereitete das Polyport-System zunehmend Sorge. Es geriet mehr und mehr außer Takt. Der Verkehr mit der Galaxis Anthuresta war weitgehend zum Erliegen gekommen.
Andererseits hatte sich der Kontakt zu Anthuresta auch aus anderen Gründen ausgedünnt. Die Stardust-Menschheit hatte begonnen, sich abzunabeln. Resident Joschannan hatte der Distanzierung nicht vehement genug gegengesteuert, wie Rhodan fand.
Doch Rhodans Meinung war, was das betraf, nicht sehr gefragt. Die meisten Terraner teilten die Meinung des Residenten: Die Liga Freier Terraner hatte Vorrang. Zumal nun, da das Kristallimperium auf geradezu gespenstische Weise der Kontrolle Bostichs zu entgleiten drohte.
Schließlich war auch noch der lange schwelende Konflikt zwischen Tefrodern und Blues-Völkern voll entbrannt.
Das hatte die Stardust-Menschheit den meisten Terranern weit entrückt, ähnlich weit wie die Alashan-Menschheit.
Perry Rhodan war von Bostich zum Polyport-Präfekten ernannt worden. Rhodan war klar, dass Bostich damit keine Auszeichnung im Sinn gehabt hatte.
Vielleicht hatte der Imperator gehofft, Rhodan werde sich als Präfekt überwiegend in den entlegenen Provinzen dieser Präfektur aufhalten. Wie Atlan.
Seit über einem halben Jahrhundert lebte Atlan fern der Milchstraße. Auf gewisse Weise beruhigte diese Tatsache Rhodan nun, da sich der Arkonide hierdurch hoffentlich nicht im Einflussgebiet des Atopischen Tribunals aufhielt.
Genauso, wie es ihn beruhigte, dass Icho Tolot wieder ganz in seiner Nähe war.
Und dass sich mit Avan Tacrol neben Tolot sogar noch ein zweiter Haluter an Bord der KRUSENSTERN befand.
Tacrol war zwar im Kampf mit dem Marshall schwer verletzt worden. Er befand sich aber, wie Jatin versichert hatte, auf dem Weg der Besserung.
Kein Wunder, kümmerte sich mit der Ara doch eine ausgezeichnete Medikerin um ihn.
Und genoss er doch, wie Rhodan beobachtet hatte, die Aufmerksamkeit noch eines anderen Besatzungsmitglieds: der Pilotin Farye Sepheroas.
Rhodans Enkelin.
Diese Zuneigung beruhte offenbar auf Gegenseitigkeit. Und es wärmte Rhodan tatsächlich das Herz zu sehen, wie sich in der Beziehung Faryes zu Tacrol seine eigene
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