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Perry Rhodan Neo 004 - Ellerts Visionen

Perry Rhodan Neo 004 - Ellerts Visionen

Titel: Perry Rhodan Neo 004 - Ellerts Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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paar Stunden dringend«, sagte Rhodan. »Und wenn es dringend war, kommst du sowieso zu spät.«
     
     
    Neustart
     
    Sie saß allein in der Zentrale der AETRON. Sie hatte die übrigen Besatzungsmitglieder gebeten, ihre Quartiere aufzusuchen. Dann hatte sie den Kommandantensessel leicht nach hinten kippen lassen und blickte an die Decke. Die Holoprojektion erweckte den Eindruck, direkt in den Sternenhimmel zu schauen. Sie betrachtete nachdenklich den Planeten, der dort fast greifbar nah über ihr zu schweben schien.
    Es war Arkon. Die dreidimensionale Darstellung war so klar und scharf, dass sie glaubte, ihre Heimatwelt aus einem nahen Orbit zu sehen.
    Sie versuchte, sich Szenen ihrer Kindheit und Jugend in Erinnerung zu rufen. Die Akademie für Stellare Kriegskunst, in der sie gemeinsam mit anderen Studenten Strategie, Taktik und Logistik gelernt, in deren Virtuarien sie Schlachten der Methankriege erlebt hatte: als einfache Raumsoldatin, als Offizierin, als Raumschiffskapitänin. Sie hatte an Landungsoperationen teilgenommen, weit hinter der Front neue Versorgungswege ersonnen und trassiert. Sie hatte als Feuerleit- und Ortungsoffizierin gedient, als Kommandantin ihre Befehle erteilt.
    Ohne einen Fuß aus der Militärakademie in die wirkliche Welt gesetzt zu haben.
    Wann hatte sie das Entsetzen zum ersten Mal gepackt? Vielleicht beim Einsatz im Sektor Qoz IV, als sie, Teil einer Raumlandeeinheit, eine Stadt zurückerobern sollten, die die Methans mit Giftgas geflutet hatten.
    Diese merkwürdige Erregung, die sie ergriffen hatte. Obwohl sie wusste, dass diese Schlacht vor Äonen geschlagen worden war. Dass der Planet in Stücke gebrochen war, dass die Flotte der Arkoniden zwar kein Leben gerettet, aber Sektor Qoz IV den Methanatmern entrissen hatte – wenn auch unter unverantwortlich hohen Verlusten.
    Ihr Landeanflug: ihre Ausschleusung wenige hundert Meter über dem Erdboden; ihr Vormarsch im Schutz ihrer Roboter.
    Allmählich war ihr klar geworden, dass etwas falsch lief. Zunächst hatte sie geglaubt, dass die Methanatmer eine neue Strategie anwendeten.
    Oder dass die Positronik, die das Virtuarium steuerte, sie auf die Probe stellen wollte.
    Aber dann hatte sie gemerkt, dass es weder an der Positronik lag noch an einer unverhofften Genialität der simulierten Methanatmer.
    Die Reihen neben ihr lichteten sich nicht, weil der Widerstand ungewohnt groß oder unüberwindbar gewesen wäre.
    Sondern weil sich ihre Kommilitonen mit desaktivierten Schutzschirmen in das Abwehrfeuer stürzten.
    Ganz so, als suchten sie den Tod.
    Der natürlich kein realer Tod war.
    Lange hatte sie vermutet, dass die anderen schlicht kein Interesse an dem Einsatz im Virtuarium hatten. Dass sie dieser lästigen Pflicht entkommen wollten und dass ihre Liquidierung in der Simulation der bequemste Weg zurück an ihre Fiktivspiel-Konsolen war.
    Erst nach und nach hatte sie gelernt, dass es anders war. Dass die Gefallenen sich gleich wieder zum nächsten Einsatz meldeten. Später erlebte sie, wie die Besatzungen der virtuellen Kreuzer und Schlachtraumer ihre Schiffe mit milder Belustigung, manchmal sogar mit ungewohnter Begeisterung in den Untergang führten. Wie sie das grelle virtuelle Feuer, das die Vernichtung ihrer Einheit durch die Methanatmer anzeigte, mit Gelächter, mit Applaus quittierten.
    Das Leben als entwertete Routine, ein jeder Arkonide von einem ganzen Maschinenpark umsorgt. Der Tod als letztes Abenteuer. Dank der Virtuarien mehrfach erlebbar.
    Sie ertappte sich bei der Vorstellung, wie die beiden Planetarier sich in einem solchen Virtuarium verhalten würden. Verärgert wischte sie den Gedanken fort. Genug, dass die beiden – Rhodan und Bull – sich Zutritt erschlichen hatten in ihr Schiff.
    Sie würde nicht dulden, dass sie auch in ihren Gedanken präsent waren.
    »Wechsel das Bild«, verlangte sie.
    »Welches System wünschst du zu sehen?«, fragte das Schiffshirn.
    Es wären endlos viele Sonnensysteme gewesen, zahllose Welten, die die Positronik ihr hätte vor Augen führen können.
    Thora hatte es immer geliebt, sich das Große Imperium wie ein Gefäß vorzustellen, eine gläserne Sphäre, angefüllt mit Sternen. Niemand – kein lebendes Wesen jedenfalls – kannte sämtliche Namen der Sonnensysteme, die zum Imperium gehörten, geschweige denn die Namen der besiedelten oder behüteten Planeten.
    Dass der Regent alle diese Namen wusste, hatte sie schon als Kind für eine Legende gehalten, eine unterhaltsame, aber auch

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