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Perry Rhodan Neo 005 - Schule der Mutanten

Perry Rhodan Neo 005 - Schule der Mutanten

Titel: Perry Rhodan Neo 005 - Schule der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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alleine sind. Es ist eine Idee oder eine Vision, die selbst einen Arkoniden erschreckt.« Tatjana Michalowna zögerte, rang nach Worten. »Crest ist auf der Suche nach einem bestimmten Planeten. Nach einer Welt, auf der er hofft, das ewige Leben zu finden.«

12.
    Das Vergessen
    Vergangenheit
     
    Eine seltsame Stimmung lag wie eine Dunstglocke über Camp Specter. Die Ausbilder und Lehrer, allen voran Miss Yorke, waren außergewöhnlich nervös. Die sonst so nüchterne Frau lief seit Stunden aufgeregt hin und her, sortierte ihr meist streng nach hinten gekämmtes Haar zu einer kunstvollen Frisur, wie Sid sie von den Nutten in Managua in Erinnerung hatte, zog während des Unterrichts immer wieder ihren Lippenstift nach und interessierte sich kaum für ihre Schüler.
    Die Kinder waren angehalten, Sprüchlein auswendig zu lernen. Die Jüngsten verinnerlichten solche, die auf Homeland Security gemünzt waren und wie Gebete klangen. Die Älteren wurden von Cliff beiseitegenommen und unter seltsamer Geheimnistuerei darauf gedrillt, Kunststückchen vorzuführen.
    Kein Erwachsener sprach über ihre Gaben. Alles wurde unter dem Deckmantel geheimnisvoller Vorgänge geübt oder geprobt.
    Hatten Ivanhoe und Cliff Angst, dass sie untereinander zu viel darüber tratschten? Oder wollte man eine Panik unter dem Wachpersonal und den Ausbildern verhindern?
    Sid wusste es nicht, es scherte ihn auch nicht. Nicht mehr. Sein ganzes Denken und Sinnen war auf den Plan ausgerichtet. Auf diese entscheidenden Minuten, da Elmer und er von hier verschwinden würden. Er war so nervös, dass er beinahe platzte, und als Ariane ihn besorgt fragte, was bloß los sei mit ihm, hätte er ihr beinahe die Wahrheit gesagt. Im letzten Augenblick nahm er sich zurück. Das Mädchen war toll und behandelte ihn gut. Letztlich aber war sie bloß ein Mädchen. Ariane schnatterte unentwegt und konnte nichts für sich behalten.
    »Noch eine Stunde«, flüsterte Sid Elmer während des Mittagessens zu. »Dann landet Drummond.«
    »Jetzt beruhig dich!« Elmer löffelte weiter an seiner Suppe. Seine Finger zitterten, er verschüttete Suppe. »Wenn wir weiter so auffallen, können wir gleich aufstehen und verraten, was wir vorhaben.«
    »Tun wir das Richtige?«, zweifelte Sid. »So schlimm ist es ja auch wieder nicht im Camp. Wenn ich an früher denke ...«
    »Dann sieh dir deine Hände an und überlege, was das nächste Mal passieren könnte, wenn Ivanhoe dich zu sich ruft.«
    Ivanhoe ... Wo war Doktor Goratschin? Meist aß er gemeinsam mit den Kindern. Doch diesmal fehlte er. Julie Ledge und Clifford Monterny saßen am Ende der Tafel und unterhielten sich leise miteinander. Mamasita befand sich in ihrer unmittelbaren Nähe. Die Leibwächterin hatte sich schon lange nicht mehr blicken lassen. Doch nun war sie da. Ein monumental dickes Weib, zwei Meter groß, mit Händen, so groß wie Bratpfannen, und Schultern, so breit, dass jeder Wrestler neidisch geworden wäre. Mamasita sah aufmerksam umher. Ihre Blicke trafen Sid. Durch nichts gab sie zu erkennen, dass sie sich an ihn erinnerte.
    »Ich bin satt«, sagte er. »Gehen wir aufs Zimmer?«
    Elmer nickte. Niemand würde Verdacht schöpfen, zumal jedermann ihr Faible für den Raketenbau kannte und sie bereits mehrmals die Mittagspause genutzt hatten, um an ihren Experimenten zu arbeiten.
    »Wir gehen's noch mal durch«, sagte Elmer, sobald sie das Freie betreten hatten. »Nach den Vorführungen wird es Danksagungen geben; Mister Drummond, Cliff und Ivanhoe werden sich für eine Weile in die Büros zurückziehen. Danach gibt's gemeinsames Abendessen. Die Aufregung wird riesengroß sein. Die Leibwächter werden sich um den Minister kümmern, die Leute in den Wachttürmen werden ebenfalls aufs Innere von Camp Specter konzentriert sein. Wir müssen es bloß nach draußen schaffen. Dann sind wir frei.«
    Sid nickte – und hatte seine Zweifel. Er ahnte, dass der Plan Schwächen hatte. Elmer war ein hochintelligenter Kerl. Doch er besaß weder die Schläue noch den Überlebensinstinkt eines Manos oder eines Paco.
    Sid hatte schreckliche Angst.
     
    Die Zeit verging viel zu langsam. Sid spürte einen schrecklichen Druck auf seiner Brust. Er stopfte so viele Süßigkeiten in sich hinein, wie er nur finden konnte. Schokolade, Marshmallows, klebrige, mit Zuckersaft gefüllte Dragees, Geleefrüchte ...
    »Da kommt er!«, rief Elmer, der seit einiger Zeit am Fensterbrett kauerte. Er deutete in den Himmel.
    Gleich darauf war das laute

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