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Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Titel: Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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die Absorber nicht neutralisieren konnten. Metall ächzte, schriller Lärm hallte durch den Raum.
    Thora spannte sich an und fing den Ruck ab; Rhodan gelang es ebenfalls. Rod Nyssen stürzte, und Anne Sloane stieß einen kurzen Schrei aus. Die anderen nahm Thora nicht wahr. Mit einem tausendfach geübten, routinierten Handgriff gab sie automatisch Befehle in die leuchtenden Schaltflächen ein. Sie musste dazu noch nicht einmal den Blick senken.
    Das Hologramm der inneren Planeten erlosch. Ein letzter Lichtpunkt irisierte und verwehte. Stattdessen baute sich ein anderes Bild auf, schematisch und stilisiert; eines, das nicht mehr darauf abzielte, durch optische Details Eindruck zu schinden, sondern das nüchterne, effektive Informationen lieferte.
    Es war genauso, wie Thora befürchtet hatte. Schiffe stürzten mitten im System in den Normalraum zurück. Große Schiffe. Kriegsschiffe. Und, bei allen Sternengöttern, die GOOD HOPE steckte mittendrin!

2.
    Eine Spindel in der Wüste
    Sid González
     
    Der ehemals dicke Junge schwitzte in der Hitze der Wüste Gobi. Er produzierte schon immer viel zu viel Schweiß und stank dann wie fauliger Seetang; so hatten es die anderen Straßenjungen zumindest bezeichnet. Inzwischen war er dürr und am Ende seiner Kräfte, weil seine Teleportergabe ihn auszehrte – aber das Schwitzen war nicht verschwunden.
    Mist.
    Es gehörte zu den Sachen, die er an sich überhaupt nicht mochte. Die Liste war auch sonst nicht gerade kurz, obwohl er sich hütete, mit jemandem darüber zu reden. Was Sid González von Sid González hielt, ging nur ihn selbst etwas an.
    »Ich wollte schon immer Außerirdische sehen«, sagte er, »und die Arkoniden sind ja auch klasse. Na ja, manche davon. Darum bin ich auf diese Fantasy-Leute erst recht gespannt.« Das konnte er tatsächlich kaum abwarten.
    »Fantan-Leute«, verbesserte Sue, die zierliche, kleine, verstümmelte Sue Mirafiore mit nur einem Arm. Sid sah ihr an, dass sie am liebsten gerannt wäre, um schneller voranzukommen, doch Reginald Bull hatte ihnen eingetrichtert, einen ruhigen und gelassenen Eindruck zu erwecken. Und das hieß vor allem, auf keinen Fall zu rennen. »Fantan«, wiederholte sie. »Nicht Fantasy, kapierst du das?«
    Sid tippte sich an die Stirn. »Ist klar. Kann mir eben auch nicht jedes dämliche Detail sofort merken, was der alte Crest so von sich gibt. Was hat er denn erzählt über diese ... äh ...«
    »Fantan«, sagte Sue so langsam, als würde sie zu einem kleinen Kind sprechen. Dabei hob sich ihr Armstumpf, was an ihrem T-Shirt im Schulterbereich seltsam aussah. Der Stoff beulte sich aus.
    Sieht aus, als krabble darunter eine riesige Spinne, dachte Sid. Er zog die Nase hoch. Er war müde und schlecht gelaunt. Trotzdem mochte er Spinnen. Wenn ich kein Teleporter wäre, hätte mich Reginald Bull garantiert nicht für diese Erstkontakt-Mission ausgewählt. Ich würde zwar eine Menge verpassen, aber ich könnte auch gemütlich auf irgendeiner Couch in Terrania herumliegen und ein Nickerchen halten. Doch gedanklich vor sich hin zu jammern, half ihm bestimmt nicht weiter. »Also, was hat Crest über diese Leute gesagt?«
    »So gut wie nichts«, mischte sich Reginald Bull zum ersten Mal in das Gespräch ein. »Das ist das Problem. Unsere Informationen sind sehr spärlich. Der alte Arkonide hat das Spindelraumschiff gesehen, als es neben Terrania zur Landung ansetzte, und gemeint, dass es wahrscheinlich den Fantan gehört. Das war's schon.«
    »Super.« Sid gab einen knurrenden Laut von sich. »Das hätte ich auch noch hinbekommen. Mal schnell einen Namen erfunden. Passt auf.« Er verstellte die Stimme. »In dem Schiff sitzen möglicherweise die Jeroen-Leute. Das ist rasch gesagt. Und wenn es später doch nicht stimmt, hat man ja keinen Fehler gemacht.«
    »Was soll das, Sid?« Sue klang aggressiv wie eine angreifende Klapperschlange. »So hat Crest das bestimmt nicht gemeint.«
    Er wusste selbst nicht, was mit ihm los war. Vielleicht war es die Müdigkeit oder dieses Gefühl, dass ihm diese ganze Sache über den Kopf wuchs. Die Angst. Sein Leben. Es war alles so schnell gegangen. Wo war sie hin, die Zeit, als er noch ein Straßenjunge gewesen war, ein Niemand, nach dem sich keiner umdrehte und der tun und lassen konnte, was immer er wollte?
    Inzwischen galt er – bei aller Bescheidenheit – als einer der wichtigsten Leute auf der Erde. Ein Teleporter. Einer, den man auswählte, wenn es darum ging, den Erstkontakt zu einem fremden

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