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Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Titel: Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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überall auf der Erde der Widerstand zu regen. Menschen hingen von Natur aus an ihrem Besitz. Meist gönnten sie ihn nicht mal ihrem Nachbarn. Ganz zu schweigen von irgendwelchen Besuchern aus dem All, die so hässlich waren, dass sie sich auch gut auf dem Cover eines Groschenromans aus den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts gemacht hätten.
    Die Fantan schien dieser Widerstand allerdings nicht zu stören. Vielmehr hatte es den Anschein, als hebe es den Reiz von Besun nur noch, wenn es anderen Leuten auch wertvoll war. Bislang vergriffen sie sich, Berichten zufolge, nur an kleineren Dingen: Autos, Reklametafeln, dem D aus dem berühmten »Hollywood«-Schriftzug, einer McDonald's-Filiale in Cleveland – solchen Dingen eben. Auch ein paar Menschen waren entführt worden, darunter, wie es hieß, der Gefährte von Perry Rhodan, Reginald Bull.
    Auf einmal allerdings schienen die Außerirdischen größenwahnsinnig zu werden. Dachten sie ernsthaft, mit ihren allerhöchstens fünfzig Meter durchmessenden Untertassen eine mehr als zwei Kilometer lange Stahlkonstruktion, die ein Gewicht von fast einer Million Tonnen haben musste, abtransportieren zu können? Goratschin konnte das nicht glauben.
    Das Knirschen von Reifen auf Kies schreckte den Russen aus seinen Gedanken auf.
    Er wandte den Kopf und sah, dass ein zweiter Mountainbiker den Gipfel erreicht hatte. Es handelte sich um eine junge Asiatin. Ihr zierlicher, aber drahtiger Körper steckte in einem ärmellosen grauen Sport-Top und einer kurzen blauen Radlerhose. Ein lose geflochtener Zopf aus dunklem Haar lag über ihrer linken Schulter.
    »Guten Morgen!«, rief sie gut gelaunt zu ihm herüber, als sie sich vom Rad schwang. Ihre Stimme war weich und hatte einen leichten Akzent.
    Goratschin schenkte ihr ein knappes Nicken. Ein Teil seines Bewusstseins registrierte die helle, beinahe makellose Haut ihrer schlanken nackten Beine, das hübsche, vor Anstrengung zart gerötete Gesicht, die Tatsache, dass sie unter dem eng anliegenden Top keinen BH trug.
    Der weit größere Teil von ihm sah in ihr jedoch nur einen Eindringling, der seine Festung der Einsamkeit stürmte. Es hatte seinen Grund, weshalb er so früh in den Morgenstunden hierherkam. Er liebte es, zwei oder drei wertvolle Stunden lang völlig ungestört zu sein.
    Die junge Frau schien das nicht zu bemerken.
    Seelenruhig löste sie ihre Trinkflasche vom Rahmen, nahm einen Schluck und spazierte zu Goratschin herüber. »Darf ich?«, fragte sie und gesellte sich, ohne auf seine Antwort zu warten, zu ihm auf die Bank.
    Goratschin gab ein unverbindliches Brummen von sich.
    Die Asiatin stützte sich auf die Lehne der Bank, streckte die Beine nach vorne und bog genießerisch den Rücken durch, wie um sich der aufgehenden Sonne entgegenzurecken. Dabei gab sie ein wohliges Seufzen von sich. Dann schaute sie zu Goratschin auf. »Es ist schön hier oben am frühen Morgen, nicht wahr?«
    Der hünenhafte Russe brummte erneut.
    »Ich komme wirklich gern bei Sonnenaufgang an diese Stelle. Die Aussicht ist so wundervoll. Außerdem treiben sich um diese Zeit noch keine Radtouristen auf den Trails rum.« Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem verschwörerischen Lächeln, das ihn und sie über derlei Wochenendradler erhob.
    Goratschin konnte sich vorstellen, dass es Männer gab, die viel dafür gegeben hätten, dass dieses Lächeln ihnen gegolten hätte. Aber so schmeichelhaft er ihren Versuch zur Vertraulichkeit auch fand, gegenwärtig war er überhaupt nicht in der Stimmung dafür. »Sicher«, sagte er. »Es ist schön ruhig und einsam hier. Gut zum Nachdenken.«
    Erneut begriff sie seinen Wink nicht – oder aber ignorierte ihn absichtlich. »Das finde ich auch. Und im Augenblick kann man so einen Rückzugsort wirklich brauchen. Es passieren so schreckliche Dinge in der Welt.« Sie warf einen Blick hinüber zur Golden Gate Bridge, über der die beiden Fantan-Flundern kreisten wie Aasgeier um fette Beute.
    Goratschin wollte nichts davon hören. Und schon gar nicht wollte er darüber reden. Nicht hier, nicht heute. Er stand auf. »Entschuldigen Sie mich«, presste er zwischen zwei Zahnreihen hervor. »Ich muss los.« Viel unhöflicher konnte man kaum sein, aber das war ihm egal.
    Mit verkniffener Miene ging er zu seinem Rad und schwang sich auf den Sattel. Er schaltete den Radcomputer auf Downhill-Modus und spürte, wie sich die Federwege der Gabeln anpassten. Dann trat er in die Pedale. Doch statt umzukehren und die Straße

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