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Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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seine Spuren verwischen – dann war es nur konsequent, auch das Verwischen der Spuren selbst zu verwischen.
    »Zu welchem Zweck wurde die Kuppel erbaut?«, setzte Crest die Befragung fort.
    »Als Zuflucht für die Kolonisten.«
    »Welche Kolonisten? Die Menschen haben keine Spuren einer arkonidischen Kolonie auf ihrer Welt gefunden.«
    »Die Menschen sind in ihren Möglichkeiten eingeschränkt. Seit meinem Bau ist viel Zeit vergangen.«
    »Wie viel?«
    »In der Zeitrechnung von Larsaf III etwa zehntausend Jahre.«
    Zehntausend Jahre. Es war die Zeit des großen Kriegs gegen die Methans gewesen. Die Angabe erklärte den Zweck einer Zuflucht. Und sie stimmte mit den Aussagen des Arkoniden Kerlon überein, den Perry Rhodan auf dem Mond Lannol im Wega-System getroffen hatte – einem Greis, der mithilfe von Tiefschlafeinrichtungen die Jahrtausende überdauert hatte. Doch zu einem hohen Preis: Kerlon war dem Wahnsinn verfallen.
    »Kennst du den Namen Kerlon?«, fragte er einer Eingebung folgend.
    »Ja.«
    »Ja? Was weißt du über ihn?«
    »Ein unter Arkoniden üblicher Name. Er ...«
    »Nein!«, unterbrach er den Rechner. »Ich meine eine bestimmte Person. Einen Offizier der Schutzflotte. Du musst von ihm wissen!«
    »Ich erinnere mich nicht«, antwortete die Positronik.
    Eine Ausflucht? Möglich, aber der alte Arkonide besaß keine Möglichkeit, Druck auf die Positronik auszuüben. Er musste auf andere Weise versuchen, mehr über die Vergangenheit herauszufinden.
    »Du bist als Zuflucht konzipiert, sagst du«, fuhr er fort. »Wieso existiert dann eine weitere Zuflucht auf Larsaf II?« Er benutzte die arkonidische Bezeichnung für die Venus.
    »Ich erinnere mich an keine weitere Zuflucht. Aber ihre Existenz wäre sinnvoll. Larsaf II ist lebensfeindlich für Arkoniden, ein gutes Versteck vor den Methans. Und es wäre folgerichtig, dass ich nichts von der Existenz einer zweiten Zuflucht weiß. Auf diese Weise kann ich sie nicht verraten.«
    »Die Zuflucht auf der Venus war verlassen«, stellte Crest fest. Mit einer Ausnahme, aber auf sie würde er gleich zu sprechen kommen. »Auch in dieser Kuppel fanden wir keine Arkoniden. Wo sind sie?«
    »Ich weiß es nicht. Ich nehme an, dass sie tot sind. Es ist viel Zeit vergangen.«
    »Das ist kein Argument! In der Kuppel existieren Kälteschlafanlagen.«
    »Das ist richtig.«
    »Weshalb? Sie wurden nicht gebraucht! Ein Vorstoß der Methans hätte Tage oder maximal Wochen gedauert. Die Methans pflegten nicht zu verweilen.«
    »Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist das richtig«, pflichtete die Positronik ihm zu.
    »Wieso wurden die Anlagen dann installiert?«
    »Auf Befehl des Kommandanten.«
    Natürlich. Er hätte selbst auf die Antwort kommen können. Aber es erklärte nicht den Zweck. Wozu aufwendige Anlagen installieren, mit deren Hilfe man Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende überdauern konnte für einen Notfall, der allenfalls Monate anhalten würde?
    »Wieso wurden sie mit einer Ausnahme nicht benutzt?«, fragte der Arkonide weiter.
    »Sie wurden nicht benötigt.«
    »Das ist falsch. Die Kolonie wurde angegriffen und vernichtet.« Es war die naheliegende Erklärung – und sie passte zu dem, was Kerlon berichtet hatte. »Der Kommandant muss andere Pläne gehabt haben. Oder handelte es sich um eine Frau?«
    Die Positronik war kein organisches Wesen. Sie fiel nicht auf Crests durchsichtigen Vorstoß herein. »Ich erinnere mich nicht.«
    »Das solltest du aber. Er lebt.«
    »Der Kommandant lebt? Wie kommst du darauf?« War da ein unmerkliches Zögern? Oder hatte er es sich nur eingebildet?
    »Wir haben DNS-Spuren von mehreren Arkoniden gefunden.«
    »Das ist nicht anders zu erwarten. Wieso sollte das von besonderer Bedeutung sein?«
    »Weil die Spuren eines Arkoniden eigenartig sind. Die Telomere der Chromosomen sind nicht verkürzt.«
    »Das ist eine aufschlussreiche Information«, entgegnete die Positronik. »Was bedeutet sie?«
    »Telomere sind die Enden der Chromosomen. Sie gewährleisten die Stabilität der Chromosomen. Aber bei jeder Zellteilung werden sie etwas kürzer. Unterschreitet die Telomerlänge ein kritisches Minimum, kann sich die Zelle nicht mehr weiter teilen. Der Organismus stirbt. Doch bleibt die Verkürzung der Telomere aus, bleibt der Tod aus. Der Organismus ist unsterblich.«
    Sollte Crests kühne Behauptung die Positronik verblüffen, war dem Rechner nichts anzumerken. »Was du sagst, ist unmöglich«, beschied die Positronik dem alten Arkoniden.

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