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Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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»Unsterblichkeit ist für organische Wesen nicht zu erlangen. Sie ist eine Legende.«
    Ist sie das wirklich?, dachte Crest. Gibt es überhaupt »unmöglich«?
    »Dein Erinnerungsvermögen scheint mir, was die fernere Vergangenheit angeht, eingeschränkt«, sagte er laut. »Kehren wir in die unmittelbare Vergangenheit zurück. Du hast einem Roboter und seiner Begleiterin, einer Halbarkonidin, Einlass gewährt.«
    »Das ist richtig. Er war befugt.«
    »Rico kam von der Venuszuflucht.« Zusammen mit Thora. Aber das war im Augenblick nicht von Belang. Von Belang war, dass der Roboter bei der Befreiung Crests aus der Gewalt des Mutanten Clifford Monterny zerstört worden war. Zumindest hatte es den Anschein gehabt. Tatsächlich hatten sich die Trümmer Ricos regeneriert. Er hatte die Menschen zur Kuppel vor den Azoren geführt – und in seiner Begleitung war Quiniu Soptor gewesen, eine Halbarkonidin, die zur Besatzung der AETRON gehört hatte.
    »Das ist möglich«, räumte die Positronik ein. »Für mich war entscheidend, dass er autorisiert war.«
    »Wie das? Wer hat ihn autorisiert? Der Kommandant?«
    Der Rechner gab die Antwort, die Crest erwartet hatte: »Ich erinnere mich nicht.«
    »Rico und seine Begleiterin befinden sich nicht mehr in der Kuppel?«
    »Nein.«
    »Auf welchem Weg haben die beiden die Kuppel verlassen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich schon. Sie haben einen Transmitter benutzt.«
    »Du meinst damit ein Gerät, das in der Lage ist, Materie in Nullzeit durch den Hyperraum an einen zweiten Transmitter an einem anderen Ort zu versetzen?«, fragte die Positronik.
    »Ja.«
    »Ihre Existenz ist lediglich eine Legende.«
    Wie die Unsterblichkeit, dachte Crest. Und Transmitter existieren!
    »In der Kuppel existiert ein Transmitter«, stellte Crest fest. Und durch dieses Gerät waren Rico und Quiniu Soptor vor den Menschen geflohen. Wieso? Über Rico wusste Crest so wenig, dass es nicht einmal für Spekulationen genügte.
    Aber er kannte Quiniu Soptor. Sie hatte zur AETRON gehört. Wieso war sie durch den Transmitter gegangen? Soptor musste erfahren haben, dass er selbst und Thora sich mit den Menschen verbündet hatten. Weshalb also diese Flucht? Crest fiel nur eine Erklärung ein: dass Soptor glaubte, an einem anderen Ort etwas zu finden, was das Risiko wert war. Und was, außer der Unsterblichkeit, hätte das sein können?
    »Ich weiß nichts von einem Transmitter in mir«, antwortete die Positronik. »Und ich weiß von allem, was in mir vorgeht.«
    »Außer natürlich, du hast es vergessen.« Crest konnte sich den bissigen Kommentar nicht verkneifen. »Zeig mir einen Plan der Kuppel!«
    Augenblicklich leuchtete ein Hologramm vor Crest auf. Crest zoomte es heran, dirigierte es mit beiden Händen in die gewünschte Position. Dann deutete er mit dem Finger auf einen kleineren, unscheinbaren Raum. »Wozu dient dieser Raum?«, fragte er.
    »Lagerung von Ersatzteilen.«
    »Ursprünglich war das der Fall. Zeige mir den Raum.« Ein weiteres Holo entstand. Es bildete den Raum in Großaufnahme ab – und den Transmitter.
    »Was ist das für ein Gerät in der Mitte des Raums?«, drängte er.
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst«, antwortete die Positronik.
    »Lüg mich nicht an!« Zorn wallte in Crest wider besseres Wissen auf. Positroniken war nichts unmöglich. Bis auf eines: Sie vermochten nicht zu lügen.
    »Du weißt, dass ich dazu nicht in der Lage bin«, wies ihn der Rechner auf das hin, was ihm eigentlich bewusst war.
    »Wieso siehst du dann nicht das, was ich sehe? Was du mir gerade zeigst? Wieso ...«
    »Störe ich?« Die Stimme kam von jemand hinter Crests Rücken. Sie sprach englisch.
    Der Arkonide wirbelte im Sessel herum. Ein Mensch war unbemerkt in die Zentrale getreten. Er war mittleren Alters, trug eine Cargo-Hose mit weit ausgebeulten Taschen, eine lederne Weste und eine Kopfbedeckung mit breiter Krempe, die die Menschen »Cowboyhut« nannten.
    »Mister Aescunnar? Was machen Sie hier mitten in der Nacht?«
    »Ich konnte nicht schlafen.« Der Mensch lächelte. »Ich schätze, mir schwirren zu viele Fragen im Kopf herum. Ich dachte, vielleicht hilft ein Spaziergang.«
    Cyr Aescunnar war seit zwei Wochen in der Kuppel. Homer G. Adams hatte sich für ihn eingesetzt. Aescunnar bezeichnete sich als Historiker, auch wenn er keinen der Abschlüsse vorweisen konnte, auf die die Menschen so großen Wert legten. Crest konnte nicht beurteilen, ob das seine Qualifikation schmälerte. Fest stand für ihn

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