Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter
Maras aufgehalten hatte, die Oberfläche war vollkommen zerstört, Wirbelstürme und Erdbeben veränderten das Gesicht der einst so wunderschönen Welt noch lange, nachdem die Methans vertrieben worden waren.
Seitdem hatte sich auch Agidus da Andeck verändert.
Alle glaubten, dass Jamilas Tod ihren Mann geprägt hatte und er deswegen so unnachgiebig geworden war, wenn es um den Krieg ging.
Aber sie wussten nichts.
Es war nicht Jamilas Tod, der ihn verfolgte. Es war nicht einmal der Umstand, dass sie nicht mehr miteinander gesprochen hatten, wie liebende Eheleute das sollten. Selbst das wog leichter als sein eigentliches Gefühl der Schuld.
Denn er war nicht Jamilas wegen so begierig gewesen, nach Maras zu gelangen. Nein: Er hatte sich auf Utuna gefreut. Auf Jamilas Zofe.
Ich werde dich rächen, dachte er. Er würde es sein, der die Waffe nach Arkon brachte, mit der die Methans vernichtet und in die Knie gezwungen werden konnten.
Und seine Gespenster würden ihm vergeben.
Lange Reihen farbiger Lichter verrieten die eingeschalteten Systeme: Blau stand für die Aggregate, die den Weltenspalter mit starken Energieschirmen schützten, da seine materielle Panzerung beinahe lächerlich dünn war. Türkis symbolisierte den offensiven Teil des Waffensystems und beanspruchte die größte Zahl an Kontrollleuchten, während Weiß die verfügbare Leistung des Konservierungsschirms angab; beide Werte mussten gleich sein, damit das zerteilte Objekt nicht vollkommen zerstört wurde. Grün stand für Lebenserhaltung, Orange für Sensoren, Gelb für Kommunikation, Rot für den Antigravantrieb, Purpur für die Feldtriebwerke des Unterlichtantriebs und Violett für den Überlichtantrieb.
»Es ist erstaunlich, dass eine solche Waffe mit so wenig Personal auskommt«, sinnierte da Andeck. »Wenn man auch mehr als zwei Arme dafür benötigt. Nehmen Sie Kurs auf Suleys, Orgh!«
»Bestätigung der Befehlsausführung.« Gal-Enn verschob einige Regler, bis mehr purpurne als rote Lichter zu sehen waren. Er griff nach einer frei in der Luft schwebenden Kugel mit zahlreichen Griffmulden, als sei sie für eine vielfingrige Hand vorgesehen. Als der Weltenspalter den Energieschirm, der Kedhassans Atmosphäre bislang noch hielt, durchdrungen hatte, bildete sich um die Schwebekugel ein Holokubus, in dem als Miniaturabbildung das Ked-System erschien. Ein pulsierender orangefarbener Punkt markierte ihre gegenwärtige Position. Fremde Schriftzeichen tauchten auf.
»Eine Automatiktranskription fand bislang keinerlei Basis für eine störungsfreie Applikation, allerdings habe ich eine niederrangige Prioritätseinstufung vorgenommen.« Gal-Enn tippte mit einer freien Hand auf einen stilisierten weißen Planeten, der sofort von einem orangefarbenen Kreis umgeben wurde. »Die relative Unnötigkeit basiert auf dem hohen Grad an Intuitivsteuerung.«
»Langweilen Sie mich nicht mit einem Katalog Ihrer Beschränktheiten, aus denen Sie Tugenden zu machen versuchen, sondern befolgen Sie meine Befehle! Es steht viel auf dem Spiel – für Sie und das Imperium.«
Wie hätte ein Orgh das jemals vergessen können!
»Zeigen Sie mir ein Echtzeitholo unserer Zielwelt!«
Gal-Enn steuerte den Weltenspalter mittels Berührung der Schwebekugel durch das Ked-System, während Shaftgal-Xarr die Sensordaten in das Hauptholo einspeiste. Die Orgh fühlten sich mehr denn je als Sklaven des Imperiums.
Ja, Gal-Enn verstand, dass die Arkoniden aus einer absoluten Notlage heraus handelten. Ihr ganzes Volk würde untergehen, falls sie den Krieg verlören. Es war eine vollwertige Primärkollision, und jedes Vorgehen, das den Konflikt auf eine niederrangige Ebene schaffte, war legitim. Die Orgh würden genauso handeln.
Es fehlte ihnen lediglich eine Möglichkeit, dieser Kollision auszuweichen. Die Existenz ihres Volkes musste gesichert werden – und wenn sie dazu eine planetenvernichtende Superwaffe zusammenbauen mussten, sollte es so sein. Nichts war so wichtig wie der Bestand der Orgh-Zivilisation.
Sie dürfen sich nicht ablenken lassen, sendete Shaftgal-Cull, der die Triebwerksenergie regelte.
Verzeihen Sie mir. Wenn wir versagen, enden wir wie die Ilts als nutzlos gewordene Instrumente der Arkoniden.
Dann dürfen wir eben nicht versagen. Nicht noch einmal. Nicht wie bei der falschen Kommission.
Ich fürchte, das ist septär, sagte Shaftgal-Xarr.
Sie glauben nicht mehr an die Gnade der Arkoniden?, spöttelte Shaftgal-Cull.
Haben Sie nicht aufgepasst, was
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