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Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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schätzte die Höhe, die ihn noch vom Boden trennte, auf dreißig, vielleicht vierzig Meter. Ein Sturz wäre tödlich. Doch Rhodan hatte keine Angst. Die unsichtbare Hand musste ES gehören. Jenem Wesen, das ihn nach Wanderer gerufen hatte, das ihn aufgefangen hatte.
    Wieso sollte ES ihn nun sterben lassen?
    Rhodan berührte ein Sensorfeld. Der Helm seines Schutzanzugs klappte zurück, faltete sich zu einer Kapuze. Sie schmiegte sich wie ein Kragen an seinen Nacken.
    Dichter Regen prasselte auf Rhodan herab. Innerhalb kürzester Zeit hatten die Tropfen sein Haar durchnässt, lief das Wasser in Strömen über sein Gesicht. Es war warm und brannte in seinen Augen. Salzwasser. Das Wasser, in dessen Strom er und seine Gefährten von einer Seite Wanderers zur anderen gereist waren.
    Rhodan öffnete den Mund, leckte sich über die Lippen. Er schmeckte das Salz, das Leben.
    War es der Vorgeschmack auf das ewige Leben?
    Der Regen wurde schwächer, verwandelte sich in feine Tröpfchen, die wie Nebel in der Luft hingen, als ihn die unsichtbare Hand näher an die Fontäne trug. Ohne den Schutz des Helms war das Donnern des Wasserstrahls ohrenbetäubend.
    Unter Rhodan erstreckte sich eine Stadt. Keine transparente, an eine Sinnestäuschung gemahnende Struktur wie auf der anderen Seite Wanderers, sondern mit stahlgrauen Mauern und wenigen schmalen Fenstern, die an Schießscharten erinnerten.
    Doch eines schien diese Stadt, die einer Festung glich, mit ihrer ätherischen Schwester gemeinsam zu haben: Sie war ebenso verlassen.
    »Wohin bringst du mich?«, fragte Rhodan. Das Donnern der Fontäne übertönte seine Worte, aber er war zuversichtlich, dass das nichts ausmachte. ES sprach in Gedanken zu ihm, also würde er auch Gedanken verstehen.
    Rhodan erhielt keine Antwort. Er musste sich in seiner Annahme irren. Oder ES zog es vor zu schweigen.
    Rhodan glitt weiter über die Stadt. Er erkannte jetzt, dass sie einen Ring um die Fontäne bildete. Ihm fehlte ein verlässlicher Maßstab, aber er schätzte, dass der Ring eine Stärke von mindestens einem Kilometer besitzen musste.
    Die Fontäne blieb hinter Rhodan zurück. Das Donnern schwächte sich rasch ab, der feine Nebel machte klarer Luft Platz. Der Wind nahm Schall und Regen weg von Rhodan.
    Die unsichtbare Hand transportierte Rhodan über die letzten Gebäude der Stadt. Grasland schloss sich an. Aus dem Grün schälte sich ein ovaler, freier Platz. Säulen säumten seinen Rand. Auf der Fläche war ein Fluggerät gelandet, wie er es schon auf der anderen Seite Wanderers gesehen hatte. Ein Tropfen, kobaltblau und matt an der Unterseite, silbern schimmernd im oberen Teil.
    Unweit des Fluggeräts standen einige Personen. Die unsichtbare Hand trug Rhodan zu ihnen hin.
    Als Erstes erkannte er Carfesch, den Kundschafter, der ihn und seine Gefährten als blinde Passagiere nach Wanderer gebracht hatte. Seine Silhouette war zu lang und zu hager für einen Menschen. Und der Schatten, den seine Stielaugen auf den Platz warfen, war unverkennbar.
    Carfeschs Anwesenheit war keine Überraschung für Rhodan. Der Kundschafter diente ES. Es war nur folgerichtig, dass er zumindest von Zeit zu Zeit auf die flache Seite Wanderers gerufen wurde.
    Doch neben Carfesch stand ein ungewöhnliches Wesen. Eine Echse, die entfernt an ein Krokodil erinnerte und wohl beschlossen hatte, wie die Menschen auf zwei Beinen zu gehen.
    War es möglich, dass ...?
    Das Echsenwesen drehte sich herum, blickte Rhodan entgegen. Eine leuchtend rote Klappe bedeckte eines seiner Augen. Es war Trker-Hon, der topsidische Weise.
    Neben Trker-Hon erkannte Rhodan jetzt Tatjana Michalowna. Die zierliche Telepathin hatte einen Arm ausgestreckt, zeigte auf ihn.
    Und neben Michalowna stand der Mann, um dessen Willen Rhodan und seine Gefährten zu ihrer riskanten Mission aufgebrochen waren. Der Mann, der todkrank alles hinter sich gelassen hatte, um der Legende vom ewigen Leben hinterherzujagen. Der Mann, dem die Menschheit zu verdanken hatte, dass sich ihr das Tor zu den Sternen geöffnet hatte.
    Crest da Zoltral.
    Als wären ihr die Hintergründe vertraut, trug die unsichtbare Hand Rhodan zielstrebig auf den Arkoniden zu. Einige Schritte vor Crest setzte sie ihn sanft auf dem Boden auf.
    »Crest!«, brachte Perry Rhodan hervor. »Ich ... mir fehlen die Worte, um das auszudrücken, was in mir vorgeht ...« Er verstummte.
    Crest da Zoltral sagte nichts. Der alte Arkonide hatte an Gewicht verloren. Tiefe Furchen hatten sich in sein

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