Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit
Callibso einiges zu.«
»Er ist außergewöhnlich!«
»So außergewöhnlich wie das Wunschbild Perry Rhodan?«
»Du ... du ...« Jymenahs Atem ging stoßweise. »Du bist grausam, Homunk!«
»Ich bin eine Maschine. Ich bin strukturell unfähig zur Grausamkeit«, belehrte er sie. »Und nehmen wir an, Callibso existierte tatsächlich und er wäre jetzt bei uns. Was würde es ändern?«
»Alles!«
»Ja? Wie würde er handeln? Was würde er unternehmen?«
»Ich ... ich weiß es nicht. Ich bin nicht wie Callibso.« Die Zwergin schloss die Augen, überlegte angestrengt. »Er würde gut überlegt handeln. Er sagte immer: ›Selbst der stärkste Sturm kann den Himmel nicht gefährden.‹«
Homunk setzte zu einer Entgegnung an, aber in diesem Moment erreichte der Gleiter das Ende der Welt. Jymenah zog das Fluggerät hoch. Der Gleiter schoss über die Barriere hinweg, die das Meer der gerundeten Seite an Ort und Stelle hielt. Gleich darauf passierten sie den Energieschirm, der dafür sorgte, dass sich die Atmosphäre über dem flachen Teil Wanderers nicht ins All verflüchtigte.
Es gab einen Ruck, begleitet von einem ploppenden Geräusch.
Homunk wandte seine Aufmerksamkeit auf den rückwärtigen Teil des Gleiters. Carfesch war die Passage auf die flache Seite Wanderers vertraut, aber die übrigen Wesen musste der Anblick des gespaltenen Planeten am Verstand zweifeln lassen.
Zu seiner Verwunderung sprang lediglich der Blauhäutige auf und stotterte etwas von einer Vision. Der alte Arkonide, die Frau und die Echse tauschten vielsagende Blicke miteinander aus und flüsterten etwas von »Eine Halbkugel. Wie Tramp«.
Tramp.
Homunk war der Name so unbekannt wie der Perry Rhodans. Was war Tramp? Der Bemerkung nach zu urteilen war Tramp eine Welt wie Wanderer, eine Halbkugel. Wieso wusste er, der Erste Diener von ES, nichts von ihr?
Jymenah beschleunigte, ließ den Gleiter in geringer Höhe über die flache Seite rasen. Die Zwergin tat es, um ihre Gefangenen zu beeindrucken. Es gelang ihr. Nach kurzer Zeit schälte sich das zentrale Plateau aus dem Horizont. Seine Wände fielen beinahe tausend Meter tief senkrecht ab. Wasser stürzte in makellos weißer Gischt über die Kanten, dem Boden entgegen.
Jymenah raste auf die Felswand des Plateaus zu und scherte erst im letzten Moment nach rechts aus. Sie hielt die Höhe, folgte dem Verlauf der Wand. Immer wieder stieß der Gleiter durch Wolken aus Gischt. Unzählige Tropfen versuchten sich an seinem transparenten Rumpf zu halten. Vergeblich. Der Fahrtwind presste sie zu Rinnsalen zusammen, fegte sie vom Rumpf. Eine Schleppe aus unzähligen Tropfen folgte dem Gleiter.
Die Zwergin hatte sich wieder beruhigt, schien ganz auf die Steuerung des Gleiters konzentriert, von der Schönheit Wanderers absorbiert.
Ein Gedanke kam Homunk. Wie alt war Jymenah eigentlich? Sie war seit über einem Jahrhundert seine Dienerin. Wie lange hatte sie noch zu leben? Er nahm sich vor, die Zwergin zu fragen, nachdem ES seine gerechten Urteile gefällt hatte.
Als der Gleiter das Plateau etwa zur Hälfte umrundet hatte, zwang Jymenah ihn nahezu senkrecht nach oben – und enthüllte den eigentlichen Thron.
Die Ströme, die sich anschickten, über die Kante dem Grund entgegenzustürzen. Die zahllosen Seen und Wiesen, die Maschinenstadt, die sich als Ring um die Mitte des Throns legte ... und die gewaltige Fontäne aus Wasser, die mehrere Kilometer hoch in den Himmel ragte.
Ehrfurcht erfasste Homunk, als Jymenah die Fontäne umrundete. Das Licht der Kunstsonne schien schräg auf sie herab, zauberte unzählige Regenbogen.
Dies war die Welt von ES. Unvergleichlich im Universum. Und er, Homunk, war der Erste Diener von ES. ES hatte ihm Wanderer anvertraut.
Homunk würde alles tun, um ES nicht zu enttäuschen.
Jymenah setzte zur Landung an. Sie hielt auf eine freie Fläche am Rand der Maschinenstadt zu. Die Fläche war oval und von Säulenstummeln begrenzt. Homunk nannte sie für sich den Thronsaal von ES.
Hier würde ES sie empfangen – und über jene richten, die sich ihm widersetzten.
Sanft setzte der Gleiter auf. Sie stiegen aus. Die Gefangenen waren still. Ihre Bewegungen waren ungelenk, übervorsichtig. Als trauten sie ihren Sinnen nicht, als glaubten sie, sie träumten und eine unvorsichtige Geste könnte ihren Traum abrupt beenden.
Dann riss plötzlich die Frau einen Arm hoch, zeigte in den Himmel und rief: »Seht nur!«
19.
Perry Rhodan
Die unsichtbare Hand trug Rhodan.
Er
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