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Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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er sich nicht einmal in seinen wildesten Träumen hätte ersinnen können. Rhodan hatte seit langer Zeit geglaubt, dass das Wort »unmöglich« in den seltensten Fällen angebracht war. Inzwischen hatte er gelernt, dass es selbst eine Unmöglichkeit darstellte.
    ES existierte.
    War ES eine Maschine? Es hätte vieles erklärt. Die Tatsache, dass ES eine leuchtende Kugel darstellte, die vom Himmel gefallen war – und offensichtlich aus eigener Kraft durch den Raum gereist war, unbeschadet vom Vakuum und der Kälte des Weltalls. Dass ES schwebte, er in Gedanken sprechen konnte. Dass ES es vermocht hatte, die Halbkugel von Wanderer zu erschaffen. Nicht zuletzt, dass ES von sich behauptete, die Unsterblichkeit verleihen zu können.
    Und schließlich, musste Rhodan sich eingestehen, der eben noch ganz in seiner aufgestauten Wut aufgegangen war, hatte ES im Urteil über Carfesch eine Weisheit bewiesen, die nur ein Wesen besitzen konnte, das selbst fehlerhaft war.
    Du hast die Prüfungen, die ich jenen auferlege, die das ewige Leben suchen, mit Bravour bestanden, Perry Rhodan, sagte ES. Du und deine Gefährten haben überragenden Mut bewiesen, Augenmaß und Anpassungsfähigkeit. Und am wichtigsten: Selbstlosigkeit. Diese Kombination trifft man nur selten an. Nur die wenigsten, die die Unsterblichkeit begehren, können sie vorweisen.
    »Wir haben nur getan, was zu tun war.«
    Nein, widersprach ES. Du hast viel mehr als das getan. Auf dem Mond deiner Heimatwelt warst du vor eine Entscheidung gestellt, die dich überfordern musste. Der Kreuzer der Arkoniden hat innerhalb eines Augenblicks dein gesamtes Weltbild zum Einsturz gebracht. Alles, wofür du selbst und deine Kultur standen, galt nicht mehr. Aber statt mit Angst und Aggression darauf zu reagieren, hast du die Chance erkannt, die sich dir und der Menschheit bot. Eine neue Existenz zwischen den Sternen. Friede und Wohlstand für die Erde.
    »Unser Sauerstoff ging zu Ende«, wehrte Rhodan ab. »Reg und ich wären erstickt, wenn wir keinen Weg gefunden hätten, in die AETRON zu gelangen.«
    Das ist richtig, ändert aber nichts an der Tatsache, dass du die Fesseln deiner Herkunft abgeschüttelt hast. Du bist als Angehöriger eines Stammes, der Amerikaner, zum Mond aufgebrochen, du bist als Mensch, als Terraner zurückgekehrt.
    »Du überschätzt meine Rolle. Ich bin lediglich ein gewöhnlicher Mensch.«
    Ja, und jeder Mensch, jedes Lebewesen hat es in der Hand, sein eigenes Schicksal, das seiner Kultur, ja des Universums in neue Bahnen zu lenken. Erinnere dich an Reyan, Perry Rhodan. Du warst bereit, ein Zeitparadoxon zu riskieren, das dich selbst und die Welt, wie du sie kanntest, ausgelöscht hätte, um den Bürgerkrieg der Ferronen zu verhindern.
    »Ich hätte es mir nicht verzeihen können, tatenlos zuzusehen. Du hast offenbar eine andere Entscheidung getroffen.« Die Wut flackerte erneut in Rhodan hoch. ES hätte den Bürgerkrieg der Ferronen verhindern können. Er hatte es nicht getan.
    So ist es. Du, Perry Rhodan, hast deine Entscheidung aus deinem Wissen heraus getroffen. Ich habe die meine aus meinem Wissen heraus getroffen.
    »Du weißt vieles. Du hast mir und Chaktor die Vision eingegeben.«
    Ja.
    »Wozu?«
    Es beliebt mir, deinen Werdegang und den der Menschheit zu verfolgen.
    »Das ist keine Antwort. Du sprichst von einem Ringen, das keine Fehler erlaubt. Weshalb verschwendest du auch nur einen Bruchteil deiner Aufmerksamkeit auf einen belanglosen, weit abgelegenen Planeten wie die Erde?«
    Du unterschätzt euch Menschen.
    »So, wie du dich überschätzt? Du führst dich auf wie ein Gott, ES. Aber du bist keiner!«
    Bist du dir sicher, Perry Rhodan? Die meisten Kulturen deiner Heimat würden mich als einen Gott sehen. Ich bin allgegenwärtig, allwissend, allmächtig.
    »Du bist weder noch. Wärst du allgegenwärtig, bräuchtest du weder einen Ersten Diener Homunk noch einen Kundschafter wie Carfesch. Und was dein Allwissen und deine Allmacht angeht: Die Tatsache, dass meine Gefährten und ich vor dir stehen, beweist, dass es nicht so gut um sie bestellt ist, wie du es dir einbildest.«
    ES schwieg einige Augenblicke. Verblüfft? Dann brach er in schallendes Gelächter aus. Perry Rhodan, glaubst du ernsthaft, ich hätte von deinem Kommen nichts gewusst? Ich hätte nicht geduldet, was in den letzten Tagen auf Wanderer geschehen ist?
    »Das ist möglich«, räumte Rhodan ein. In Gedanken gestand er sich ein, dass alles andere an Unmöglichkeit grenzte. ES, sein

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