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Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Ringen keine unnötigen Risiken erlaubt. Aber das war erst der Anfang. Du hast die unerlaubten Passagiere nach Wanderer geflogen. Du hast meinen Ersten Diener Homunk getäuscht. Du hast versucht, Quiniu Soptor vor mir zu verbergen. Du hast die Eindringlinge freigesetzt, hast ihnen die Möglichkeit gegeben, das zu vollbringen, was noch niemandem gelungen ist: die abgewandte, mir allein vorbehaltene Seite Wanderers aus eigener Kraft zu erreichen.
    ES schwieg einen Augenblick. Die leuchtende Kugel pulsierte flimmernd.
    Was hast du zu deiner Rechtfertigung vorzubringen?
    Bis vor Kurzem hatte Carfesch keine Antwort auf diese Frage gewusst, hatte er sich selbst damit gemartert. Aber als ES die Frage aussprach, erkannte er die Wahrheit. Carfesch sprach sie aus: »Ich habe getan, was ich getan habe, weil es mir recht erschien.«
    Und du glaubst, das wäre Antwort genug?
    Carfesch suchte nach einer Entgegnung, aber ES fuhr bereits fort: Ist das auch die Rechtfertigung für dein Vorgehen, Perry Rhodan? Weil es dir recht erschien? Ist das die Begründung für euch, Crest da Zoltral, Tatjana Michalowna und Trker-Hon, sich meinem Ersten Diener Homunk entgegenzustellen? Ist das die Begründung Quiniu Soptors, die niemals auf meine Welt hätte zurückkehren dürfen? Ein bloßes Gefühl?
    Die Angesprochenen schwiegen.
    Homunk, mein treuer Diener! Welche Konsequenz ist für diese Wesen angemessen?
    »Es gibt nur eine, Herr. Die Eliminierung.« Die Antwort der Intotronik kam ohne Zögern.
    So ist es. Sie haben Fehler begangen.
    »Im Ringen darf es keine Fehler geben«, sagte Homunk. »Zu viel steht auf dem Spiel.«
    So ist es, Homunk. Es darf keine Fehler geben. Doch die Fehler dieser Wesen beruhen darauf, dass es sich bei ihnen um wankelmütige, gefühlsorientierte organische Kreaturen handelt.
    »Ja, Herr«, bestätigte Homunk rasch.
    Hast du dich jemals gefragt, weshalb ich mich überhaupt mit organischen Wesen abgebe?
    »Ich ...«, die Intotronik zögerte. »Ja, schon viele Male. Sie könnten beliebig viele Diener wie mich erschaffen. Diener, die niemals Fehler begehen. Diener, auf deren Treue bedingungslos Verlass ist.«
    Das ist richtig. Es wäre mir ein Leichtes, mich ausschließlich auf Diener wie dich zu stützen, Homunk. Doch ich habe mich dagegen entschieden. Weißt du, weshalb?
    »Ich ... Herr, ich ...«
    Carfesch folgte verblüfft der Wendung des Gesprächs. Der Kundschafter konnte sich nicht entsinnen, dass die Intotronik jemals um Worte verlegen gewesen wäre.
    Ich will dir helfen, Homunk. Ich stütze mich auf Lebewesen wie Carfesch wegen ihrer Unvollkommenheit. Sie begehen Fehler, ihnen unterlaufen Irrtümer, in ihnen regen sich Gefühle, die sie nicht einmal selbst verstehen. Und von Zeit zu Zeit missachten sie meinen Willen, werden sie zu Rebellen.
    »Herr, ich verstehe nicht. Welchen Grund könnte es geben, die Unvollkommenheit der Vollkommenheit vorzuziehen?«
    Weil Unvollkommenheit das Leben ausmacht, sie Veränderung erst ermöglicht. Leben ist Veränderung. Ganz gleich, wie Leben im Universum beschaffen ist, es erzeugt neues Leben, und bei dieser Reproduktion unterlaufen Fehler, Mutationen. Auf Tausende von ihnen, die zum Nachteil gereichen, kommt vielleicht eine, die zum Vorteil gereicht. Aber diese eine positive Mutation konnte nur um den Preis der vielen negativen entstehen. Unser Ringen braucht beides: Diener wie dich, Homunk, auf die ich mich blind verlassen kann, die niemals fehlgehen. Und Diener wie Carfesch, die mir beizeiten die Stirn bieten, mich dazu zwingen, mich selbst zu hinterfragen.
    Was ging vor? Carfesch hörte die Worte von ES, sie hallten in seinen Gedanken nach, doch er begriff sie nicht. Worauf wollte sein Herr hinaus?
    Einen Moment später erfuhr es der Kundschafter: Carfesch soll leben. Ich werde ihm die anstehende Zellregeneration gewähren.
    Der Puls des Kundschafters machte einen Satz, pochte hart in seinem Schädel. ES verzieh ihm! Er würde leben! Leben!
    Die nächsten Worte seines Herrn nahm er wie aus weiter Ferne wahr: Und nun zurück zu dir, Perry Rhodan ...

21.
    Perry Rhodan
     
    ES.
    Eine Silbe. Ein Name, wie er kürzer nicht sein könnte – oder vieldeutiger.
    Was war ES?, fragte sich Rhodan.
    Eines stand fest. ES war kein Lebewesen aus Fleisch und Blut. Aber konnten Lebewesen existieren, die nicht aus Fleisch und Blut waren? Rhodan hatte in den Monaten, seit er zusammen mit Reginald Bull den notgelandeten Kreuzer der Arkoniden auf dem Mond erblickt hatte, Dinge erlebt, die

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