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Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Manche schienen nur aus Blüten oder Licht zu bestehen. Andere besaßen ein Eigenleben und ließen ihre Äste in der Luft tanzen. Es gab mehrere Nadelgewächse, die bläulich schimmerten. Kakteenähnliche Knollen spritzten dünnflüssiges rotes Sekret in die Höhe und benetzten sich damit selbst. Leuchtfalter, die verknittertem Papier ähnlicher sahen als Schmetterlingen, flatterten von Pflanze zu Pflanze. Auf dem Boden wuchs kein Gras, sondern blaugrünes Moos, durchzogen von einer Brunnen- und Kanallandschaft, die ihresgleichen suchte.
    Die Wasseranlagen bildeten in ihrer symmetrischen Kunstfertigkeit einen scharfen Kontrast zu den natürlich gewachsenen Pflanzen. Nur ein paar Tore trennten die einzelnen Abschnitte. Dazwischen plätscherte das Wasser, in vielen Farben schillernd, von fremder Technik in Formen gezwungen, die der Schwerkraft trotzten. Wie Skulpturen aus buntem Glas zogen sich die Brunnen neben den Wegen dahin.
    Es duftete süß und würzig, ein wenig nach Glühwein und Zitrone und – fremd. Treffender konnte Michalowna es nicht beschreiben. Gleichzeitig wusste sie, dieser Geruch würde ihr bis ans Lebensende in Erinnerung bleiben, verschmolzen mit Vielfalt, Abenteuer und dem Gespinst.
    »Was ... was ist das?«, fragte Sloane und wies mit dem Kopf auf eine Gruppe etwa dreißig Zentimeter hoher Gewächse in unterschiedlichen Grünschattierungen, die entfernt an Salatgurken erinnerten.
    Erst beim zweiten Blick bemerkte Michalowna, dass die Gewächse nicht neben dem Weg standen, sondern auf demselben. Sie bewegten sich!
    »Swoon«, sagte Crest. Er lehnte sich lässig an das Geländer. »Lassen Sie sich von der Größe nicht täuschen. Klein, aber oho, wie es bei den Menschen heißt.«
    Fasziniert betrachtete Michalowna den fremdartigen Körperbau. »Sie haben vier Arme.« Erst in diesem Augenblick bemerkte sie, dass die Swoon vollständig verhüllt waren. Ihre Kleidung war wie ihre Haut in ähnlichen Farbtönen gehalten. Selbst die Stiefel schimmerten in ausgeblichenen Grüntönen, wenn auch die Schäfte von Gold durchsetzt waren.
    »Sind das Arkoniden?«, fragte Sloane interessiert und wies auf eine Gruppe hochgeschossener Männer mit kahlen Köpfen. Sie lehnte sich so weit vor, dass es aussah, als würde sie jeden Augenblick in das Getümmel des Weges hinunterstürzen.
    Crest schüttelte den Kopf. »Das sind Aras.«
    »Wie Doc Fulkar?«, hakte Michalowna nach.
    »Ja. Sie sind führend auf dem Gebiet der Medizin. Mit den Mehandor betreiben sie gern Handel. Bei ihnen ist ihre Ware in besten ...«
    »Was ist das?«, unterbrach Sloane. Dieses Mal hob sie die Hand, obwohl es unhöflich war, auf andere zu deuten. Sie schien es ebenfalls zu bemerken und ließ den Finger rasch wieder sinken.
    Michalowna erkannte anhand der Geste, worauf sich Sloanes Aufmerksamkeit richtete. Zwei amöbenartige Geschöpfe schoben sich über einen sandfarbenen Weg neben einem Gartenrestaurant. Sie glitzerten weiß wie Elfenbein. Zahlreiche Pseudopodien umgaben sie, wuchsen an, bildeten sich zurück. Die flachen, ovalen Körper glitten zügig voran. Auf den Oberseiten gruppierten sich mehrere Wülste.
    »Xisrapen«, antwortete Crest geduldig, mit einem Lächeln auf den Lippen. Ihm schien seine Rolle als Mentor und Reiseleiter Spaß zu machen. »Zwei junge Exemplare. Eines steht kurz vor der Häutung.«
    Michalowna konnte beim besten Willen keinen Unterschied zwischen den beiden Wesen finden. Die Oberfläche sah für sie absolut identisch aus. Crests Blick musste um einiges geschulter sein als ihr eigener.
    »Gehen wir hinunter«, sagte Anne Sloane mit leuchtenden Augen. Die Melange aus sensationellen Neuheiten, Fremdartigkeit und Verheißung schien auch bei ihr endlich eine Wirkung zu zeigen und den Panzer aus Eis zu brechen.
    Gemeinsam nahmen sie einen Lift hinunter auf die Plattform und standen innerhalb weniger Augenblicke mitten im Gewimmel. Lachen, Klappern, die Rufe von Tieren und tausend Stimmen umgaben sie. Viele benutzten Interkosmo, aber einige auch Arkonidisch sowie zahlreiche weitere Sprachen, die vom Translator nicht übersetzt wurden. Am liebsten wäre sie zurück in den Lift getreten. Verunsichert berührte sie ihre Hosentaschen, doch es war nichts darin, was man ihr hätte stehlen können.
    Crest berührte ihren Arm. »Sie waren ausgesprochen forsch auf Tramp und Larsaf, Tatjana«, sagte er so leise, dass Sloane es nicht hören konnte. »Wie eine Arkonidin. Ihr Selbstbewusstsein hat mir imponiert. Wovor haben Sie

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