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Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Titel: Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg
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mochten. Erst jetzt fiel dem Tibeter der zweite, deutlich schmalere Stahlträger auf, der gut zweieinhalb Meter über dem anderen aus dem Turm ragte. An diesem befand sich eine Vorrichtung, in der zwei der Sicherheitsseile endeten.
    »Es kann, wie du siehst, überhaupt nichts passieren«, raunte Rogen. Der Skandinavier war zu Lhundup getreten und legte ihm die Hand auf die Schulter – eine Geste, die fraglos beruhigend wirken sollte, aber das Gegenteil erreichte. Der Wind spielte mit seinem Pferdeschwanz. »Wohin du auch trittst, du wirst die ganze Zeit gesichert sein. Falls du stürzt, fängt dich das Geschirr. Falls du zu weiche Knie bekommst und aufgeben willst, bringt es dich sogar eigenmächtig zurück zum Start. Und falls dir dort draußen die Nerven versagen ... Nun ja, dann ist dieser Job vermutlich ohnehin nicht der richtige für dich, oder?«
    Es waren freundliche, sanfte Worte, doch Lhundup war, als habe er noch nie etwas Fürchterlicheres vernommen. Fassungslos sah er Rogen an. Musste er wirklich dort hinaus? Geschah das hier tatsächlich?
    Dann stieg Luhkneppel auf den Stahlträger. Der Rothaarige hatte ein Lächeln auf den Lippen, wirkte selig. Und er setzte sichtlich unbekümmert einen Fuß vor den anderen. Die Gruppe applaudierte schon nach dem ersten Meter und hörte auch nicht auf, als er – ohne ein einziges Mal zu schwanken – die kleine Plattform im luftigen Nirgendwo erreichte.
    »Wie ist die Aussicht von dahinten?«, rief eine Frau mittleren Alters.
    Luhkneppel hielt sich beide Hände an die Ohren und schüttelte den Kopf.
    »Zu viel Wind«, übersetzte Mack. »Der hört uns nicht mehr. Aber wenn dich die Antwort wirklich interessiert, Mademoiselle Curdin, warum findest du's nicht selbst heraus?«
    Kaum hatte er den Satz beendet, trat er auch schon an sie heran und hielt ihr ein weiteres Geschirr hin. Curdin, offenbar französischer Abstammung, zögerte nur kurz.
    Lhundup beobachtete Luhkneppels Rückweg. Der junge Mann mit der blassen Haut bewegte sich absolut sicher und zeigte keinerlei Anzeichen von Angst oder Sorge. Im Gegenteil: Auf halber Strecke hielt er sogar inne und kniete sich auf den Träger, um, sich mit der rechten Hand am kalten Stahl abstützend, der Welt unter ihm zuzuwinken.
    »Irgendwer bringt die Nummer da immer«, murmelte Rogen. »Letzte Woche hat sogar jemand einen Handstand machen wollen. Wir hatten echt Mühe, ihn davon abzubringen, kannst du dir das vorstellen?« Er lachte leise und schüttelte den Kopf.
    Kaum war Luhkneppel wieder auf dem sicheren Etagenboden, wurde Curdin in die Seile gezurrt, und die zweite Stardust-Taufe nahm ihren Lauf. Mit jedem Gruppenmitglied, das den Weg über den stählernen Träger wagte und dafür von den anderen Anwesenden mit Jubelrufen gefeiert wurde, wuchs Lhundups Anspannung. Wem machte er hier etwas vor? Dies war definitiv nicht sein Menschenschlag. Was suchte er inmitten von Abenteurern, zwischen solch unbekümmerten Himmelstänzern? Wenn das James Bond war, durfte James Bond gern unter sich bleiben, besten Dank.
    »Ich ...« Er schluckte trocken und sah zu Rogen. »Ich kann das nicht. Echt, mir wird ganz flau, wenn ich nur daran denke.«
    Der Skandinavier lächelte. »Keine Sorge, dir passiert nichts. Versuch's einfach.«
    Einfach? Was, bitte sehr, sollte daran denn einfach sein? Lhundup wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen, da hörte er Mack nach sich rufen. Als er sich umdrehte, lagen wieder alle Blicke auf ihm.
    »Du bist der Letzte, mein Freund«, sagte Mack. »Täufling Nummer fünfzehn. Mach deiner Taufgruppe die Ehre, und raus mit dir!«
    Für einen Moment war Lhundup zu perplex, um zu reagieren. Dann spürte er schon die Hände des amerikanischen Ingenieurs an seinen Armen und Beinen und wurde in das Sicherungsgeschirr gesteckt. »Äh, nein ... Moment ...«
    »Du machst das schon, Mann.« Rogen nickte ihm aufmunternd zu. »Kinderspiel.«
    Lhundup wurde übel. Sein Herz schlug auf einmal mit einer Inbrunst, die sogar das Pfeifen des Windes übertönte, und statt Beinen glaubte er plötzlich instabile Wattestäbchen unter der Hüfte zu haben. Rogens Hand auf seinem Rücken und der freundschaftliche Jubel der Umstehenden begleiteten, nein, schubsten ihn nahezu bis zur Kante der Etage.
    Mack – blieben Henker sonst nicht immer namenlos? – spannte ihn in die Halterung. Dann hob er den Daumen. »Kann losgehen.«
    Rogen prüfte die Vorkehrungen und nickte. »Nur Mut, Nummer fünfzehn. Genieß es.«
    Dieser Turm birgt

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