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Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Sie stampfte wütend auf. »Es ist nie zu spät! Die Cops haben mit Absicht nur gegen das Haus geballert! Das ist ein Zeichen. Ihr habt keine Chance gegen sie! Gebt auf!«
    »Mein Bruder hat gesagt, du sollst abhauen, Krüppel!«, flüsterte Damon.
    Krüppel. Sue lief rot an vor Wut. »Wer ist hier ein Krüppel? Die mit dem Armstumpf – oder die mit dem Schlag am Kopf? Ihr ...«
    Damon hob das Gewehr, zielte auf das Mädchen und drückte ab.
    Eine Handbreit neben Sues Kopf zerplatzte die Wand. Putzfragmente spritzten nach allen Seiten, bohrten sich wie Glassplitter in Marshalls rechten Arm.
    Sue stand einen Moment da, den Mund weit aufgerissen. Eine Hälfte ihres Gesichts war weiß vom Putzstaub, wie das einer geschminkten Geisha. Aus dem Weiß wurde rosa, als das Blut aus den winzigen Wunden strömte, die die Putzfragmente gerissen hatten, und sich mit dem Staub vermischte.
    Es war zu viel für sie.
    Sue schrie auf, wirbelte herum und rannte hinaus, die Treppe hinunter.
    Marshall rannte ihr hinterher. Es gab nichts mehr, was er bei den Zwillingen hätte ausrichten können.
    Er kam nicht weit.
    Eine Kugel bohrte sich in eine Schulter, bohrte sich in John Marshall.
    Er schrie auf, griff sich an die Schulter. Dort, wo er glaubte, dass das Projektil seinen Körperpanzer durchschlagen hatte.
    Marshall stolperte, fing sich im letzten Moment ab.
    Eine zweite Kugel bohrte sich in seinen Bauch. Glut brandete in Marshall auf, ließ ihn bei lebendigem Leib verbrennen.
    Eine dritte Kugel. Marshalls Schädel platzte, dann war der Schmerz schon wieder vorbei.
    Marshall bäumte sich auf, hielt irgendwie das Gleichgewicht.
    Eine vierte Kugel. In den Oberschenkel. Marshall krümmte sich vor Schmerzen. Seine Hand, die nach dem Geländer langte, griff ins Leere. Sich überschlagend stürzte Marshall die Stufen hinunter, schlug keuchend auf den harten Fliesen des Erdgeschosses auf.
    Sue hatte sich in die Nische gepresst, die man für den Fernsprecher gebaut hatte, den die großzügigen Eigner der Imperial Sugar Company einst ihren Arbeitern zur Verfügung gestellt hatten. Sue hatte die Beine angezogen, den gesunden Arm und den Stumpf um die Knie geschlungen und heulte haltlos. Das Mädchen bemerkte Marshall nicht.
    Zu viel. Einfach zu viel.
    Die Schmerzen. Das Leid. Das Sterben. Es musste aufhören. Irgendwie. Um jeden Preis.
    Marshall wuchtete sich hoch. Er riss die schwere Eingangstür auf. Draußen warf die Sonne lange Schatten, verlieh das warme Abendlicht der Szene einen unpassend sanften Ton.
    Er riss die Arme hoch und ging die Treppe hinunter zum Gehweg.
    »Aufhören!«, brüllte er. »Hört sofort auf!«
    Marshall ging auf die Straße, den Streifenwagen entgegen. Langsam. »Hört auf!«, rief er immer wieder. »Hört auf!«
    Die Schüsse erstarben.
    Marshall ging weiter. »Was tut ihr nur? Spürt ihr nicht das Leid?«
    Bei der Leiche Deborahs blieb er stehen. »Das Leben ist unersetzlich. Es ...«
    Ein Schuss.
    Eine Kugel bohrte sich in Marshalls Wade. Er sackte weg.
    Nein!, dachte er. Steh auf! Es ist nicht deine Wunde, nicht dein Schmerz!
    Er zwang die Hand weg von der Wade, hielt sie vor das Gesicht, um sich selbst zu beweisen, dass es nicht seine Wunde war, die er spürte.
    An den Fingern klebte Blut.
    Sein Blut.
    »John!« Sue nahm mit einem Satz die Treppe zum Gehweg, rannte auf ihn zu. Schüsse peitschten auf, bohrten sich links und rechts neben ihr in den Asphalt.
    Sie verstummten, als die Polizisten das Feuer eröffneten und die Zwillinge in Deckung zwangen.
    »Nein!«, brüllte Marshall. »Geh weg, Sue!«
    Sue hörte nicht auf ihn. Das Mädchen warf sich auf ihn, wollte ihn mit dem eigenen, viel zu kleinen und dürren Körper schützen.
    Marshall packte Sue mit beiden Händen, riss sie weg, um sich auf sie zu legen, sie zu schützen.
    Funken sprühten, blendeten Marshall. Grelles, weißes Licht. Ein glühend heißer Wind.
    Eine Hand griff nach seiner.
    Sie gehörte Sid. Der dicke Junge beugte sich über John. Sein Blick war flehend. Er trug den selbst geschneiderten Raumanzug, den er nach Nevada Fields hatte mitnehmen wollen.
    Sid González drückte fest zu.
    Funken sprühten. Eine Welle grellen Lichts trug John Marshall davon.
    Dann kam Schwärze.
    Gnädige Schwärze.

17.
     
    Thora drehte sich weg von Crest. Sein Befehl musste gegen ihre tiefsten Überzeugungen verstoßen. Mit der flachen rechten Hand klatschte sie auf den Oberschenkel. Der Knall war wie ein Peitschenschlag, der von den Wänden des Hangars

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