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Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)

Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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spüren.
    Sein Adjutant He Jian-Dong behauptete stets, die Wirkung des Pilzes lasse sich biologisch und medizinisch nicht beweisen; doch Bai Jun benötigte nicht mehr als das, was er ohnehin fühlte. Er trank noch einige Schlucke und verstaute die Flasche wieder in dem gekühlten Armlehnenfach. Das Aroma erweiterte seine Sinne, wie eine Droge. Er sah die Farben stärker, roch den Duft der Wüste intensiver als zuvor.
    Doch nach dem ersten Moment der Erquickung wollte der rechte Genuss nicht aufkommen. Der General fühlte eine große innere Unruhe, die ihm den Frieden raubte. Er spürte deutlich, dass eine Menge Probleme auf ihn zukamen. Perry Rhodan und das Projekt STARDUST würden nicht leicht zu bewältigen sein.
    Er stand auf, durchquerte das Zelt mit wenigen Schritten und klappte in dem Mahagoni-Regal das Laptop auf, um die neuesten Informationen abzurufen. He Jian-Dong sammelte und bündelte die ständig eingehenden Nachrichten und filterte aus, was seiner Auffassung nach für den General von Bedeutung war.
    Darin bestand eine der vorrangigen Aufgaben seines Adjutanten, und er erledigte sie stets zu Bai Juns Zufriedenheit. Wahrscheinlich hatte He Jian-Dong durch seine kontinuierliche Verbindung mit dem Netz ein Gespür dafür entwickelt, das wirklich Wichtige von dem Müll und den Pseudo-Informationen zu trennen, die sich im Datenstrom den Anschein von Bedeutung gaben.
    Kaum las Bai Jun die ersten Nachrichten – die Bilder des Außerirdischen Crest hatten im Südwesten der USA eine Selbstmordwelle unter den Angehörigen einer obskuren Endzeitsekte ausgelöst –, ertönte das Signal eines eingehenden Anrufs.
    Bai Jun nahm mit einem Tastendruck an.
    Das Bild auf dem Desktop des Computers verdunkelte sich einen Augenblick, dann tauchte das Konterfei seines Adjutanten auf. »Entschuldigen Sie die Störung, General.«
    »Geschenkt«, erwiderte er unfreundlich. Zweifellos besaß He Jian-Dong einen guten Grund dafür.
    In dem für Außenstehende sicher ausdruckslosen Gesicht seines Gegenübers konnte Bai Jun deutlich Erleichterung lesen.
    Zu anderen Gelegenheiten hatte er auf derlei Störungen empfindlich und mit einigem Zorn reagiert, was – von Bai Jun exakt einkalkuliert – seinen Untergebenen verunsicherte. Es war gut, in gewissem Sinn unberechenbar zu bleiben.
    »Ein Hubschrauber ist im Anflug«, erklärte He Jian-Dong. »Huang Hai-Jie befindet sich an Bord.«
    Die Haltung des Generals versteifte sich. Sein unterer Rücken begann wieder stärker zu schmerzen. »Wann wird er ankommen?«
    »In weniger als zehn Minuten. Ich habe selbst eben erst davon erfahren und konnte Ihnen deshalb nicht früher ...«
    »Geschenkt.« Das Wort glich einem Knurren, und Bai Jun unterbrach die Verbindung, ohne auf eine Erwiderung zu warten.
    Huang Hai-Jie, der Generalsekretär der Kommunistischen Partei höchstpersönlich. Ein Mann, der sich nicht oft persönlich zum Brennpunkt der Entwicklungen begab, sondern Tausende von Lakaien vorschickte, die für ihn in die Öffentlichkeit traten und sich von den Medien fotografieren ließen.
    Diesmal war es natürlich etwas anderes; Huang Hai-Jie verfügte über einen scharfen Verstand und wollte sich selbstverständlich mit eigenen Augen ein Bild von der Lage machen.
    Nachdenklich kehrte Bai Jun zu seinem Sessel zurück und ließ sich darin nieder.
    Genau wie erwartet, tauchte weniger als eine Minute später He Jian-Dong auf. Er wirkte etwas abwesend, wohl, weil er zu sehr in dem Nachrichtenstream versunken war, den das Empfangsgerät in seinem Ohr übertrug; seine Miene klärte sich jedoch sofort, und er begrüßte den General unterwürfig. »Der Generalsekretär wird gleich eintreffen«, informierte er. »Der Hubschrauber befindet sich bereits in Reichweite des tragbaren Radars. Sie erlauben, dass ich die notwendigen Vorbereitungen treffe?«
    Bai Jun nickte bestätigend.
    Sein Adjutant nahm ein kleines Funksprechgerät und zischte ungewohnt aggressiv einen Befehl hinein.
    Kurz darauf schleppten zwei Soldaten einen weiteren Sessel ins Kommandozelt und postierten ihn demjenigen des Generals gegenüber. Selbstverständlich hielt Bai Jun für Gäste keine gleichwertige Sitzmöglichkeit bereit; aber ebenso selbstverständlich brach er diese Regel, wenn es notwendig wurde. Und Huang Hai-Jies Besuch war eine solche Notwendigkeit.
    Die Soldaten zogen sich wortlos zurück.
    »Gibt es irgendwelche Informationen über die Stimmung des Generalsekretärs?«, fragte Bai Jun.
    He Jian-Dong verneinte.

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