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Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Schirm ebenso zäh sind wie der Schirm?«, sagte der Generalsekretär in seinem schwebenden Tonfall.
    Bai Jun kam zum Bewusstsein, dass der Generalsekretär sich ohne Zögern hatte auf diesen Grat fahren lassen, obwohl durchaus unklar war, ob die Amerikaner – und die außerirdischen Taikonauten – über Offensivwaffen verfügten oder nicht. Und ein besseres Ziel, als hier oben zu stehen, konnte man kaum bieten: allen Blicken ausgesetzt und schutzlos.
    »Niemand ist zäh auf ewig«, sagte Bai. »Der Lärm muss ihnen den Schlaf rauben. Und es gibt kein wirksameres Gift als Schlafentzug.«
    Der Generalsekretär nickte. »Ein paar Tage Schlafentzug, und unsere Gäste unter dem Schirm werden sich verhalten wie Geistesgestörte. Wollen wir hoffen, dass sie keine außerirdischen Waffen als Souvenir vom Mond mitgebracht haben. Die möchte ich nicht in der Hand von Wahnsinnigen sehen.«
    Bai Jun schluckte den Tadel. »Wir können den Beschuss jederzeit einstellen«, bot He Jian-Dong an. »Sie haben den Oberbefehl.«
    Der Generalsekretär antwortete nicht.
    Bai Jun sagte: »Der Beschuss aus den Types ist bei Weitem nicht unsere letzte Option. Die Luftwaffe hat längst Jagdbomber bereitgestellt, die ich jederzeit vom Flughafen Hohhot abrufen kann.«
    »Ich weiß«, sagte Huang Hai-Jie lächelnd und nahm einen Zug von seinem fast aufgerauchten Zigarillo.
    Natürlich weißt du , dachte Bai.
    Der Generalsekretär betrachtete die letzte Glut im Tabak. Er ließ den Stummel ins Geröll fallen und trat ihn aus. »Es gibt viele Optionen. Ich erwarte täglich einen Konvoi alter russischer LKWs. An den Lenkrädern ein paar fette Oligarchen und ein paar leicht bekleidete Moskowiterinnen der mittleren Handelsklasse. Die Ladefläche voll von Goldbarren und Juwelen und Euros und Fabergé-Eiern, um zu schauen, wie hoch Rhodans Preis ist.«
    Bais Adjutant lachte übertrieben laut über den Witz.
    »Meinen Sie, dass er käuflich ist?«, fragte Bai.
    »Wer wäre das nicht?«, wunderte sich Huang.
    »Sie?«
    »Oh«, sagte der Generalsekretär. Vom Goshun-See her kam eine Brise auf. Bai überlegte, ob die Luft wirklich so salzig schmeckte oder ob er sich das einbildete.
    Huang sagte: » Ob ich käuflich bin? Lassen Sie mich überlegen. Das eine oder andere Fabergé-Ei könnte mich schon reizen. Haben Sie mal das Ei mit der Transsibirischen Eisenbahn gesehen? Die Lokomotive aus Platin, Rubine als Scheinwerfer, die Fenster in den Waggons aus Bergkristall. Es gibt einen Waggon Nur für Damen, einen für Nichtraucher und tatsächlich einen für Raucher. Und für die russische Seele und ihr Heil am Ende einen Waggon, der einer orthodoxen Kapelle nachgebildet ist: Christos und seine selige Reisegesellschaft auf Rädern. Um den Mechanismus der Eisenbahn aufzuziehen, gibt es einen goldenen Schlüssel.«
    Er ordnete sich das Haar, das die Brise ein wenig durcheinandergebracht hatte. »Welche Art von Schlüssel er wohl auf dem Mond gefunden hat.«
    Wieder die fraglose Frage.
    Bai Jun schüttelte langsam den Kopf.
    Huang fragte: »Sie meinen, General, er ist nicht käuflich?«
    Bai Jun zuckte die Achseln.
    »Wenn wir wüssten, was die Arkoniden ihm geboten haben«, überlegte Huang Hai-Jie.
    »Vielleicht haben nicht die Arkoniden ihm etwas geboten, sondern er den Arkoniden«, vermutete Bai Jun.
    Sein Adjutant lachte auf. »Was sollte der Amerikaner ihnen geboten haben? Freien Eintritt ins Disneyland?«
    Der Generalsekretär lachte fröhlich mit. »Ja«, sagte er. Er zwinkerte dem Adjutanten verschwörerisch zu. »Aber dann wäre es doch praktischer gewesen, gleich in Kalifornien zu landen, nicht wahr?«
    Der Adjutant schluckte. »Ja«, gab er zu. »Das wäre der einfachere Weg gewesen.«
    Bai Jun hätte He Jian-Dong gerne noch etwas in dieser unangenehmen Situation schmoren lassen. Aber der Schatten der ganzen Peinlichkeit fiel auf ihn. Der Generalsekretär musste denken: Was für einen einfältigen Menschen hat sich Bai Jun zum Adjutanten gewählt? Gleichzeitig wünschte er sich, er könnte He besser gegen den Generalsekretär in Schutz nehmen und ihn aus dem Bannkreis der Macht ziehen.
    Bai sagte: »Möglicherweise folgt Rhodan seinem eigenen Strategem.«
    »Nämlich?« Der Generalsekretär beugte sich interessiert vor.
    »Nennen wir es Rhodans Strategem«, schlug Bai Jun vor: »Die Welt in Entzweiung stürzen lassen und die Scherben dann einsammeln.«
    Huang lächelte schief. »Die Welt noch mehr entzweien, als sie bereits ist? Sie noch mehr

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