Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
zerstreiten, als es unseren Freunden in Indien und Pakistan, Brasilien und Mexiko, in der Europäischen Union und Nordafrika jetzt schon gelungen ist? Das wäre wirklich ein ehrgeiziger Versuch. Und widerspricht es nicht seinem Aufruf zur Sammlung: Kommt nach Terrania? Sie sind doch gekommen, und sie kommen noch, oder?«
    »Ja«, sagte Bai. »Und wenn nicht alles täuscht, so kommen nicht nur die Schwarmgeister und Traumtänzer, sondern die Engagierten. Dutzende, wenn nicht Hunderte von Physikern, Biologen, Ingenieuren, Architekten, die sich von Rhodan oder der arkonidischen Technologie den großen Sprung vorwärts versprechen: die Lösung ihrer Rätsel, die Eröffnung phantastischer Möglichkeiten. Eine neue Welt. Neue Geheimnisse.«
    Huang Hai-Jie sagte etwas, fast wie im Selbstgespräch, so leise, dass Bai Jun der Satz erst einen Moment später zum Bewusstsein kam.
    »Neue Geheimnisse«, wiederholte der Generalsekretär nachdenklich. »Natürlich. Dabei haben wir alle unsere Geheimnisse.«
    Du bestimmt, dachte Bai Jun.
    »Und wir glauben unbeirrt, dass wir sie mit niemandem teilen«, fuhr der Generalsekretär fort. »Gewisse Vorlieben, die wir ungern in der Öffentlichkeit ausgestellt sehen würden. Heimliche Freuden, wie unter dem Schaum in die Wanne zu pinkeln. Todesanzeigen zu lesen mit einem Hauch von Schadenfreude.«
    Vorsicht, mahnte sich Bai Jun. Sei jetzt sehr vorsichtig. Es wurde gefährlich, wenn die Macht vertraulich tat. Er gab He ein kleines Zeichen: Halte vollkommen still.
    Huang Hai-Jie sagte: »Die verschwiegenen Familiengeschichten. Unsere verlorenen Väter.«
    Bai Jun lächelte innerlich. Anders als du habe ich keinen verlorenen Vater.
    »Unsere Schwestern in Tainan.«
    Bai Jun spürte, wie etwas in ihm erstarrte. Woher um alles in der Welt ...
    Der Generalsekretär winkte ihn mit der freien Hand näher. Bai Jun folgte wie von Drähten gezogen.
    Huang flüsterte: »Unsere Schwester, der wir eine ganz leise, ganz verdeckte Empfehlung haben zukommen lassen, diese oder jene Woche bei Freunden in Brasilien zu verbringen oder, warum nicht, in der Nähe von Atlanta. Dass sie, was immer sie tut, an diesem oder jenem Wochenende nicht in Tainan oder einer anderen großen Stadt oder in deren Nähe sein sollte, weder sie noch ihre junge Tochter. Noch dieser Fan , mit dem sie sich unbegreiflicherweise gepaart hat.«
    Selbst davon weiß er, dachte Bai bestürzt. Und vielleicht glaubt er, ich halte es für eine Schande, dass Shumin ein Kind zusammen mit einem Fan hat. Bai teilte diese alten Vorurteile gegen diese Ureinwohner des Inselstaates nicht.
    Aber es war augenscheinlich auch etwas ganz anderes, worauf Huang hinauswollte. »Sie sollen sich fernhalten von allen Städten, bei denen Raketenabwehrstellungen stehen, die, wer weiß, ins Visier von wem auch immer geraten könnten.«
    »Ich verstehe«, sagte Bai Jun mit einer Stimme, die ihm unbekannt war. »Wem werden Sie mein Kommando übergeben?«
    »Ihr Kommando?« Der Generalsekretär lachte leise. »Wem sollte ich es denn übergeben? Wer von denen, die infrage kämen, hätte denn keine Schwester in Tainan, der man einen Wink geben müsste? Keinen Bruder in Taipeh? Keinen Schwippschwager in Suao? Wer von uns könnte der Versuchung widerstehen, einen, an dem unser Herz hängt, zu retten?«
    Sie standen jetzt beinahe Schulter an Schulter. Bai Jun hatte sich immer dem Generalsekretär und dem Kult gegenüber, der um ihn betrieben wurde, reserviert verhalten. Er hatte immer nur Verachtung übrig gehabt für die Goldene Horde. Plötzlich, widerwillig und beinahe erschrocken, spürte er die Last, die der Generalsekretär sich aufgeladen hatte, eineinhalb Milliarden Menschenleben schwer.
    Huang war mehr als der Kult um ihn. Huang war der mächtigste Mann Chinas, mithin der mächtigste Mann der Erde. Möglich, dass der Ministerpräsident Indiens, der neue Zar oder der Präsident der USA ihm nahekamen. Das war schwer zu taxieren. Aber wahrscheinlich war es nicht.
    »Sie waren zweimal in Tainan«, sagte er. Frage oder Feststellung?
    »Dreimal«, korrigierte Bai Jun. »Inkognito, wie ich dachte.«
    »Respekt. Mir wurden nur diese beiden Male zugetragen. Ihr Schwager ist ein Fan.«
    Bai Jun nickte. »Yumin würde die Bezeichnung Atayal vorziehen.«
    »Ein mutiger Mann «, übersetzte der Generalsekretär. »Ist sein Gesicht tätowiert?«
    Bai Jun nickte.
    »Womit hat er sich das verdient? Hat er den Kopf eines Feindes heimgebracht?«
    »Nein. Einen Doktortitel in

Weitere Kostenlose Bücher