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Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Blick.
    Auch die beiden Amerikaner waren aufmerksam geworden. »Interessantes Möbel«, sagte Nyssen. »Der Rücken?«
    »Nicht nur der«, sagte Bull und massierte sich mit einer Hand demonstrativ den Nacken. »Wenn man in meine Jahre kommt, lernt man bescheidene Bequemlichkeit schätzen.«
    Vom Cockpit aus hatten sie kurz den weiter hinten liegenden Mehrzweckraum einsehen können, der ursprünglich als Küche, Toilette und Fitnessstudio gedient haben musste und als Schlafgelegenheit. Bull und die Roboter hatten diesen Raum als zusätzlichen Frachtraum verwendet. Auf Baturin wirkte das Sammelsurium wie eine Wunderkammer voller technischer Zukunftsphantasien.
    Allerdings war ihm wohler, als Bull mit einem Knopfdruck die Tür schloss. Die Geräte und Fragmente würden, bevor Menschen sie erforschen und schließlich in Betrieb nehmen konnten, gründlich dekontaminiert werden müssen.
    Verwunderlich überhaupt, dass so viele Maschinen die Nuklearexplosion überstanden hatten.
    Die ursprünglichen Triebwerke der STARDUST saßen im Heck. Bull schwieg sich darüber aus, welche Veränderungen er am Antrieb des Schiffes vorgenommen hatte. Sie erfuhren bloß, dass der Flug zurück zur Erde eine Sache weniger Stunden sein würde.
    Der Andruck war entsprechend selbst für routinierte Kosmonauten wie Baturin atemberaubend.
    Darja Morosowa entfuhr ein »Boschemoj«, das, wie Baturin sie kannte, weniger dem Schöpfer des Universums galt als vielmehr den Beschleunigungswerten der STARDUST. Sie schien den Flug zu genießen. Irgendwann neigte sie ihren Kopf, bis er fast auf seiner Schulter lag, und sagte auf Russisch: »Ein paar der Zauberkästen für uns, und der Zar würde uns die Füße küssen.«
    »Wovon ich immer schon geträumt habe«, witzelte Baturin.
    Darja Morosowa reckte den Hals und warf einen demonstrativen Blick auf Baturins Schuhe. »Hm«, machte sie und grinste. »Käme auf einen Versuch an.«
    Er fragte sich, woher ihre plötzliche Vertraulichkeit, ihre Hochstimmung rührte.
    »Mr. Bull, werden Sie uns in Russland absetzen?«, fragte er.
    Bull schien aufrichtig verdutzt. »Wie? Mit einer Zwischenlandung auf dem Roten Platz?« Er schüttelte den Kopf. »Sie werden keine Mühe haben, von unserem Stützpunkt in der Gobi aus nach Moskau zurückzukehren. Unsere chinesischen Gastgeber sind sehr gesellig.« Er grinste über das ganze Gesicht.
    Mit seinen roten, kurz geschorenen Haaren und seinen hellen, fast wasserblauen Augen konnte Baturin ihn sich gut am Tresen einer irischen Bar vorstellen, ein Glas schwarzes Guinness in der Hand. Bull war klein, maß sicher nicht einmal 1,70 Meter. Baturin versuchte, sich den merkwürdigen, futuristischen Brustharnisch wegzudenken, diese außerirdische Rüstung. Möglich, dass Bull auch ohne diesen Schutzanzug ein wenig korpulent wirkte. Deringhouse, vielleicht zehn Jahre jünger als Bull, überragte ihn um Haupteslänge.
    Nyssen dagegen war noch kleiner als Bull, aber er wirkte selbstbewusst, fast angriffslustig. Sein Alter konnte Baturin nicht schätzen.
    Schließlich warf er auch Darja Morosowa einen Seitenblick zu. Sie und er waren nicht gerade das, was man ein eingespieltes Team nennen würde. Der Flug zum Mond war erst ihre zweite gemeinsame Weltraummission. Er wusste wenig von ihr. Sie war nicht verheiratet. Sie war mit ihren hohen Wangenknochen, ihrem glatten, wie eine Haube anliegenden schwarzen Haar und ihren dunklen Augen durchaus attraktiv, dabei ihm mit ihren 1,78 Metern zu groß.
    Was trieb ihn zu solchen Gedanken?
    Bevor Morosowa seinen Blick bemerken konnte, schloss er die Augen. Kurz darauf sprach sie ihn an: »Stumme Zwiesprache mit dem heiligen Sergius von Radonesch?«
    Er hielt die Augen geschlossen. »Noch kein Kontakt«, sagte er. »Möglich, dass wir die ISS in einem zu weiten Abstand passieren.«
    Die Erde war schon groß. Sie sah zerbrechlich aus, wie ein von den Engeln des Herrn mundgeblasener Globus, den sie hernach mit Wasser und Felsen, Wolken und Leben bemalt hatten.
    Bald würde er sich also entscheiden müssen. Sie waren nicht erstickt. Sie würden nicht ersticken. Sie würden, wenn nichts geschah, in der Wüste Gobi landen. Sie würden möglicherweise Perry Rhodan gegenüberstehen, und sie würden vielleicht sogar einen Arkoniden kennenlernen.
    Sie würden tatenlos dabeistehen, wie Bull und die Roboter die Apparaturen einer Technologie ausluden, die allem Wissen und Können der Menschheit um Jahrzehntausende voraus war.
    Der Zar hatte ihm all das

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