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Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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»Aber ich möchte gerne wissen, ob ich überleben darf.«
    Bull drehte sich wortlos um und ging los. Baturin überlegte, was geschehen würde, wenn Deringhouse und Nyssen jetzt aus versteckten Taschen ihres Anzugs eine Waffe ziehen und auf Bull schießen würden. Hätten sie eine Chance gegen den arkonidischen Schutzanzug? Wollte Bull vielleicht einen solchen Angriff provozieren? Und sei es nur, um ihnen die Machtlosigkeit irdischer Technologie vor Augen zu führen? Würden die Maschinen, die Bull zurück zum Mond gebracht hatten, einen Angriff erkennen und mit einem Feuerschlag ihrer überlegenen Gewehre erwidern?
    Nichts von alledem geschah.
    »Wartet«, klang die Stimme Bulls aus den Helmlautsprechern.
    »Worauf?«, fragte Nyssen.
    »Ich habe noch etwas zu erledigen«, sagte Bull. »Wartet so lange. Niemand wird sterben. Ich nehme euch mit auf die STARDUST.«
    »Reginald«, sagte Deringhouse, »die STARDUST gehört den USA, nicht dir. Ich enthebe dich hiermit deines Kommandos.«
    Sie hörten Bull lachen. »Enthebe nur«, sagte er. »Aber lass mich meine Arbeit machen.«
    »Das Arkonidenwrack ausschlachten?«, fragte Nyssen.
    »Natürlich«, sagte Bull.
    »Es gehört dir nicht«, sagte Nyssen.
    »Nun, solange du keine Schenkungsurkunde vorlegst, gehört es weder dir noch unserem Herrn Präsidenten oder dem Zaren.«
    »Es gehört dir nicht«, wiederholte Nyssen.
    Bull brummte: »Wenn überhaupt noch jemandem, dann gehört es den Arkoniden. Und ich arbeite mit dem letzten überlebenden Arkoniden in diesem Sonnensystem zusammen.«
    »Wo ist die Frau, die das Massaker in der Gobi angerichtet hat?«, fragte Deringhouse. »Nicht bei euch?«
    »Es geht dich zwar nichts an«, antwortete Bull, »aber nein, sie ist nicht bei Rhodan.«
    »Schade«, spottete Nyssen. »Das wäre ein schönes Paar geworden: Bonnie und Clyde à la Star Wars. Und du als Meister Yoda.«
    Bull lachte grimmig. »So viel Bildung hätte ich dir gar nicht zugetraut.«
    Er hatte inzwischen das Trümmerfeld erreicht. Baturin fragte: »Können wir Ihnen irgendwie helfen, Mr. Bull? Wobei auch immer?«
    »Nein«, sagte Bull. »Die Strahlenwerte hier unten sind zu hoch. Bleibt, wo ihr seid, oder besser: Geht hinter dem Grat in Deckung.«
    »Da du so besorgt bist um uns«, meldete sich Nyssen wieder, »lass uns schon in die STARDUST. Da wären wir sicher.«
    »Und wir hätten genügend Sauerstoff. Oder?«, fragte Morosowa.
    »Ja«, bestätigte Bull. Weiter reagierte er nicht auf Nyssens Aufforderung.
    Er arbeitete noch etwas mehr als eine Stunde. Zusammen mit den Robotern entnahm er dem Trümmerfeld, was immer ihm brauchbar erschien. Manchmal hatte Baturin den Eindruck, als würden die Maschinen ihn beraten. Aber sicher war er nicht. Wenn Bull mit den Robotern akustisch kommunizierte, dann auf einer Frequenz, die Baturin und den anderen nicht zugänglich war.
    Strandgut der Sterne , formulierte Baturin eine Titelzeile für ein nächstes imaginäres Zeitungsbild. Er hatte Amerikanisch mit der National Geographic gelernt, und das in einer Zeit, als die Chinesisch- und Indischlehrer auf seiner Schule witzelten, Englisch sei eine aussterbende Sprache.
    Bull und die Roboter transportierten ihre Fundstücke in die STARDUST. Der utopische Bauer bringt die Ernte ein von seinem mechanischen Feld , dachte Baturin. So könnte die Unterschrift unter einem Pressefoto lauten.
    Endlich hörten sie Bull wieder in ihren Helmlautsprechern. Er klang wenig begeistert, eher gereizt. Möglich, dass er bei Weitem nicht das gefunden hatte, was er sich erhofft hatte.
    »Kommt jetzt. Und beeilt euch. Haltet euch im Ground Zero nicht länger auf als nötig.«
    Sie gingen los.
     
    Im Raumschiff platzierten sich die Roboter so, dass sie Baturin, Morosowa, Deringhouse und Nyssen im Rücken standen wie zugriffsbereite Polizei.
    Baturin wusste, dass das Cockpit für vier Astronauten ausgelegt war. Sie fanden dagegen fünf Liegen vor. Die Anordnung wirkte improvisiert und beengt, und die Roboter ließen das Ganze nicht luftiger erscheinen.
    Einen Blick in die Nutzlastbucht hatte Bull ihnen nicht gewährt.
    Vier der Liegen sahen vertraut aus und einander sehr ähnlich, offenbar aus derselben Baureihe; ähnliche Einrichtungsgegenstände kannte Baturin aus russischen Raumschiffen.
    Die fünfte Liege, auf der Bull sich niederließ, wirkte deplatziert in ihrer zerbrechlichen Eleganz. Sie schien aus einem Stück gefertigt, vielleicht sogar gegossen. Baturin und Morosowa tauschten einen kurzen

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