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Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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spät. Da keine Sonne stand, warf es keinen Schatten. Es glitt über die Sterne wie eine Silhouette, ein schwarzes Delta. Baturin schaute der Erscheinung nach. Seine Art zu fliegen hatte etwas Hypnotisches, Geisterhaftes, so als wäre es aus einem Traum hervorgebrochen und nun auf seinem Jungfernflug durch die Wirklichkeit.
    »Boschemoj«, sagte Morosowa. »Oh mein Gott!«
    »Habt ihr das auch gesehen?«, fragte Conrad Deringhouse einige Atemzüge später über Funk.
    »Ja«, sagte Baturin. Er bemühte sich gar nicht erst, seine Verwunderung aus der Stimme zu filtern. »Wir wussten nicht, dass die STARDUST neben der STARCHILD noch ein weiteres Schwesterschiff hat.«
    Sie hörten die beiden Amerikaner lauthals lachen. »Aber ja doch«, krähte Nyssen. »Eine ganze Flotte davon: die STARLIGHT, die STARSHIT, die KENTUCKY STARED CHICKEN – Hunderte! Unsere chinesischen Gönner wissen ja nicht, wohin mit ihren Yuán. Sie haben uns ein paar Billionen gespendet und gesagt: Jungs, baut davon Raumschiffe!«
    »Es war kein Schwesterschiff«, sagte Conrad Deringhouse. »Das war die STARDUST selbst.« Baturin glaubte, ihn grinsen zu hören. »Rhodan ist hier.«
     
    Einige Minuten diskutierten sie, was sie tun sollten. Hin und wieder wechselten Baturin und Darja Morosowa ins Russische, obwohl sie nichts zu sagen hatten, was die beiden Amerikaner nicht hätten hören dürfen.
    Merkwürdigerweise waren sie alle einig in ihrer Erwartung, dass Rhodan sie retten würde. Die Frage war nur, ob sie an Ort und Stelle ausharren sollten oder ihm entgegenfahren. Sie hatten keinen Zweifel, dass die STARDUST zum Wrack des Arkonidenschiffes fliegen würde. Sie überlegten nur, ob das Schiff direkt im Krater landen konnte.
    »Habt ihr nicht gesehen, wie es geflogen ist?«, fragte Deringhouse. »So fliegt kein Schiff von der Erde. Wahrscheinlich ist es von den Arkoniden nachgerüstet worden.«
    »Dann sollte es landen können«, meinte Baturin.
    Morosowa lachte. »Habt ihr die Bilder von dem Wrack des Arkonidenschiffes nicht gesehen? Landen scheint nicht das Exzellenzfeld der Arkoniden zu sein.«
    Sie entschieden sich schließlich, der STARDUST hinterherzufahren. Die Lunamobile wendeten. Kurze Zeit später rollten sie mit über 50 Kilometern pro Stunde zurück zum Krater. Das war deutlich unter der Höchstgeschwindigkeit. Aber die Ankunft war ein zu großes Geschenk, um es durch einen Fahrfehler aufs Spiel zu setzen.
     
    Sie brauchten zwei Stunden. Die Elektromotoren der Mondmobile würden noch eine, vielleicht zwei Stunden betriebsfähig sein. Die Druckluftkabinen arbeiteten noch, und sie wollten die Luft bis zum letzten Atemzug auskosten. Aber sie hielten sich bereit, unverzüglich auf die Sauerstoffversorgung ihrer Raumanzüge umzuschalten.
    Bei den Amerikanern würde es nicht viel anders aussehen.
    Baturin und Conrad Deringhouse stoppten die Mobile auf dem Grat. Unter ihnen lag die Trümmerwüste. Und am Rand des Trümmerfelds stand die STARDUST. Baturin schaltete den Antrieb aus und machte sich zum Ausstieg bereit.
    »Was hast du vor?«, fragte Morosowa. »Hast du vergessen, wie hoch die radioaktive Strahlung draußen ist?«
    »Ja. Völlig«, sagte Baturin und öffnete die Tür. »Komm oder bleib.«
    »Ich bleibe«, sagte Morosowa. »Ich will wenigstens klar sehen, worauf wir uns einlassen.«
    Baturin zögerte, dann schloss er die Tür wieder. »Gut«, sagte er. »Ein paar Minuten Luft haben wir noch.«
    Auch die beiden Amerikaner blieben in ihrem Fahrzeug.
    Baturin fand das Fernglas, legte es ans Helmvisier und adaptierte es. So nahe gerückt erschien die Zerstörung des Schiffes noch vollkommener. Stahlplatten lagen zersplittert, verdreht und zerknüllt. Es war nicht mehr auszumachen, ob sie vor der Explosion Teile der Hülle gewesen waren, Boden oder Wand, Abdeckung einer Maschine.
    »Was siehst du?«, fragte Morosowa.
    »Dasselbe wie du«, sagte er. »Nichts.«
    Erst nach einigen Minuten entdeckte Baturin die Bewegung in den Trümmern.
    »Rhodan und zwei Maschinen«, teilte er Morosowa mit. »Roboter, die völlig intakt zu sein scheinen.«
    »Er hat sie mit der STARDUST hierher gebracht.«
    »Ja«, sagte Baturin. Der Zweck ihrer Reise war offenbar: Rhodan und die Maschinen wollten brauchbares Hightech-Gerät aus den Trümmern lesen.
    Baturin wusste nicht, ob er Rhodan bewundern oder bedauern sollte. Er ging allerdings davon aus, dass dieser sich in keine Gefahr begeben hatte. Was er da unten trug, war kein irdischer Raumanzug wie ihre

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