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Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Kleidung, die der nuklearen Strahlung wenig oder keinen Widerstand entgegenzusetzen hatte. Der Anzug, in dem er arbeitete, erinnerte Baturin an einen Sportpanzer, wie ihn amerikanische Footballspieler zum Match anzogen. Deutlich sichtbare Platten vergrößerten den Oberkörper optisch.
    Eine Weile lang wirkte es, als ob Rhodan ohne Kopfschutz arbeitete. Dann erkannte Baturin, dass er einen transparenten Helm trug.
    »Das ist ein arkonidischer Schutzanzug«, verriet er Morosowa.
    »Glück für ihn, dass die Aliens keine neunarmigen Tintenfische sind. Oder Sternensirenen ohne Unterleib. Gibst du mir bitte das Fernglas?«
    »Moment noch«, sagte Baturin. Dann lachte er. »Überraschung. Rhodan ist nicht Rhodan.«
    »Sondern?«
    Er reichte ihr das Glas. Sie schaute hindurch und stellte es ein.
    »Blin!«, entfuhr es ihr. »Das ist Reginald Bull.«
    Baturin überlegte, ob sie versuchen sollten, mit ihm in Verbindung zu treten. Vielleicht hatten das die amerikanischen Kollegen längst getan, auf einer anderen Frequenz.
    Da bemerkte Bull sie. Er stand für einen Moment still, dann ließ er von den Trümmern ab und kam auf sie zu.
    Bulls Bewegungen waren merkwürdig. Sie wirkten irdisch, nicht so, wie sich Menschen sonst in der leichten Gravitation des Mondes bewegten: dieses schwebend-verzögerte Schreiten wie durch ein glasklares Gelee. Bull ging sicher, zielstrebig und rasch, als ob er sich der Schwerkraft der Erde versichert hätte.
    Es kostete ihn keine zehn Minuten, um den Grat zu erreichen.
    »Ist er bewaffnet?«, fragte Morosowa.
    »Du hast das Fernglas. Sag du es mir.«
    »Ich sehe keine Waffe«, sagte sie. »Was hat er vor?«
    »Er kommt, weil er persönlich Hand anlegen will«, sagte Baturin. »Er wird das Lunamobil schaukeln und umkippen. Dann sind wir erledigt.«
    Natürlich hatte Bull etwas anderes im Sinn: Er klopfte.
     
    Sie standen zu fünft zwischen den Lunamobilen. Baturin nahm mit einem kleinen Triumph zur Kenntnis, dass Bull sich nicht auf die Seite der amerikanischen Astronauten geschlagen hatte, sondern den gleichen Abstand zu beiden Parteien hielt.
    »Seid ihr dafür verantwortlich?«, fragte Bull und wies mit dem Daumen über die Schulter auf die Fetzen des Wracks.
    »Hallo, Reginald«, sagte Conrad Deringhouse.
    »Hallo, Bully«, sagte Nyssen.
    »Nenn mich nicht Bully« , sagte Bull leise. »Was soll das?«
    »Entschuldige. Ich hab vergessen, dass du das nicht magst«, sagte Nyssen. »Michael Freyt ist übrigens tot, falls dich das interessiert. Er ist in dem Riesenschiff umgekommen. Und einer von den Russen auch.«
    »Er hieß Gleb Jakunin«, sagte Baturin. Er stellte sich und Morosowa vor.
    »Michael und ihr Kollege Jakunin«, sagte Bull in einem Tonfall, den Baturin nicht identifizieren konnte. »Es waren noch mehr Menschen an Bord.«
    »Nicht dass ich wüsste«, sagte Nyssen.
    »Was weißt du schon«, sagte Bull. »Es waren noch mehr Menschen an Bord. Sie nennen sich Arkoniden. Ich weiß nicht einmal, wie viele. Hundert, vielleicht zehntausend. Es gibt keine Überlebenden. Deswegen noch einmal: Habt ihr das angerichtet?«
    »Mr. Bull«, sagte Darja Morosowa. »Wird das ein Verhör? Ich werde bald ersticken, Mr. Bull. Können wir vielleicht darüber reden, ob und wie Sie das verhindern können? Oder sind Sie den Hügel nur hochgekommen, um gegen uns zu ermitteln und uns dann zum Tod zu verurteilen?«
    »Ich verurteile niemanden«, sagte Bull. »Und ich richte niemanden hin.«
    Morosowa sagte: »Kurz zu Ihrer Frage, Mr. Bull: An Bord des russischen Schiffes war keine Bombe. Gleb hatte keine Bombe. Ich trage auch keinen Sprengstoffgürtel. Falls Sie es auf eine Leibesvisitation abgesehen haben: bitte.« Sie streckte beide Arme von sich. »Und wenn Sie Baturin verdächtigen: Sein Bruder ist Mönch in einem Kloster am Weltraumbahnhof Baikonur. Er steht unter dem persönlichen Schutz des heiligen Johannes Lestwitschnik und bedarf weiter keiner Wehr noch Waffen.«
    Bakunin verdrehte die Augen.
    Für einen Moment war es still in ihren Empfängern. Dann lachte Bull los. »Mit dem heiligen Johannes wären wir dann ja schon zu sechst.«
    »In der STARDUST ist Platz genug für uns alle«, sagte Deringhouse.
    »Es sieht dort inzwischen etwas beengter aus, als du es in Erinnerung hast«, unterrichtete ihn Bull. »Wir haben einige Umbauten vorgenommen.«
    »Tatsächlich?«, fragte Nyssen. »Welcher Art?«
    »Geheimnisvoller Art«, antwortete Bull.
    »Ich will Sie nicht drängen, Mr. Bull«, sagte Morosowa.

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