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Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Ära, in der auf wundersame Weise all die Sorgen und Nöte, die den Menschen seit dem Anbeginn unserer Art bedrängt, Vergangenheit sein sollen. Die Menschheit hat in ihrer Geschichte mehr als ein Beispiel für diese Art von Größenwahn erlebt. Unzählige Millionen haben für weltfremde gesellschaftliche Experimente mit dem Leben bezahlt.«
    Crest verstand nicht, wovon der Mensch redete. Aber er spürte die Bedrohung. Er zog an den Handschellen. Die Kette schrammte an dem Geländer entlang, ohne dass es sich bewegt hätte. Die Techniker hatten es solide am Boden befestigt.
    »Kommen wir nun zum eigentlichen Täter: dem Arkoniden Crest da Zoltral!«
    Der Präsident wandte sich um, streckte den Arm aus und zeigte auf den Arkoniden.
    »Ohne Crest da Zoltral und seine Artgenossen stünde die Menschheit nicht vor dem Abgrund! Die Arkoniden sind ungefragt in unsere Heimat vorgedrungen – niemand hat sie eingeladen. Sie haben es nicht für nötig empfunden, unsere Erlaubnis einzuholen, ja nicht einmal, sich uns zu erkennen zu geben.«
    Um euch Barbaren zu schützen!, wollte Crest rufen, aber seine Zunge wollte nicht gehorchen. Was geschah, war ungeheuerlich. So ungeheuerlich, dass sein Verstand sich weigerte, es aufzunehmen.
    »Eine grobe Unhöflichkeit, so könnte man zu ihrer Verteidigung vorbringen. Doch die Arkoniden haben gleich nach ihrer Ankunft auf dem Mond gezeigt, aus welcher Geisteshaltung ihr Verhalten entsprang: Menschenverachtung!«
    Die Stimme des Präsidenten schien plötzlich aus weiter Ferne zu kommen. Doch es nahm seinen Worten nicht die Wirkung. Crest zitterte. Die Kette schrammte erneut entlang des Geländers, doch dieses Mal dienten dem Arkoniden die Handschellen als Anker, an dem er sich festhalten konnte.
    »Ich will nicht darum herumreden: Die Arkoniden sind uns technisch überlegen. Sie waren es, die zu uns gekommen sind. Mit einem Raumschiff von einer Größe und Vollkommenheit, von der wir Menschen nur träumen können. Verglichen mit ihren Schiffen stellt selbst unsere stolze STARDUST einen besseren Faustkeil dar. Technologisch sind wir im Vergleich zu den Arkoniden Barbaren. Wilde.«
    Ja, dachte Crest. Das seid ihr! Wilde!
    »Doch moralisch? Messen wir die Arkoniden an dem einzigen gültigen Maßstab: an ihren Taten!«
    Das Wand-Display erwachte erneut zum Leben. Es zeigte Porträts von Männern und Frauen, über ein Dutzend. Sie waren jung und stark, lachten in die Kamera. Sie trugen dunkle Polo-Shirts. Auf der Brust war das Logo der NASA eingewebt. Rechts unten an den Fotos verlief schräg ein schwarzer Streifen.
    »Und die Taten der Arkoniden sind abscheulich. Crest da Zoltral und seine Artgenossen haben nach ihrer Ankunft keine Zeit verloren und Armstrong Base und die übrigen Mondstationen vernichtet. Sie haben ihre Besatzungen, die Tapfersten der Tapferen, ermordet. Kaltblütig. Grundlos. Ein Menschenleben bedeutet ihnen nichts. Auch nicht die Leben der tapferen Astronauten, die sich für uns in das Weltall wagten.«
    Drummond schwieg, dann rief er laut: »Crest da Zoltral! Das sind die Menschen, die Sie und Ihresgleichen auf dem Gewissen haben! Sehen Sie ihnen in die Augen!«
    Tränen schossen Crest in die Augen, als er verstand, wer diese Menschen waren. Als er erkannte, was ihm vorgeworfen wurde.
    Drummond, der mit der arkonidischen Mimik nicht vertraut war, deutete die Geste falsch. »Sparen Sie sich Ihre falschen Tränen, Crest da Zoltral! Sie kommen zu spät!« Er wandte sich wieder an das Publikum. »Die Menschenverachtung der Arkoniden, gepaart mit ihrer märchenhaft überlegenen Technologie, macht sie zur größten Gefahr, der wir uns jemals gegenübergesehen haben! Doch wir sind Menschen. Wir geben niemals auf. Unsere fernen Vorfahren haben in der Savanne Afrikas nicht dank ihrer körperlichen Überlegenheit, sondern wegen ihrer Hartnäckigkeit und Klugheit überlebt. Auf diese Tugenden haben wir uns besonnen und gehandelt.«
    Das Wand-Display zeigte jetzt eine menschliche Rakete, die in den Himmel stieg. Die STARDUST? Aber wieso ...
    »Ich freue mich, der Menschheit heute Abend mitteilen zu können«, fuhr der Präsident fort, »dass die Gefahr durch die Arkoniden gebannt ist. Es ist dem amerikanischen Shuttle STARCHILD unter dem Kommando von Captain Michael Freyt gelungen, in das arkonidische Schiff vorzudringen. Als ihr Versuch einer friedlichen Verständigung scheiterte, handelte Captain Freyt als aufrichtiger Patriot: Er opferte sein Leben für die Menschheit und

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