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Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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tauchte in die mentale Welt des Latinos ein. Er ignorierte die grimmige Entschlossenheit des Jungen, seine Angst, dass sie zu spät kommen könnten, um Rhodan zu retten, seine Sehnsucht nach anderen, besseren Welten, und konzentrierte sich auf die vergangenen Minuten.
    John Marshall wurde zu Sid. Er spürte den Sand an seinen Knien, die klamme Nässe, die durch den Stoff der Hose drang. Er spürte den feuchten Sand, der zwischen seinen Fingern klebte, als er mit bloßen Händen die Löcher in den Strand gegraben hatte. Schließlich spürte er den Schatz in seinen Händen.
    »Ich habe ihn!« John zeigte schräg nach rechts. »Dort«, sagte er. »Das vierte Loch, das du gegraben hast.«
    »Meinst du? Sehen wir nach!«
    Sid hob einen Arm und gab Allan Mercant damit das Zeichen, das Feuer einzustellen. Dann stand er auf. Gemeinsam schaufelten sie den Sand an der Stelle zur Seite, die John bezeichnet hatte.
    Der Telepath behielt recht. Im feuchten Sand kam ein glänzender Gegenstand zum Vorschein: das Modell eines Raumschiffs der Arkoniden. Eine Kugel, um deren Äquator ein Wulst verlief.
    »Nicht übel, was?« Sid war plötzlich wieder ganz Kind. Stolz, sein Werk dem Mann zu präsentieren, der für ihn wie ein Vater war. Der Latino hatte das Modell innerhalb eines Tages in der Werkstatt von Owey Island gefertigt.
    »Ja.« John wischte den Sand mit dem Ärmel ab und besah sich das detailliert gearbeitete Modell. Sid hatte sich Aufnahmen aus dem Netz gezogen und genau angesehen. Kurz nach der Landung der STARDUST war ein Schiff der Arkoniden über der Gobi erschienen und hatte im Landeanflug einen Teil der chinesischen Stellungen dem Erdboden gleichgemacht. Es musste Vorräte und Material für Rhodan gebracht haben. Nach kurzem Aufenthalt war es senkrecht in den Himmel aufgestiegen und verschwunden.
    »Ich schenke es dir«, verkündete der Junge großzügig. Dann straffte er sich und rief: »Wir probieren es gleich noch mal! Für das erste Mal war das gar nicht so übel. Aber wir müssen besser werden. Viel besser! Denkt dran: Rhodan braucht uns! Die Menschheit braucht uns!«

2.
    10. Juli 2036
     
    Nach zwei Tagen untersuchten sie, was von der STARDUST geblieben war.
    Die STARDUST hatte Perry Rhodan und seine Mannschaft zum Mond und wieder zurück zur Erde getragen. Im Maßstab kosmischer Entfernungen ein winziger Schritt, kaum messbar, aber er hatte sich als ein Sprung für die Menschheit erwiesen, kühner und weiter als jeder andere, seit ihre Vorfahren die Steppen Afrikas hinter sich gelassen und sich angeschickt hatten, die Erde in ihren Besitz zu nehmen.
    Zumindest glaubte Perry Rhodan daran.
    Trotz allem.
    Zwei Tage lang hatte es gebraucht, bis die Trümmer der STARDUST so weit ausgeglüht waren, dass die Menschen sich in ihre Nähe wagen konnten.
    Zwei Tage hatten sie benötigt, wieder zu Sinnen kommen, nachdem ihr Traum vor ihren Augen verbrannt war.
    Ihre Lage war, wie Bull es treffend ausdrückte, bescheiden, aber stabil.
    Der Energieschirm der Arkoniden schützte sie, wehrte unerschütterlich jeden Angriff der chinesischen Truppen ab, die den Landeplatz der STARDUST belagerten. Der Generator, der den Schirm erzeugte, tat seinen Dienst klaglos, mochte es noch auf Jahre oder sogar Jahrzehnte hinaus tun.
    Jahre reichten auch die Vorräte der Belagerten. Rhodan hatte sie aus Thora, der Kommandantin des auf dem Mond havarierten Arkonidenschiffs, herausgepresst.
    Das galt ebenso für die autonomen Baumaschinen, die unerschütterlich an der Stadt arbeiteten, die Rhodan ausgerufen hatte: Terrania.
    Terrania sollte das Tor zu den Sternen für die Menschheit werden. Die Hauptstadt einer Menschheit, die sich nicht mehr länger von den überholten Irrtümern von Nation und Hautfarbe, von Arm und Reich, von Klasse und Stand fesseln ließ. Einer Menschheit, deren Schicksal sich zwischen den Sternen erfüllen sollte und nicht auf einer übervölkerten und überstrapazierten Erde.
    Tag und Nacht arbeiteten die autonomen Maschinen, wuchs aus dem Boden der Wüste Gobi die Stadt in den Himmel.
    Doch sie war bestenfalls ein Potemkinsches Dorf, eine Attrappe.
    Terrania fehlten die Menschen.
    Ihre Einwohnerschaft ließ sich an wenigen Fingern abzählen. Da war Perry Rhodan, ehemaliger Kommandant der Mondmission der STARDUST, ehemaliger Astronaut, ehemaliger Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika. Und natürlich sein Freund und Mannschaftsgefährte Reginald Bull, der Perry Rhodan niemals im Stich lassen würde.
    Die beiden

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