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Biss sagt mehr als tausend Worte

Biss sagt mehr als tausend Worte

Titel: Biss sagt mehr als tausend Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Moore
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1
Hello Kitty
Die Chroniken der Abby von Normal:
Vize-Gebieterin über die Finsternis
der San Francisco Bay
    Durch die Straßen von San Francisco streift ein fetter, rasierter Vampirkater namens Chet und verbreitet Angst und Schrecken. Ich allein, Abby Normal, Vize-Gebieterin über die Finsternis der San Francisco Bay, und mein mangahaariger Lustknabe Fu Dog stehen zwischen dem hungrigen Monster und einem blutigen Massaker an der Bevölkerung. Was im Grunde nicht so schlimm wäre, wie es klingt, denn die Bevölkerung kann man mehr oder weniger in die Tonne treten.
    Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Schlacht der dunklen Mächte, die Pflege meiner heißen, verbotenen Romanze, die Qualen beim Einlaufen meiner neuen, roten, schenkelhohen Kunstleder- Skankenstein -Plateaus sowie das tägliche Auftragen meines komplexen Augen-Make-ups und dergleichen mehr voll und ganz als Rechtfertigung dafür durchgehen können, dass ich den Biologiekurs 102 schwänze (»Einführung in die Verstümmelung präparierter Murmeltierkadaver« bei Mr Snavely, der sich  – wenn keiner dabei ist  – heimlich an den Murmeltieren zu schaffen macht. Ich weiß es aus verlässlicher Quelle.). Aber versuch das mal,
meiner Übermutter zu erklären, die alle Verzweiflung und Enttäuschung dieser Welt verdient, nachdem sie mich mit dem Fluch ihrer kleinbusigen DNA belegt hat.
    Gestattet mir, s’il vous plaît , euch auf den neuesten Stand zu bringen. Spitzt die Ohren, ihr Nasen, ich frag euch später ab!
    Drei Leben ist es her, oder vielleicht war es auch erst letztes Schuljahr, denn wie heißt es in dem Song so schön… »Die Zeit ist ein Strom schlüpfriger Exkremente, wenn man verliebt ist«, aber egal: In den Weihnachtsferien waren Jared und ich bei Walgreens und suchten gerade Eyeliner für Allergiker, als wir der schönen rothaarigen Gräfin Jody und ihrem Blutgefährten, meinem Dunklen Lord, dem Vampir Flood, begegneten, der mit Jeans und Flanellhemd total als Loser verkleidet war.
    Und ich so: »Nosferatu.« Raunend zu Jared wie der Nachtwind, der durch kahle Bäume weht.
    Und Jared voll so: »Nie im Leben, dusselige Kuh.«
    Und ich voll so: »Halt dein stinkendes Schwanzloch, du spermahauchender Poser.« Was er als Kompliment nahm, wie es auch gemeint war, denn Jared ist zwar stockschwul, hat aber noch nie im Leben jemanden angeschwult, außer vielleicht seine zahme Ratte Luzifer. Streng genommen müsste man Jared wohl als »nagersexuell« bezeichnen, wäre die Geometrie einer solchen Beziehung nicht derart problematisch. (Wie ihr seht, spielt Größe doch eine Rolle!)
    ERINNERUNG AN MICH: Ich sollte Jared unbedingt mit Mr Snavely zusammenbringen, damit die beiden sich übers Erdhörnchenpoppen und dergleichen austauschen können und ich vielleicht Bio 102 nicht wiederholen muss.

    Jedenfalls ist Jared ein geeigneter Ersatzspieler in der Tragödie meines Lebens, denn er kleidet sich in tristem Chic und wächst förmlich über sich hinaus, sobald es um düsteres Brüten, allgemeine Selbstverachtung und Allergien gegen Schönheitsprodukte geht. Ich wollte ihn schon überreden, Profi zu werden.
    Okay, also, Flood, der Vampir, bestellte mich in einen Club, wo ich mich seinen dunklen Gelüsten darbot, was er wegen seiner ewigen Liebe zur Gräfin rundweg ablehnte. Also hat er mir einen Cappuccino spendiert und mich offiziell zu seiner Lakaiin ernannt. Die Pflichten eines Lakaien bestehen darin, Wohnungen anzumieten, sich um die Wäsche zu kümmern und seinen Herrn und Meistern ein appetitliches Kleinkind im Jutesack zu bringen, wobei mir Letzteres erspart blieb, weil meine Meister keine Kinder mögen.
    Okay, also, Flood, der Vampir, gab mir Geld, und ich mietete ein très cooles Loft im SOMA-Viertel südlich der Market Street (was allgemein als die beste Gegend für Vampire gilt, weil wegen der vielen Neubauten niemand vermuten würde, dass sich da jahrhundertealte Kreaturen des Bösen herumtreiben). Und dann stellte sich heraus, dass es nur einen halben Block von dem très coolen Loft entfernt war, in dem sie bereits wohnten. Okay, also, als ich ihnen den Schlüssel bringe, in der Hoffnung, dass sie mir die Gabe der Unsterblichkeit zuteilwerden lassen, hält diese Stretch-Limo voll hackebreiter Jungspunde und einer blau bemalten Nutte mit getürkten Monstertitten vor dem Haus. Und alle voll so: »Wo ist Flood? Wir müssen Flood sprechen! Lass uns rein! «, und noch mehr so fordernder Scheiß. Und ich voll so: »Vergiss
es, zieh Leine,

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