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Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition)

Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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und streckte blitzschnell den Arm aus.
    Der Soldat lief mit der Stirn dagegen. Gleichzeitig entriss sie ihm mit der rechten Hand das Schnellfeuergewehr. Dann schlug sie ihn damit bewusstlos.
    Darja untersuchte das Gewehr. Der chinesische Typ war ihr unbekannt, aber sie war mit Waffen vertraut. Großrussland bestand darauf, dass seine Kinder bereits in der Schule eine quasi-militärische Ausbildung durchliefen.
    »Du weißt, was du da tust, Darja?«, fragte sie sich und nickte dazu. Sie musste ein Zeichen setzen. Nur das konnte die Menschen zum Aufstand gegen die Soldaten bringen.
    General Bai Jun musste sterben. Ein einziger, gut gezielter Schuss würde genügen.
     
    Einige Hundert Soldaten waren aufmarschiert; sie standen in Blocks. Darja schätzte, dass drei oder vier Kompanien den Platz besetzt hatten. Ein Geländewagen fuhr in Position; sie sah eine Handvoll Offiziere, die sich um einen Mann scharten, in dem sie General Bai Jun erkannte.
    Ein Adjutant stand neben dem Mast, die chinesische Staatsflagge über den Armen. Ein zweiter stand bereit, um die Flagge zu befestigen.
    Aus zusammengekniffenen Augen beobachtete Darja Morosowa, wie der Fahrer die Türen des Fahrzeugs weit öffnete, eine Taste einschaltete und kurz salutierte.
    Aus Lautsprechern ertönten die ersten Töne der chinesischen Nationalhymne. Der Soldat nahm die Schnüre der Fahne und befestigte sie in den Ringen am Seil. Anschließend zog er am Seil. Langsam blätterte sich die Fahne auf und wanderte am Mast aufwärts.
    Immer mehr Neugierige kamen. Sie strömten aus den Straßen und Häusern herbei und beobachteten das Zeremoniell, viele von ihnen noch kauend.
    Darja entsicherte die Waffe und brachte sie in Anschlag. Ihre Nervosität verflog. Sie sah nur den Kopf des Generals im Zielfernrohr, der Stück für Stück nach oben ruckte, während die Augen der wandernden Fahne folgten.
    Darja wusste, dass sie nach dem Schuss keine Chance hatte. Ihr war klar, dass ihre Tat auch Konsequenzen für ihre drei Kameraden nach sich ziehen würde, wenn man sie erwischte.
    Dennoch: Irgendjemand musste es tun. Sonst war der Traum von Terrania ausgeträumt.
    Ihr Finger krümmte sich um den Abzug.
    Da sagte eine Stimme hinter ihr in Englisch: »Tun Sie es nicht, Darja.«
    Sie fuhr herum. Ein Mann und eine Frau standen am Eingang; beide wirkten wie Europäer oder Amerikaner. Seine dunkelblonden Haare waren kurz geschnitten; Darja konnte sich nicht helfen – der Gedanke war grotesk –, sie fand ihn sympathisch. Er hatte etwas Warmherziges an sich, das sie anrührte. Die Frau neben ihm hatte dunkle Haare und war drahtig wie eine Sportlerin.
    Sie waren unbewaffnet.
    »Bitte tun Sie es nicht, Darja«, wiederholte der Mann. »Zumindest nicht, bevor Sie mich angehört haben.«
    »Woher wissen Sie, was ich tun will?« Die Fragen, woher dieser Mann ihren Namen wusste oder wie er sie gefunden hatte, ließ sie außen vor. Sie zielte mit der Waffe auf seinen Magen.
    »General Bai Jun erschießen.«
    Woher wusste er das? Logik, klar. Wenn sie jemanden erschießen wollte, dann ihn, nicht irgendeinen Offizier.
    »Woher weiß er das? Logik, klar«, wiederholte der Fremde ihre Worte. »Wenn ich jemanden erschießen will, dann ihn, nicht irgendeinen Offizier.«
    Ihr Finger krümmte sich um den Abzug. Sie durfte sich nicht aus dem Gleichgewicht bringen lassen. Sie hatte nur diese eine Chance.
    »Sie haben nur diese eine Chance.«
    Darja umklammerte das Gewehr fester. »Wer sind Sie?«
    »John Marshall. Ich kann Ihre Gedanken lesen. Sie sind Darja. Darja Morosowa. Ehemalige großrussische Kosmonautin. Von Reginald Bull auf dem Mond vor dem Erstickungstod gerettet und auf die Seite Rhodans gewechselt.«
    Darjas Gedanken rasten. Das war unmöglich!
    »Es ist nicht unmöglich«, sagte John Marshall. »Nur schwer vorstellbar.« Er wandte sich an die Frau neben ihm. »Anne ... bist du so gut?«
    Die Frau schloss die Augen, und im nächsten Moment riss eine unsichtbare Hand Darja das Gewehr aus der Hand. Das Gewehr rammte gegen die Wand. Der Lauf verbog sich. Aber anstatt zu Boden zu fallen, prallte die Waffe wie ein Gummiball ab. Auf Augenhöhe schwebte sie mitten im Raum – und plötzlich verknotete sich der Lauf, als bestünde er aus Plastik.
    »Aber ... aber das ist doch ... das kann nicht sein ...« Darja brachte nur ein Stottern heraus.
    »Es muss sein«, sagte John Marshall. »General Bai Jun hat sich wie Sie auf die Seite Perry Rhodans geschlagen. Der General darf nicht

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