Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)
durchschlug.
Die Insekten waren aufgescheucht. In kleinen Pulks stoben sie davon.
10.
Supreme Court,
Washington D.C.
Im günstigsten Moment zuschlagen und verschwinden – dass es trotz der arkonidischen Ausrüstung nicht so einfach sein würde, hatte Clifford Monterny sich an den Fingern abzählen können. Doch was sich mittlerweile im Höchsten Gericht der Vereinigten Staaten abspielte, erschien ihm so absurd, dass es schon wieder verständlich wurde.
Selbstverständlich war er nicht der Einzige, der den Arkoniden haben wollte.
Präsident Drummond konnte es sich erlauben, das Gerichtsverfahren auszusitzen. Crest fiel ihm anschließend wie eine überreife Frucht in die Hände. Damit bewies er aller Welt, dass die USA auch in diesem einmaligen Fall nicht von den Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit abwichen. Natürlich wurde die Menschenwürde geachtet, wenngleich Crest bestimmt nicht als Mensch im Sinn des Gesetzes gelten konnte. Für alle Welt sichtbar hatte Verteidiger Tifflor schon zu Beginn des ersten Verhandlungstags durchgesetzt, dass dem Arkoniden die Handschellen abgenommen worden waren und er weitere Vergünstigungen erhalten hatte, die seinem hohen Alter und seinem angeschlagenen Gesundheitszustand entgegenkamen.
Rhodan, das hatte Monterny erwartet, war tatsächlich erschienen. Irgendwie hatte er es geschafft, in die USA einzureisen und dabei unentdeckt zu bleiben. Er war ein gefährlicher Gegner. Sogar mehr als das. Rhodan entpuppte sich als gerissener Hund. Die Sprengung, die den Einsturz der Außenmauer zur Folge hatte, das gelandete Raumschiff ... Fast wäre Clifford auf den Bluff hereingefallen. Alles, was auch nur entfernt nach Arkoniden aussah, löste Hysterie und Entsetzen aus. Die Verunsicherung und Angst der Menschen waren zu groß, um einen kühlen Kopf zu bewahren.
Ein Raumschiff der Arkoniden explodierte nicht so einfach im Kugelhagel wie das rot strahlende Etwas. Mehr hatte Rhodan in den wenigen Tagen nicht auf die Beine stellen können, aber schon das war bewundernswert.
Ein mit Gas gefüllter riesiger Ballon ... Selbst schuld, wenn das Ding mit Wasserstoff vollgepumpt worden war, anstatt mit Helium. Oder war gerade das Absicht gewesen?
Wie auch immer, Rhodan hatte sein Ziel erreicht. Innerhalb weniger Minuten stand alles kopf. Den Arkoniden würde er trotzdem nicht bekommen.
Eine Verwünschung auf den Lippen, landete Monterny auf dem Saalboden. Stuckbrocken knirschten unter seinen Sohlen, in der Luft hing immer noch der aufgewirbelte Staub ...
Clifford Monterny reagierte zu langsam. Schwer prallte er gegen die kräftige Gestalt, die urplötzlich zwischen Crest und ihm stand. Grünlich schimmernde Haut und einen halben Kopf größer als er, das erkannte er noch. Die Arme riss er zu spät hoch. Der Fausthieb des Angreifers schrammte über seinen Unterarm und traf ziemlich hart. Greller Schmerz raste von seinem Kinn aus durch den Schädel.
Er taumelte. Ein Teleporter!, schoss es ihm durch den Sinn. Das erklärte, wie Rhodan in den Gerichtssaal gelangt war.
Dem nächsten Hieb wich er aus. Seine Finger krallten sich ins Gesicht des anderen, gruben sich in dessen Haut ein – und er spürte, wie die Haut aufriss und an seinen Nägeln hängen blieb.
Es war eine Maske, die er mit heftigem Ruck zerfetzte. Tiefschwarze Haut kam darunter zum Vorschein. Der Gegner riss sich los. Eigentlich hatte Monterny ihn von sich gestoßen, denn das verschaffte ihm Luft, um nach dem Strahler zu greifen. Er riss die Waffe hoch und schoss, doch der Teleporter reagierte den Bruchteil einer Sekunde eher und verschwand.
Monterny wandte sich Crest zu, der ihm ruhig entgegensah. Niemand achtete mehr auf den Arkoniden, die Wachen versuchten, Rhodan zu erwischen.
Crest hätte fliehen können.
Warum er es nicht tat? Wohin sollte er gehen?, fragte sich Monterny. Er ist allein, gestrandet auf einer ihm fremden Welt.
Eigentlich war Crest ein bedauernswertes Opfer.
»Ich hätte nicht geglaubt, dass wir uns wiedersehen würden«, sagte der weißhaarige Alte zögernd. Er wandte sich um und blickte auf die Wiese vor dem Gebäude hinaus. Vielleicht dachte er jetzt an Flucht.
Monterny legte dem Arkoniden die Hände auf die Schultern.
»An Ihrer Stelle würde ich das nicht tun, alter Mann«, sagte er. »Wo wollen Sie hingehen? Sie können nicht einfach nach Hause telefonieren, und hier wartet die Todeszelle auf Sie. Ich hingegen biete Ihnen die Freiheit.«
Hatte Crest überhaupt gehört, was er sagte?
»Sie
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