Persephones Erbe (German Edition)
dieses Stück des Grundstücks von oben, von der Terrasse aus sah, fanden wir formal geschnittene Buchshecken. Der Feuerschein der brennenden Villa beleuchtete den Nachthimmel nicht mehr gar so grell, vermutlich griffen die Löschversuche allmählich. Aber der rote Schimmer reichte aus, um mir den traurigen Zustand der Buchsornamente zu verraten. Aus der Nähe betrachtet waren sie ungepflegt und halb verdorrt. Das war also Malchows Garten.
Armin blieb neben mir stehen. Ich sah ihn den Kopf schütteln. Er war also genauso überrascht wie ich. Die Faune lachten. Agreo schlang einen Arm um mich. Er gab mir einen raschen Kuss.
»Malchow haben nur die alten Eiskeller interessiert, damit er seine Püppchen unterbringen konnte. Der Rest war Fassade.«
»Aber warum dann einen neuen Wellness-Bereich!?«
»Du erinnerst dich doch, er war an Sex mit dir durchaus auch interessiert.« Agreo zuckte mit den Schultern. »Falls dir das übrigens noch Sorge macht, Kati, die Felsenkeller sind solider Stein. Der Brand macht den Gewölben da unten gar nichts. Die Polizei wird die toten Kindern finden. Damit sie ihre Eltern richtig, mit Würde bestatten können.«
Mir gruselte trotzdem. Vorhin war mir Corinnas Entscheidung, ins Feuer zu gehen, als die einzig mögliche Lösung erschienen. Aber mich damit zu rechtfertigen, dass sie ihren Tod selbst gewollt hatte, das hatte einen schalen Beiklang. Die Faune lasen schamlos meine Gedanken. Lupercu streichelte mich.
»Plag dich nicht! Du hast mehrere Feuerwehrmannschaften und zwei Streifenwagenbesatzungen als Zeugen, dass du sie keine Sekunde berührt hast. Du konntest gar nicht, du warst viel zu weit von ihr entfernt. Im Gegenteil, die Männer werden sogar bezeugen, dass Armin dich mit Gewalt davon abgehalten hat, dein eigenes Leben aufs Spiel zu setzen und ihr zu Hilfe zu eilen.«
»Was?!« Das klang aberwitzig.
»Na, aber sicher!«, sagte Menalio, »was glaubst du, haben die Ordnungshüter gedacht, als du in Armins Armen um dich getreten und geboxt hast?«
»Aber das ist eine Fehlinterpretation!«
Ich wurde endlich gewahr, dass sich Agreo und Lupercu voll Vergnügen an mir rieben. Beide trugen keinen Faden am Leib und was Armin anging, der war auch halbnackt. Er versuchte sich mit grimmigem Gesicht zwischen mich und die beiden kichernden und vor Vergnügen wie Kater schnurrenden Faune zu drängen.
»Hört ihr jetzt endlich auf!?« Ich befreite mich.
Aber tief in meinem Bauch wuchs eine kleine, ständig anwachsende Flamme Begehren. Wieder einmal sah es so aus, als bekäme ich die Chance, eine Nacht mit Armin zu verbringen. Es war schamlos, ich hatte gerade eben erst eine Frau umgebracht. Mochten die Faune sagen, was sie wollten.
»Hexen brennen gut«, murmelte Menalio.
»Lass das!«
Meine Güte, Armin überraschte mich heute immer wieder. Ich wusste nur nicht, verteidigte er mich – oder ging ihm Menalios schnodderige Bemerkung über den Tod seiner Ex doch irgendwie nah. Es war aber egal.
»Nein, ist es nicht! Erzähl Kati, was dir Corinna alles angetan hat! Erzähl ihr von den Handschellen und den Ketten!«
»Nicht jetzt. Irgendwann einmal«, brummte Armin.
Er küsste wieder meine Hand. Ich wurde immer aufgekratzter. So mussten sich Sieger fühlen, nach einer Schlacht. Plutos Kuss vorhin auf der Rampe fiel mir ein. Der Herr der Unterwelt hatte uns beide geküsst. Wer hätte gedacht, dass Armin auf Männerzärtlichkeiten stand?
»Kein Mensch kann einem Gott widerstehen!«
Menalio bewies mir die Wahrheit seiner Worte, indem er mich packte und umschlang. Warme Lippen pressten sich auf meine. Es war nicht mehr, nur seine Lippen auf meine. Aber meine Hände machten sich selbstständig. Ich spürte Menalios Silberrücken unter meinen Fingerkuppen, das kurze, im Vergleich zu Lupercu oder Agreo eher raue Fell. Der Steinbockpelz des Fauns sträubte sich unter meinen knetenden Fingern. Menalio rieb sich an mir. Der kurze Bocksschweif an seinem Steiß zuckte und genauso heftig pochte sein schwerer, steifer Penis gegen meinen Schoß. Ein Glück, dass ich Jeans trug!. Der graue Faun lachte. Er ließ mich seufzend los und streichelte meine Wange.
»Bis du Plutos Sohn geboren hast, bist du vor uns sicher.«
Er schnippte nach Agreo, der mit einem stummen, aber offensichtlich stinkwütenden Armin kämpfte.
»Hört auf! Gib ihm dein Fell, Bruder, sonst holt er sich noch einen Schnupfen, bis wir am Schäferkarren sind. Pluto zerreißt uns in der Luft, wenn Armin Kati heute Nacht im Bett
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