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Personal Power

Personal Power

Titel: Personal Power Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf. W. Lasko
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Hupe eines heranbrausenden Autos in Sekundenbruchteilen bei Ihnen eine Reaktion hervorrufen, die Ihr Überleben sichert. Damals wie heute signalisieren bestimmte Reize Gefahr für Leib und Leben, und jeder von uns wird ohne zu überlegen etwas tun, um dieser Gefahr zu entkommen. Das uralte Prinzip “Flucht oder Angriff” gilt immer noch. Und es gilt auch, und heute besonders, wenn es um das Überleben auf der psychischen Ebene geht.
    Denken heißt vergleichen
.
    Walther Rathenau
    Ihr Vorgesetzter braucht nur beiläufig zu sagen: “Lassen Sie das mal, Ihr Kollege kann das viel besser erledigen”, schon signalisiert das Gehirn: Gefahr in Verzug! Und schon laufen die gleichen Körperreaktionen ab wie bei einem Steinzeitmenschen, der um sein Überleben fürchtet: Adrenalin wird freigesetzt, das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt, die Muskeln spannen sich. Der ganze Körper ist aktionsbereit. Am liebsten würden Sie jetzt mit einem gezielten Faustschlag den Angreifer außer Gefecht setzen. So könnten Sie die Energie ableiten, den Streß abbauen. Doch leider hat sich das nicht sehr bewährt. Statt dessen bleiben Sie cool sitzen und grinsen dem Widersacher frech ins Gesicht. Interessanterweise wird nicht mehr über den Verstand zurückgekoppelt. Es geschieht einfach.
    Die drei Aufgaben des Verstandes möchte ich noch einmal kurz zusammenfassen: Er speichert die aus eigenen und übernommenen Erfahrungen gebildeten Überzeugungen. Die daraus abgeleiteten Standpunkte verteidigt er mit aller Kraft, um recht behalten zu können: nach außen, indem der Mensch anderen gegenüber seine Meinungen behauptet, und nach innen, indem er unbekannte Informationen herausfiltert soweit es geht. Und er reagiert instinktiv auf physische und psychische Bedrohungen, um das Überleben zu sichern.
    Nicht wir geben den Gedanken Audienz, sondern die Gedanken geben uns Audienz
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    Friedrich Nietzsche
    Glauben Sie immer noch, bewußt entscheiden und handeln, vielleicht sogar bewußt sprechen zu können? Sagen Sie mal etwas. Sie werden beobachten, daß Sie nicht bewußt sprechen können. Sie denken den Sinn, aber die Worte fließen je nach Reiz und Reaktion automatisch. Natürlich gibt es Situationen, beispielsweise bei einem Referat, für die man die Worte exaktvorbereitet, die man zu sagen gedenkt Doch das dürfte nur etwa ein Prozent des Sprechens ausmachen.
    Die meisten Menschen glauben auch, daß sie bewußt denken. Doch das ist ebenfalls eine Illusion. Vielleicht sind fünf Prozent bewußt und 95 Prozent unbewußt. Das Denken ist ein Vorgehen wie die Bewegung eines Tausendfüßlers, der auch nicht über jeden Schritt nachdenkt. Es geschieht automatisch, man funktioniert, wie beim Autofahren: Gas geben, Ampel, stehenbleiben. Man hat Erfahrungen gemacht, die sich verselbständigen. Man weiß es, man denkt nicht darüber nach, doch die Reaktion ist da.
    Aber Sie können sich Ihres Handelns bewußt werden und vielleicht auch lernen, bewußt zu denken. Bewußtes Denken ist in der Regel eine Retusche, ein Trick. Denn Sie können nur das denken, was in Ihnen vorgegeben ist. Sie können nicht denken, was Sie noch nicht kennen, Sie können nur im Rahmen Ihrer eigenen Realität denken. Das Erkennen dieses eingeschränkten Denkens ist der erste Schritt des Bewußtseins, um neue Handlungsmöglichkeiten zu kreieren. Erst wenn Sie akzeptieren, daß Altes sterben muß, damit sich Neues entwickeln kann, werden Sie wirklich wachsen und sich verändern.
Der Tod des Samenkorns
    Jeder Same birgt eine Sehnsucht
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    Khalil Gibran
    In der dunklen Erde liegt ein kleines Samenkorn mit einer großen Sehnsucht. Es möchte zu gern wissen, wie die Welt über der Erde aussieht. Es weiß, daß es dafür wachsen muß. Und es hätte alle Möglichkeiten, eine wunderschöne Pflanze zu werden.
    Doch das Samenkorn will auf keinen Fall seine Gestalt verlieren. Wie aber kann es seine Schönheit entfalten, wenn es nicht bereit ist, sich zu verändern, durch die Erde zu brechen, aus dem Kreis seiner Gewohnheitenherauszutreten, die rote Linie zu überschreiten? Das Samenkorn kann nur dann werden, was in ihm liegt, wenn es sich selber aufgibt, sich selber zerstört, wenn es seine Form verändert. Es braucht Kraft, seinen Trieb nach oben zu schicken, und die Bereitschaft, die Reibung zu ertragen, während es durch die Erde an die Oberfläche drängt.
    Auch ein Mensch hat nur dann eine Möglichkeit zu wachsen, wenn er bereit ist, sich zu verändern. Doch hat er wie das

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