Personal Power
endlich abnehmen sollten, weil selbst eine so geringe körperliche Tätigkeit Sie immens anstrengt, dann mag die Belastung bei 10 liegen. Die Spalte 2 vergessen Sie bitte vorerst.
Schauen wir uns in dem folgenden Beispiel einmal an, wie das Chart aussehen könnte:
Die wenigsten Menschen können sich wohl ohne Schwierigkeiten damit abfinden, von ihrem Partner nicht geliebt zu werden. Wenn zudem noch Freunde fehlen, liegt die hohe Bewertung von 90 und 70 auf der Hand. Die schlechten Schulleistungen des Sohnes wecken zwar manchmal Sorgen um seine Zukunft, aber noch ist nicht aller Tage Abend. Die fehlenden Aufstiegschancen im Beruf wiegen da schon schwerer. Sie sind mit 70 bewertet, denn ein beruflicher Aufstieg wäre mit einem höheren Einkommen verbunden und würdedie durch einen Hauskauf entstandene finanzielle Belastung erheblich reduzieren. Daß Kollege X intrigiert, ist zwar unangenehm, wird aber nur mit 20 bewertet, da dies innerhalb der Firma bekannt ist und nur in wenigen Situationen zu Konflikten führt. Die Belastung durch die unzuverlässige Sekretärin liegt bei 35, denn es erfordert einen zusätzlichen Arbeitsaufwand, wenn Sie immer wieder kontrollieren, ob wichtige Aufgaben erledigt wurden. Die Angaben im körperlichen Bereich brauchen hier wohl nicht näher erläutert zu werden. So, nun sind Sie an der Reihe. Seien Sie bitte ehrlich zu sich selbst. Das, was Sie jetzt ganz schnell wieder vergessen wollten, ist vielleicht genau das, worauf es ankommt. Zum Ende des Kapitels werden wir auf das von Ihnen ausgefüllte Chart zurückkommen.
Lektion 1: Musik
Fragen Sie einen Menschen, ob er für sein Leben selbst verantwortlich sei. Er wird Sie wohl mit großen Augen anschauen und nach einer Denkpause mit einem Ja antworten. Sicher, jeder von uns ist für sein Leben selbst verantwortlich, aber kaum jemand weiß, wie diese Verantwortung im einzelnen zu tragen ist und wie minimal die Details sind, auf die es ankommt, wollen wir wirklich die Verantwortung für unser Leben übernehmen.
Jeder hört doch nur, was er versteht
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Johann Wolfgang von Goethe
Hören Sie doch einmal gemeinsam mit Freunden aufmerksam einem Musikstück zu, zum Beispiel Beethovens fünfter Symphonie. Danach schreibt jeder auf, welche Erinnerungen und Gefühle die Musik in ihm geweckt hat. Wie kommt es, daß Sie sich am liebsten die Ohren zugehalten hätten, während ein anderer bei der Musik förmlich zerging? Ein dritter hat diese Musik als hochdramatisch empfunden und mit einem heroischen Kampf assoziiert, ein vierter ist von tiefer Traurigkeit erfüllt.
Wie entstehen solche Unterschiede in der Wahrnehmung? Trotz der objektiv gleichen Musik hat jede Person ein anderes subjektives Erlebnis aufgebaut. Die Musik ist unterschiedlich aufgenommen worden, weil sie in jedem Kopf auf eine andere Empfängerstruktur gestoßen ist. Dieses Verarbeitungsmuster sorgt bei objektiv gleicher Musik für verschiedene subjektive Interpretationen, Assoziationen und Stimmungen.
Vielleicht haben Sie vor zehn Jahren diese Musik sogar geliebt, doch heute empfinden Sie großes Unbehagen dabei. Nun, die Noten der Musik sind die gleichen wie vor zehn oder vor hundert Jahren. Nur Ihre Wahrnehmung, Ihre Einstellung hat sich verändert. Das Leben ist ein Echo. Sie können nur das erfahren, was Sie bereit sind, in dasLeben hineinzugeben. Für die subjektive Realität ist jeder selber verantwortlich. Sie allein sind also verantwortlich für Ihre Wahrnehmungen und damit auch für die Gefühle, die dadurch ausgelöst werden.
Lektion 2: Wald
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus
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Sprichwort
Stellen Sie sich einen Wald vor, in dem sich vier Menschen befinden: ein Liebespaar, ein gestreßter Grüner, der die sterbenden Baumspitzen sieht, und ein Exhibitionist, der jaulend durch die Schonung rast, weil sich ein Fuchs in ihn verbissen hat. Der Wald ist neutral, bleibt immer der gleiche. Aber in den Köpfen der genannten Personen wird sich entsprechend den verschiedenen Bedürfnissen und Empfängerstrukturen immer ein anderer Wald darstellen. Seine Bedeutung erhält er erst durch unsere persönliche Interpretation.
Unsere persönliche Sichtweise bestimmt, ob wir im Leben mehr das Schöne oder mehr das Schlechte wahrnehmen. Wenn wir die Verantwortung für unser Leben tragen, übernehmen wir auch die Verantwortung für unsere Art zu sehen.
Ihre Persönlichkeit puzzelt sich ein Weltbild zusammen. Und der Reichtum der Welt ist abhängig von der Vielfalt und
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