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Pfade Ins Zwielicht

Pfade Ins Zwielicht

Titel: Pfade Ins Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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hatte, nur dann hatte sie eine Chance zur Flucht. Je früher, desto besser. Auf jeden Fall, bevor Perrin sie einholte. Sie hatte nie daran gezweifelt, dass Perrin ihr folgte, dass er sie irgendwie aufspüren würde - der Mann würde durch eine Mauer laufen, wenn er es sich in den Kopf gesetzt hatte! -, aber sie musste zuvor fliehen. Sie war die Tochter eines Soldaten. Sie kannte die Zahl der Shaido, sie wusste, wie viele Männer Perrin zur Verfügung standen, und sie wusste, dass sie ihn vor dieser Auseinandersetzung erreichen musste. Da gab es bloß das kleine Problem, sich vorher von den Shaido zu befreien.
    Was hatten die Weisen Frauen gesehen - Aes Sedai oder die Weisen Frauen in Perrins Gefolge? Beim Licht, sie hoffte nicht, noch nicht! Aber andere Dinge hatten Vorrang, und die Wäsche gehörte dazu. Sie trug den Korb auf die Ruinen der Stadt Maiden zu und bahnte sich ihren Weg durch den ständigen Fluss an Gai'schain. Jene, die die Stadt verließen, balancierten jeweils zwei schwere Eimer an einer Stange auf den Schultern, während die Eimer derer, die hineingingen, leer auf ihren Stangen baumelten. Die vielen Menschen im Lager benötigten reichlich Wasser, und so wurde es zu ihnen gebracht, Eimer für Eimer. Es fiel leicht, die Gai'schain zu erkennen, die einst Maiden bewohnt hatten. So weit nördlich von Altara wiesen sie alle helle Haut statt olivfarbige aus, und manche hatten sogar blaue Augen, aber sie alle stolperten wie betäubt daher. In der Nacht hatten die Shaido die Stadtmauern erklommen und die Verteidiger überwältigt, bevor die meisten Bewohner überhaupt begriffen hatten, in welcher Gefahr sie schwebten, und sie schienen noch immer nicht glauben zu können, wie sehr sich ihr Leben verwandelt hatte.
    Faile hielt nach einem bestimmten Gesicht Ausschau, nach jemandem, von dem sie hoffte, dass sie heute kein Wasser trug. Sie suchte nach ihr, seit die Shaido vor vier Tagen hier ihr Lager aufgeschlagen hatten. Und sie fand sie direkt vor den Stadttoren, die weit offen und an die Granitmauern gelehnt standen, eine weißgekleidete Frau, die größer als sie war und einen flachen Korb mit Brot in die Hüfte stemmte. Ihre Kapuze war gerade weit genug zurückgeschoben, um dunkles, rötliches Haar zu zeigen. Chiad schien die eisenverstärkten Tore zu betrachten, die Maiden nicht hatten beschützen können, aber sie wandte sich sofort von ihnen ab, als Falle herankam. Sie blieben nebeneinander stehen, ohne sich anzusehen, während sie so taten, als würden sie ihre Körbe zurechtrücken. Es gab keinen Grund, warum zwei Gai'schain nicht miteinander sprechen sollten, aber niemand sollte sich daran erinnern, dass sie zusammen gefangen genommen worden waren. Bain und Chiad standen nicht unter so strenger Aufsicht wie die Gai'schain, die Sevanna dienten, aber das konnte sich ändern, falls es jemandem wieder einfiel. Fast jeder in Sichtweite war Gai'schain und darüber hinaus von der Westseite des Drachenwalls, aber schon zu viele hatten gelernt, sich mit Hilfe von Geschichten und Gerüchten Vorteile zu erschleichen. Die meisten Leute taten, was sie mussten, um zu überleben, und einige versuchten immer, ihre eigenen Nester zu federn, unter welchen Umständen auch immer.
    »Sie sind in der ersten Nacht entkommen«, murmelte Chiad. »Bain und ich haben sie in den Wald geführt und auf dem Rückweg ihre Spuren verwischt. Soweit ich es beurteilen kann, scheint niemand ihr Fehlen zu bemerken. Bei so vielen Gai'schain scheint es ohnehin ein Wunder zu sein, dass den Shaido Flüchtlinge auffallen.«
    Falle gestattete sich einen leisen Seufzer der Erleichterung. Drei Tage weg. Die Shaido bemerkten sehr wohl, wenn jemand flüchtete. Einigen gelang es, einen vollen Tag in Freiheit zu verbringen, aber die Cha ncen auf Erfolg wuchsen mit jedem Tag, den man nicht wieder eingefangen wurde, und es schien sicher zu sein, dass die Shaido am nächsten oder übernächs ten Tag weiterziehen würden. So lange waren sie seit Falles Gefangennahme noch nie an einem Ort geblieben. Sie vermutete, dass sie zurück zum Drachenwall marschieren und von dort aus in die Wüste gelangen wollten.
    Es war nicht einfach gewesen, Lacile und Arrela da - zu zu überreden, ohne sie aufzubrechen. Überzeugt hatte sie letztlich das Argument, dass sie Perrin darüber informieren konnten, wo Falle war, zusammen mit einer Warnung, wie viele Shaido es gab, und der Behauptung, dass Falle ihre Flucht im Griff hatte und jede Einmischung sie nur in Gefahr

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