Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Titel: Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vöhringer
Vom Netzwerk:
sollen die Tore für alle Zeit offen stehen. Die Wahrheit wird verkündet. Die Zepter, die hätten niemals existieren dürfen, sind vernichtet und Normalität soll wieder eintreten. Trage diese Botschaft hinaus!«
    Das Bild von Archadis vervollständigte sich langsam um Picardo herum. Er schwebte noch immer über dem Boden und blickte sich um, versuchte einen Blick auf mich zu erhaschen. Doch ich war schon längt wieder fort. Langsam verwandelte sich Picardos Körper zurück in sein wahres Ich. Die Leere um ihn herum verschwamm.
    »Phönix? Danke…«, sagte er leise. Seine Sinne schwanden und um ihn herum wurde es schwarz. Ich war beinahe gerührt.
    Im gleichen Augenblick fand sich Feghnom auf dem Boden im Wald der Urugai wieder. Er rollte sich hin und her. Vor einigen Augenblicken wurde er von einem riesigen Wirbel verschluckt und nun lag er hier vor seiner Hütte. Iselia fluchte, sie steckte mal wieder in einem Baum fest. Auch Gamadas und die anderen Dorfbewohner lagen in der Gegend verstreut herum und blickten sich verdutzt an. Feghnom nahm etwas Laub in die Hand, warf es in die Luft und lachte aus voller Kehle.
    »Sie haben es geschafft!«, schrie er euphorisch und ließ sich lachend zurück auf das saftig grüne, weiche Moos fallen.
    Langsam aber stetig verschwand der weiße Strudel am Himmel und spuckte alles, was er zuvor in sich hinein gesaugt hatte wieder aus. Städte, Wälder, die verschiedensten Lebewesen, alles setzte sich langsam zusammen. Das Bild der Welt vervollständigte sich stetig.
    Auch in den anderen Dimensionen trat wieder die Normalität ein. Kurz vor ihrem Ende stoppte die Zersetzung und die Lage schien sich zu normalisieren. Nokturna atmete auf, trat auf den Platz vor ihrem Schloss und sprach zu ihrem jubelnden Volk der Noxen. Das Gleiche geschah in der Dimension des Lichts.
    Tag 10, Elium 358 n. E.
    Archadis, königliches Schloss
    »Picardo?... Picardo?...« Langsam öffnete er die Augen.
    »Was... was ist passiert?«, stöhnte er.
    »Du hast Phön gerettet!«, teilte ihm Lea leise mit. Sie kniete neben ihm und etwas war anders an ihr als zuvor: sie hatte schneeweiße Haare.
    Wo war er? War er im Himmel? Der Untergrund war weich und Sonnenstrahlen kitzelten sein Gesicht. Er blickte sich langsam um und rieb sich die Augen. Keine Wolken, kein Engelsgeläut… Er schien sich im Schloss von Archadis zu befinden. Scheinbar hatten ihn die anderen in Leas Bett gelegt. Die Bilder um ihn herum waren noch verschwommen, doch je länger er blinzelte, desto mehr konnte er erkennen und sein Verstand kehrte zu ihm zurück. Cora stand in einer Ecke, grinste und kam langsam auf ihn zu. Erst blickte sie auf ihn herab, dann fiel sie ihm um den Hals und begann zu lachen.
    »Du hast es geschafft!«, rief sie und brach in Freudentränen aus.
    »WIR haben es geschafft«, erwiderte Picardo.
    Barthas, Pyra und Alkatras saßen im Thronsaal und schwiegen sich an. Aber es war ein genussvolles Schweigen. Kein Stress, kein Lärm, nur das Zwitschern der Vögel im Schlossgarten. Der König blickte hinaus auf das Grab seines treuen Generals. Seine Dienstmütze, die er ständig zu tragen pflegte, lag obenauf auf dem mit Blumen geschmückten Grabstein. Obschon er Freude verspürte über die Rettung der Welt, so traurig war er über den Verlust seines Freundes.
    »Es würde mich freuen, wenn ihr mir am Hofe Gesellschaft leistet!«, durchbrach Barthas die Stille.
    »Ach, ich weiß nicht«, entgegnete Pyra und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. »Das Angebot ist nett, Gregor.«
    »Aber wir müssen wieder hinaus in die weite Welt!«, beendete Alkatras Pyras Satz. Ihn konnte niemand in einem noblen Schloss festhalten und er wusste, dass Pyra genauso empfand. Es gab noch zu viel, dass er sehen musste, so viele Leute die unterhalten werden wollten. Und Pyra wollte zurück nach Empiris und ihrer Berufung nachgehen. Vielleicht mit einem kleinen Elektroladen? Sowieso hatte sie noch ein Hühnchen mit Lupos zu rupfen, der nach dem Untergang des Bischofs sang und klanglos verschwunden war.
    Auch unten auf dem Platz fanden die Leute nach und nach ihr Bewusstsein wieder. Sie blickten sich um und fragten sich, ob alles nur ein Traum gewesen war. Die meisten von ihnen rissen sich ohne zu überlegen die weißen Kutten vom Leib und warfen sie auf den Boden. Einige blickten sich noch immer furchtsam um.
    Doch es war vorbei, die Welt konnte aufatmen.
    »Das ist der Beginn eines völlig neuen Glaubens!«, rief Azhad, der plötzlich im

Weitere Kostenlose Bücher