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Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Titel: Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vöhringer
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Barthas sofort nach einem Zimmermädchen und ließ die Fenster öffnen, denn der Gestank den Voldho hereingeschleppt hatte, war leider nicht wieder mit ihm verschwunden.
    Unten im Kerker versuchte ein etwas hektischer Lucius einen Fluchtplan zu entwickeln. Er stand mit verschränkten Armen vor Picardo und schaute auf ihn herab. »Okay Kleiner, irgendwelche Ideen?«
    Picardo ließ sich ins Heu fallen und überlegte. Nach kurzer Zeit deutete er auf ein kleines Fenster, eher ein Luftloch, in etwa sechs Fuß Höhe. »Wir könnten zu diesem Fenster klettern und...«
    »An den glitschigen Wänden? Und dann klettern wir einfach durch die Gitterstäbe durch dieses winzige Loch?«, fiel ihm Lucius ins Wort und hob eine Augenbraue. »Vergiss es!«
    »Hmmm« , äußerte sich Picardo und griff in seine Tasche, um zwei Steine herauszuholen und sie als Ablenkung in seiner Hand hin und her rollen zu lassen.
    »Moment mal, was hast du da?« Lucius drehte blitzschnell den Kopf und zeigte auf Picardos Hand.
    »Steine!«, antwortete Picardo locker und fing an, mit ihnen zu jonglieren. Lucius rieb sich sein Kinn und den in den vergangenen Wochen entstandenen Bart. Kunstvoll ließ Picardo die Steine in der Luft kreisen, bis Lucius plötzlich die Arme ausstreckte und sie sich noch in der Luft griff.
    »Hey! Meine Steine!«, schrie Picardo missmutig.
    »Halt den Rand, Kleiner... und jetzt hör mir genau zu!«
    Tag 14, Jahresanfang 358 n. E.
    Archadis, Königliches Schloss
    Es war acht Uhr morgens und Prinzessin Lea trottete in ihren gewohnten Kleidern die große Treppe, die in der Mitte der Empfangshalle war, ins Erdgeschoss hinunter, um sich eine weitere grausame Lektion von Frau bzw. Herrn Dreiwasser anzuhören. Sie war sich in dieser Sache noch immer nicht sicher.
    »Da bist du ja, Liebes«, empfing sie ihr Vater auf halbem Weg und lief ihr entgegen. »Deine Lehrerin wartet schon, es freut mich, dass du von selbst so früh aufgestanden bist.« Lea blickte ihren Vater indes mit schläfrigen Augen an. Habe ich denn eine Wahl? Plötzlich sprang die große, mit Eternit beschlagene Tür zum Schlossgarten auf und zwei Soldaten stürmten herein.
    »Mein König, es brennt!«, schrien sie. »Es brennt im Kerker!«
    »Im Kerker?« Der König schaute ungläubig. »Sind die Häftlinge noch in den Zellen?«
    »J…Ja!«, entgegnete einer der Soldaten und hielt sich schnaufend an der Tür fest. Barthas zögerte kurz, doch er war keineswegs grausam.
    »Ihr müsst die Gefangenen sofort evakuieren, denn auch ein Verbrecher hat es nicht verdient, bei lebendigem Leibe zu verbrennen!« Plötzlich stand ein weiterer Soldat hinter ihnen und blickte der Prinzessin über die Schulter, die sich erschrocken umdrehte. Er musste wohl unbemerkt hinter der Treppe, aus einer der Soldatenunterkünfte gekommen sein.
    »Robert!«, schrie sie erfreut, drehte sich um, sodass ihre Bänder umherflatterten und machte einen Knicks. »Was ist hier los, Soldaten?«, fragte der General mit tiefer Stimme.
    »Herr Befehlshaber, der Kerker steht in Flammen!« Der Soldat hustete und presste sich seine Hand an den Brustkorb. Robert Munzheim blickte ungläubig. Er drehte sich kurz zu Prinzessin Zalea um: In ihrem Gesicht las er genau das ab, was er erwartet hatte. Bitte rette die Gefangenen! Schon rannte der General hinaus in den Schlossgarten.
    »Na los, worauf wartet ihr eigentlich?« Barthas wedelte aufgeregt mit den Armen, woraufhin die beiden Soldaten fast schon panisch aus dem Schloss stürmten.
    Unten im Verlies herrschte dichter Rauch, sodass man die Hand vor den Augen nicht sehen konnte.
    »Lucius? Glaubst du das funktioniert?« Picardo klang etwas ängstlich.
    »Es muss!«, antwortete Lucius und fächerte den Haufen Stroh an, den er vor der vergitterten Tür aufgehäuft hatte. Ein Glück, dass Picardo gerade zwei Feuersteine bei sich trug. Im Nu brannte das Stroh lichterloh. Lucius kroch neben Picardo und zog sich sein rußiges Leinenhemd über die Nase.
    »Atme nicht zu viel Rauch ein!«, gab er zu wissen. »Sie werden jeden Moment kommen!«
    Der Eingang zum Kerker befand sich direkt im Schlosshof. Durch einen kleinen Eingang an der Seite der Schlossmauer konnte man eine lange Wendeltreppe erreichen, die in den Untergrund führte. Der General steuerte direkt darauf zu.
    »General!«, schrie einer der Soldaten. »Warten sie!« Doch der General stürmte bereits die lange Wendeltreppe zum Kerker hinunter. Aus der Tiefe drang dichter Rauch, der den General verschluckte. Der

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