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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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kommen sie gleich auf mich zugelaufen. Ihre Zutraulichkeit hat aber wahrscheinlich weniger was mit mir als vielmehr mit den Walkürenbällchen zu tun. Sie stürzen sich nämlich gleich auf die Plastiktüte.
    »Nicht so eilig«, raune ich ihnen zu. »Die bekommt ihr, wenn ihr wieder bei MAX seid.«
    Ich halte ihnen die Plastiktüte vor die Nase und will sie gerade aus der Labortür locken, da höre ich eine Stimme.
    »Sehen Sie mal, Herr Kommissar! Da liegen Brausetütchen! Zitrone! Und da Himbeere! Die esse ich doch so gerne!«
    »Sampft! Halten Sie die Klappe!«, zischt die Stimme von Kommissar Knauer.
    Hab ich’s doch geahnt! Meine Alarmanlage funktioniert. Trotzdem sitze ich in der Falle. Die Schritte der Polizisten kommen näher. Hektisch sehe ich mich um. – Ein Fenster! Die Rettung. Ich reiße es auf und mir wird klar, dass ich mich im ersten Stockwerk befinde. Zum Glück auf der Rückseite der Uni. Kein Mensch weit und breit – jedenfalls so weit ich sehen kann. Unter mir eine Wiese. Wenn ich mich ans Fensterbrett hänge und mich fallen lasse, verletze ich mich nicht besonders schwer. – Das hoffe ich zumindest.
    »Nun lassen Sie doch die Brausetütchen, Sampft!«, höre ich Kommissar Knauers Stimme wieder. »Der Alarm wurde im Labor ausgelöst.«
    Ich muss raus. Sofort! Vielleicht schaffe ich es ja ein anderes Mal, Gotthilf und Genoveva zu retten.
    Zunächst schleudere ich die Tasche mit den Walkürenbällchen hinaus. Keine Beweise am Tatort! Ich will aufs Fensterbrett steigen, da fliegen zwei muskulöse Schweinekörper an mir vorbei aus dem Fenster: Gotthilf und Genoveva! Ich bekomme einen Riesenschreck.
    Du hast sie umgebracht!, schießt es mir durch den Kopf. Sie springen den Walkürenbällchen hinterher und werden sich das Genick brechen!
    Doch ich täusche mich. Sie fliegen mit ausgestreckten Beinen Richtung Wiese und rollen sich elegant ab. Besser kann es Kassandra sicher auch nicht. Ich habe keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, sondern klettere hinaus, hänge mich ans Fensterbrett und lasse mich fallen. Ich lande auch auf der Wiese, allerdings weniger elegant und mein Steißbein schickt mir einen schmerzhaften Gruß. Gleichzeitig höre ich Stimmen über mir. Ich ignoriere den Schmerz, springe auf, greife mir die Tüte mit den Walkürenbällchen und renne, so schnell es meine Kondition und mein Steißbein zulassen, auf das hohe Gebüsch am Rand der Wiese zu. Gotthilf und Genoveva traben leise grunzend und schnaufend hinter mir her.
    »Das Fenster ist offen, Herr Kommissar!«, höre ich Sampfts Stimme hinter mir. »Vielleicht hat das ja den Alarm ausgelöst!«
    Sie haben mich also nicht gesehen! Mein Plan hat geklappt! Ich kann es kaum glauben!
    Aber was nun? Wohin mit den Schweinen?
    Da gibt es nur eine Möglichkeit: zu Dir! Dort sind sie am sichersten, jedenfalls sicherer als in unserem Café oder sonst wo.
    Ich kämpfe mich durch das Gebüsch. Dann renne ich wie beim ersten Mal, als ich Gotthilf und Genoveva zu Dir gebracht habe, mit zwei Schweinen durch die Stadt: Schweine-Ben-Hur, die Zweite. Allerdings in umgekehrter Reihenfolge: Ich renne vorneweg, die Schweine hinter mir her. Mit der Zeit wundert mich das. Die beiden haben eine Bärenkondition. Sie könnten mich locker einholen und mir die Tüte aus der Hand reißen. Doch sie tun es nicht. Vielleicht sehen sie es als eine Art Spiel. Oder sie wissen, dass ich sie gerettet habe, und wollen mich nicht ärgern. Na ja, das ist vielleicht doch ein wenig weit hergeholt. Andererseits, wenn ich an Lipinski denke, sollte mich nichts mehr wundern.
    Während ich laufe, zerbreche ich mir den Kopf, wie ich an Eurem Wachpersonal vorbeikommen könnte. Zu meiner Überraschung ist das allerdings überhaupt kein Problem. Die beiden Wachposten werfen nur einen kurzen Blick auf Gotthilf und Genoveva. Dann nicken sie mir freundlich zu und lassen mich passieren. Ihr solltet besser darauf achten, wen Ihr einstellt. Echt, MAX!
    Ich bleibe auf dem Hauptweg, schließlich will ich nicht schon wieder einen Alarm auslösen. Ein paar Meter vor Eurer Haustür bleibe ich stehen. Ich vermute zwar, dass Ihr alle auf dem Empfang seid, aber man kann ja nie wissen. Meine erste Begegnung mit Deinem Vater ist mir noch in allzu guter Erinnerung.
    Darum schleudere ich die Walkürenbällchen in Richtung Eurer Haustür, in der Hoffnung, dass Gotthilf und Genoveva sich darüber hermachen. Das würde mir Zeit geben zu verschwinden und Colette oder wem auch immer Gelegenheit, die

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