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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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Pinsel und Farben gearbeitet hat, ist deutlich zu erkennen, dass er die Geschichte der Malerei revolutionieren wird – sobald er genug Geld zusammengekratzt hat, um sich Pinsel und Farben kaufen zu können. Auch die Wahl der Leinwand zeigt deutlich, dass wir ein großes Talent vor uns haben, jemanden, der ...«
    »Mathilda!«, schnaubte meine Großmutter. »Hast du denn nur Unsinn im Kopf?!«
    Die Experten hatten sich während meiner Beschreibung um das Bild versammelt und zuckten nun erschocken zurück.
    Sie donnerte: »Wo ist mein Picasso?! Wo sind die Schweine von Avignon ?«
    Der Museumsdirektor sah meine Großmutter verzweifelt an und sagte nichts.
    »Sie müssen lauter sprechen, ich verstehe Sie nicht!«, herrschte sie ihn an.
    Der arme Mann schluckte, räusperte sich und murmelte: »Ich weiß es nicht.«
    »Lauter!«
    »Ich weiß es nicht!«, jaulte er und es sah aus, als würde er gleich anfangen zu heulen.
    »Sie wissen also nicht, wo eines der wertvollsten Bilder der Kunstgeschichte ist, das ich Ihnen anvertraut habe?!«
    Jetzt schluchzte er.
    Meine Großmutter zog verächtlich eine Augenbraue hoch. »Nun, ich weiß es.« Dann rief sie zum Eingang: »Ernst, würden Sie uns bitte den Picasso bringen?« Sie winkte ihren Chauffeur heran.
    Ernst kam mit dem Picasso unterm Arm angeschritten, nahm die leere Leinwand von der Staffelei und stellte stattdessen den Picasso hin.
    Nun liefen dem Direktor tatsächlich Tränen übers Gesicht. »Ich danke Ihnen, gnädige Frau, ich danke Ihnen!«
    »Der Dank gebührt nicht mir, diese Feder kann ich mir nicht an den Hut stecken. Dass uns dieser Skandal und diese Schmach erspart bleiben, haben wir meiner Enkelin Mathilda und ihrem Freund Berry zu verdanken.«
    Ich zuckte leicht zusammen bei dem Begriff »Freund«, aber ich wollte den Auftritt meiner Großmutter nicht verpatzen, indem ich sie korrigierte.
    »Ja, aber ich verstehe das nicht ...«, jammerte der Direktor dann wieder, »ich habe es doch gestern eigenhändig hierher ...«
    Meine Großmutter unterbrach ihn mit einer Handbewegung. »Genug jetzt. Nun wollen wir uns dem Anlass gemäß in eine freudige Stimmung versetzen und dankbar und demütig sein, dass uns dieses Kunstwerk erhalten geblieben ist.«
    Der Museumsdirektor blickte immer noch ganz verdrossen drein und sah meine Großmutter flehentlich an.
    Sie sagte etwas leiser zu ihm: »Ihr Sicherheitssystem ist nicht schweineresistent. Arbeiten Sie daran.«
    Ich muss Dir nicht sagen, dass der Satz dem armen Mann nicht die Bohne weitergeholfen hat.
    Inzwischen waren auch meine Mutter und mein Vater gekommen.
    Meine Mutter sah entzückend aus und strahlte ganz aufgeregt.
    Sie kam zu uns und erkundigte sich bei meiner Großmutter: »Ist Picasso schon da? Ich will ihn unbedingt kennenlernen.«
    »Pablo Picasso hat bereits mehrfach nach dir gefragt. Er möchte, dass du ihm Modell sitzt«, meinte meine Großmutter überheblich zu meiner Mutter.
    Daraufhin sagte mein Vater nur: »Wir müssen gehen!« Er nahm den Arm meiner Mutter und wollte sie zum Ausgang ziehen.
    Sie schaute ihn bittend an. »Oh, Frederick, ich würde so gerne bleiben. Ich möchte unbedingt diesen Picasso kennenlernen. Ist dir das recht? Ich komme natürlich mit, wenn du möchtest, aber ...«
    Mein Vater schluckte und war hin und her gerissen. Dann sah er mich an. In seinem Blick lag die unausgesprochene Bitte, dass ich mich um meine Mutter kümmern sollte. Ich nickte ihm zu.
    Er seufzte, drückte meine Mutter ganz lieb und meinte: »Viel Spaß, Liebes.«
    Meine Mutter strahlte. »Danke, Schatz.« Dann machte sie ein betrübtes Gesicht. »Es ist aber auch zu dumm, dass dir immer geschäftliche Dinge dazwischenkommen, wenn wir mit deiner Mutter verabredet sind.«
    Mein Vater lächelte meine Mutter liebevoll an und warf meiner Großmutter einen vernichtenden Blick zu. Dann zog er davon.
    Der Bürgermeister räusperte sich vorne am Mikrofon und begann seine Rede.
    Ich konnte allerdings kaum zuhören, weil ich inzwischen doch anfing, mir Gedanken um Dich zu machen.
    Hoffentlich hast Du keinen Blödsinn angestellt! Jetzt, wo Du bei meiner Großmutter einen Stein im Brett hast und der Museumsdirektor Dir zu ewigem Dank verpflichtet ist, wär’s schon schade, wenn Du hopsgehen würdest. Nein, Scherz, ich weiß ja, wo Du zu finden bist: auf der Polizeiwache.
    Sag Bescheid, wann ich Dich dort abholen soll. Haha.
    Aber jetzt mal im Ernst: Melde Dich so schnell wie möglich!
    Ich bin auf dem Heimweg.
    Meine

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