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Pinocchio - Erst ich ein Stueck, dann du

Pinocchio - Erst ich ein Stueck, dann du

Titel: Pinocchio - Erst ich ein Stueck, dann du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlo Collodi
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herbeigesprungen
    und stopfte die Hühnerdiebe
    in einen Sack.
    „Du bist ein guter Kerl“, lobte er Pinocchio
    und nahm ihm das Halsband ab.

    Der Bauer führte Pinocchio ins Haus, gab ihm zu essen und zu trinken und bot ihm ein bequemes Bett als Nachtlager an. Pinocchio schlief sich richtig aus und machte sich gleich am nächsten Morgen wohlgestärkt und guten Mutes auf den Heimweg.
    Fröhlich hüpfte Pinocchio von einem Bein aufs andere. Er sang lustige Lieder, schwang seinen Hut und winkte den Leuten zu. Schließlich begegnete ihm eine Schar Jungen, die allesamt ein ganzes Stück größer waren als er. Sie rissen ihm seinen Hut aus der Hand und warfen ihn einander lachend zu.
    Pinocchio sprang von einem zum nächsten, um seinen Hut zurückzuholen, doch die Jungen waren flinker als er. Schließlich packte ihn einer und klopfte ihm auf den Kopf. „Alles Holz“, sagte er.
    „Ha, ha, ha!“, johlte ein anderer. „Ein Holzkopf, der nicht denken kann!“
    „Aber treten“, fauchte Pinocchio. „Passt bloß auf, gleich habt ihr alle eine Beule im Knie.“

    Die Jungen bogen sich vor Lachen.
    Sie setzten Pinocchio den Hut wieder auf
    und zogen ihn bis tief über seine Augen.
    Dann zerrten sie Pinocchio hin und her.

    Ein Polizist, der durch das Geschrei auf die Rauferei aufmerksam geworden war, kam mit seinem Hund herbei. „Was ist hier los?“, fragte er streng. „Hört sofort auf, euch zu streiten.“
    „Der Holzkopf hat angefangen“, sagte einer der Jungen.
    „Ja, der war’s!“, schrien nun alle und zeigten auf Pinocchio.
    Der Polizist hielt den Holzjungen am Arm fest und sah ihn streng an.
    Genau in diesem Augenblick kam Wind auf und riss Pinocchio seinen Hut vom Kopf. „Oh, mein Hut!“, rief er. „Den hat mir mein Vater geschenkt.“
    „Na, dann hol ihn dir“, sagte der Polizist und ließ Pinocchio los.

    Der fing seinen Hut ein,
    und pfiffig wie er war,
    nutzte er die Gelegenheit zur Flucht.
    Der Polizist tobte und fluchte
    und hetzte ihm seinen Hund hinterher.

    Pinocchio rannte so schnell er konnte durch die Gassen. Auf dem Marktplatz schlug er Haken zwischen den Buden, hüpfte über Obstkisten hinweg und raste schließlich zum Strand hinunter. Doch die riesige Bulldogge blieb ihm dicht auf den Fersen. Bald würde sie ihn einholen, Pinocchio spürte bereits ihren warmen Atem im Nacken. Da fasste er sich ein Herz und hechtete mit einem Satz ins Meer hinein. Aber o Schreck! - Die Bulldogge sprang ihm hinterher. Pinocchio fing wie wild an zu paddeln. Da er aus Holz war, trug ihn das Wasser gut. Die schwere Bulldogge jedoch drohte unterzugehen. Als Pinocchio merkte, dass sie ihm nicht mehr folgte, wandte er sich um und sah, wie verzweifelt sie sich über Wasser zu halten versuchte.

    Da bekam Pinocchio Mitleid mit ihr.
    Er schwamm zu dem Hund hin
    und zog ihn mit aller Kraft an den Strand.
    „Ich danke dir“, sagte die Bulldogge
    und streckte erschöpft alle viere von sich.
    „Du bist mutig und du hast
    ein gutes Herz.“

Im Spielzeugland

    Nachdem die Bulldogge sich davongetrollt hatte, sprang Pinocchio vorsichtshalber wieder ins Meer zurück und ließ sich noch eine Weile von den Wellen schaukeln. Er schaute in den Himmel und fühlte sich so wohl wie nie zuvor im Leben. Sein Kopf und sein Körper waren zwar noch immer aus Holz, aber irgendwie hatte Pinocchio das Gefühl, schon ein bisschen mehr ein Mensch geworden zu sein.
    Eigentlich brauchte er jetzt nur noch einen richtigen Freund.
    Aber zunächst wollte Pinocchio nun endlich nach Hause gehen und seinem Vater von seinen Abenteuern berichten.
    Als er an der Hütte des Holzschnitzers ankam, erzählten ihm die Nachbarn, dass der alte Geppetto schon seit einiger Zeit fort sei, weil er sich voller Sorge auf die Suche nach seinem Söhnchen gemacht habe.

    Pinocchio schlüpfte rasch ins Haus.
    Wieder plagte ihn
    das schlechte Gewissen.
    Von nun an wollte er ein guter Junge sein
    und seinem Vater
    keinen Kummer mehr bereiten.
    Gleich am nächsten Morgen
    ging er in die Schule.

    Schon bald konnte er ein paar Wörter lesen und schreiben. Der Lehrer lobte ihn jeden Tag. „Wenn du weiterhin so fleißig bist“, sagte er, „dann kannst du schon bald alle Geschichten in der Fibel lesen.“ Er schenkte ihm sogar eine neue Fibel.
    Das gab Pinocchio mächtig Ansporn. Jeden Mittag, sobald er aus der Schule heimkam, stürzte er in die Werkstatt, in der Hoffnung, dass er Geppetto antraf und ihm endlich alles erzählen könnte. Doch sein Vater kam und kam

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