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Pitch (German Edition)

Pitch (German Edition)

Titel: Pitch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Weski
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das
Hinlegen dieser Uhr ausgelöst haben mag, der Vorwurf, dass aus
dem Briefing, das auf seinem Tisch lag, eine Seite fehlt, hat seinem
Gemütszustand kaum förderlich sein können, Dr. Dietmar
Klein weiß nicht, was in Neuhäusers Kopf vorgeht, aber
dass dort unheimlich viel geschieht, bleibt keinem im Raum verborgen,
wäre der Entwicklungsvorstand Hellseher, würde er sehen,
dass Neuhäuser sich fragt, wie dieser Alexander Mack an seine
Uhr gekommen ist, er weiß, er hat sie vergessen, aber so
spontan könnte er nicht einmal sagen, wo, natürlich, doch,
bei Iris, und Iris ist heute nicht gekommen, dann muss Alex bei ihr …
aber was hat er dort gemacht … warum sollte er … er war
doch … könnte der etwa … abgehackte Fetzen, Fragen
ohne Ende, so auch solche, wo diese verflixte Seite nur sein könnte,
er hat doch gar nicht in dieses Briefing hineingeschaut, wer alles
hat es in den Händen gehabt, wer konnte diese Seite
herausgenommen haben, Alex vielleicht, wollte der ihn auf diese Weise
fertigmachen, aber nichts sieht Dr. Klein, ratlos betrachtet er, wie
die anderen auch, den Kreativdirektor, nun, fragt Mellendorf, meinen
Sie nicht, dass wir eine Antwort erwarten dürfen, darauf sagt
von Lachmann-Zeil, ruhig und bedächtig seine Worte wählend,
sicher haben Sie ein Anrecht auf eine Antwort, nur dass ich sie Ihnen
nicht geben kann, ich bin der Chef einer Agentur, wir legen größten
Wert auf Diskretion und erweisen uns des Vertrauens, das uns unsere
Kunden schenken, für würdig, wenn in der Kladde dort auf
Ihrem Tisch eine Seite fehlt, dann wird das eine ganz einfache
Ursache haben, nämlich die, dass die wichtigste Seite des
Briefings am ausgiebigsten zu Rate gezogen wurde, jeder von uns wird
sie also in den Händen gehabt haben und zuletzt wird sie auf dem
Schreibtisch von einem von uns auf irgendeinem Papierstapel gelandet
sein und sich dort in eben diesem Augenblick befinden, das beruhigt
die meisten im Raum, nicht aber Mellendorf, Verzeihung, Herr von
Lachmann-Zeil, aber unsere Briefing-Unterlagen haben nicht auf
irgendwelchen Papierstapeln zu verschwinden, da, antwortet von
Lachmann-Zeil, haben Sie sicher Recht, und ich werde dafür auch
höchstpersönlich die Verantwortung übernehmen, allein,
in der Hektik und dem Stress vor einer Präsentation wie dieser,
das ist nun einmal ein Faktum, und wir sind alle nur Menschen,
geschieht leider genau das, ich will das nicht entschuldigen,
andererseits sollte man das jetzt auch nicht allzu sehr aufbauschen,
wir werden noch heute Abend auf die Suche nach dieser Seite
Dreiundzwanzig gehen und morgen, spätestens übermorgen wird
Ihnen dieses Papier per Kurier zugesandt, jetzt, sagt der
Agenturchef, bin ich jedoch an einer ganz anderen Frage interessiert,
und damit, denkt Dr. Dietmar Klein, hat der alte Werber Mellendorf
zumindest für den Moment das Heft aus der Hand genommen, was
mich interessiert, ist, wenn wir hier mit unserer Kampagne nicht voll
ins Schwarze getroffen haben, und ganz daneben kann es ja nicht
gewesen sein, sie fanden die Bilder ja schön, einige von Ihnen
habe ich über die eine oder andere Headline durchaus schmunzeln
sehen, was, frage ich, hätte anders aussehen sollen, was ist
uns, die wir offensichtlich nicht zu den Wissenden gehören, beim
Lesen der Seite Dreiundzwanzig entgangen, doch noch bevor Mellendorf
die nun entstehende Diskussion abblocken kann, schaltet sich Dr.
Klein ein, der Vorstand für Forschung und Entwicklung will jetzt
auch noch einmal das Sprüchlein von der Bombe bemühen und
dass die MegaFin-Technologie genauso einschlagen werden wird, der
Anschaulichkeit halber wird er sogar noch etwas konkreter, er
vergleicht die Technologie mit Dynamit, mit Nitro und Glycerin,
darüber beginnen die Werbungtreibenden ihn besonders gespannt
anzusehen, etwas wie eine Bombe hatten sie, wie oberflächlich
oder genau sie auch alle in die Kladde geschaut haben mögen,
nicht darin entdecken können, weil aber dem einen ein Schlüssel
und Augenöffner ist, was dem andern ein Buch mit sieben Siegeln
bleiben muss, will man jetzt, der schmerzlich vermisste Kontakter
Werner Deich, weshalb nur hatte man ihn auch zu so ungünstiger
Zeit entlassen müssen, hat da augenscheinlich nicht alle
Informationen sachgerecht zu vermitteln vermocht, noch einmal aus dem
Mund der Fachleute hören, was da denn so bombig ist, so genau
weiß das Dr. Klein auch nicht zu erklären, er lässt
sich das aber nicht anmerken, sondern schweigt und nickt

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