Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planet am Scheideweg

Planet am Scheideweg

Titel: Planet am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
Reifen ausrangierter Felgen. Die Leinen flogen an Land. Ein paar Männer bückten sich und machten das Boot fest. Ein halbwüchsiger Junge rollte die Gangway heran; Le Monte zog sie an Bord und hakte sie ein.
    Mit einem mächtigen Sprung setzte Yebell an Land und wurde von Yahai aufgefangen.
    Sie schüttelten sich die Hände.
    »Es geht los!« sagte Yebell.
    »In allen Richtungen«, gab Paik zurück. »Ich nehme Toccani und seine vier Kameraden mit.«
    »Ist es schon soweit?«
    »Ja. Diona hat die Passagen gebucht und sich bis ins letzte Detail um alles gekümmert. In zwei Monaten arbeiten die Männer auf fünf verschiedenen Planeten im Sinne eurer Universität.«
    »Das alles werden wir nachher bei einem guten Schluck besprechen. Ruhe hier!«
    Die beiden letzten Worte galten ein paar Männern, die verhindern wollten, daß die Taucher an Land gehen konnten.
    »Diese Wahnsinnigen! Sie nehmen unser Land weg, Yebell!«
    Yebell ging zurück zur Gangway und schob die Männer zur Seite.
    »Sie sind ebenso Opfer von Diack wie wir!« sagte er scharf. »Laßt sie in Ruhe. Sie können nichts ändern. Und wir können auch nichts ändern, selbst wenn wir sie festhalten!«
    Paik vergewisserte sich, daß seine Dienstwaffe griffbereit war. Die Männer schoben sich wieder zusammen. Der erste Taucher betrat die Gangway. Er schleppte seine Ausrüstung über der linken Schulter und hielt sie mit der linken Hand an den zusammengefaßten Riemen fest. In der rechten Armbeuge hielt er die schwere, magnetisch betriebene Harpune mit dem Zwanziger-Magazin.
    Le Monte spürte die Unruhe. Der Taucher stutzte, hob dann die Schultern und ging weiter. Er blieb mit dem Fuß an der schlecht gespannten Leine der Gangway hängen und machte mit dem rechten Arm und der Waffe eine drohende Bewegung.
    »Männer!« schrie Yebell. »Geht zurück! Bitte! «
    Yahai Paik verhielt sich ruhig. Immer mehr Leute kamen aus dem Hotel und den umliegenden Häusern und Läden. Der Halbkreis, der nach dem Wasser hin offen war, wurde dichter.
    »Los, zurück!« sagte der erste Taucher.
    Hinter ihm betraten die beiden nächsten Männer die Gangway. Das Boot senkte sich auf einer Seite und schwang langsam wieder zurück. Der erste Mann setzte seinen Fuß auf den Boden und blieb stehen. Wütend zerrte Le Monte an den Armen zweier Siedler.
    »Brauchst du Hilfe, Yebell?« erkundigte sich Yahai laut.
    »Keine Einmischungen, Pilot!« drohten einige Siedler.
    »Sie sind alle verrückt geworden!« rief Le Monte verzweifelt. »Verdammt, macht doch endlich Platz! Laßt die Männer ins Hotel!«
    Die Lage spitzte sich zu. Unverhüllte Drohungen sprach aus den Gesichtern und den Gesten der Siedler. Die Taucher hatten Angst und zögerten, weiterzugehen. Der erste hob den schweren Lauf der Harpune mit den kleinen Stabilisierungsflächen. Yebell riß die beiden Männer auseinander, griff nach den Schultern von zwei anderen und wurde wieder eingekeilt.
    »Yahai! Deine Waffe!« brüllte er.
    »Laßt die verdammten Spione nicht an Land!« zeterte ein Mann mit unnatürlich hoher Stimme.
    »Schieß in die Luft, Yahai!« dröhnte Le Montes Stimme.
    Er kämpfte gegen die Männer. Niemand erhob eine Hand gegen ihn, niemand wehrte sich, aber die Menschenmenge keilte ihn ein und machte ihn bewegungslos. Zwei oder drei Männer liefen jetzt, noch halb entschlossen, auf den ersten Taucher zu, der wieder stehenblieb. Aus dem Hotel rannte der Chefingenieur heraus und feuerte mehrmals aus seiner Strahlwaffe über die Köpfe der Siedler hinweg.
    »Sie schießen! Schlagt die Narren tot!« gellte ein Schrei.
    Vier oder mehr Männer stürzten sich mit geschwungenen Fäusten auf den ersten Taucher. Der Mann im schwarzen, feuchten Anzug ließ seine Ausrüstung fallen. Die Kanister, der Gurt und die Flaschen krachten mit einem dumpfen, weithin hallenden Laut auf die Steine. Le Monte schlug jetzt wild um sich und schaffte sich langsam Bahn. Einer der Männer aus der Testgruppe gab noch immer Schüsse in die Luft ab. Die Männer rannten auf den Taucher zu. Er wich zurück und stieß zunächst gegen seinen Kameraden, dann gegen das Metall der Gangway. Er riß die Arme hoch.
    »Nein!« schrie Le Monte auf. »Laßt mich los, ihr Idioten!«
    Es gab ein unglaubliches Durcheinander. Niemand schien zu wissen, was er wirklich tat. Noch, was der Nachbar zu tun beabsichtigte. Der Zeigefinger des Tauchers krümmte sich im Reflex um den Abzug der Harpune.
    Ein dumpfes, hartes Schlagen ertönte, dann zischte der Pfeil der

Weitere Kostenlose Bücher