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Planet am Scheideweg

Planet am Scheideweg

Titel: Planet am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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später, die Löschfahrzeuge des Raumhafens heran. Sie waren mit Bewaffneten besetzt.
    »Das Empfangskomitee«, sagte Yahai leise. »Wir sollten die Gelegenheit benutzen!«
    Noch einmal kontrollierte er die Uhren und Skalen, dann nickten sie sich zu und verließen die Kanzel. Ihr Gepäck war, wie immer, bereit. Sie fuhren hinunter und öffneten vorsichtig das Luk, das nur für die Besatzung oder für Notfälle gedacht war.
    »Nehmen Sie uns mit?« rief das Mädchen.
    Der Mann in der Fahrerkabine des Löschfahrzeugs, das sich zwischen den Hauptausstieg und die wartenden Passagierbusse geschoben hatte, nickte Toshi und Yahai zu und riß die Tür auf. Mit zwei Sätzen überquerten die Raumfahrer den freien Platz zwischen den Fahrzeugen. Yahai riß hinter dem Mädchen die Tür zu und fragte knapp:
    »Wie sind die Tiere in den Bereich eingedrungen?«
    Wachsam blickten die beiden Männer nach draußen. Aber bisher hatte sich kein einziger Tarka sehen lassen. Aus dem Lautsprecher neben dem kleinen Fernsehschirm kamen ununterbrochen Warnungen und Durchsagen. Auf dem Bildschirm selbst sahen sie einige Ausschnitte aus den Kämpfen zwischen den wenigen Menschen und den vielen Tieren. Die Auseinandersetzung fand jetzt in den Parks und Gärten statt. Bei den Häusern und auf den Straßen wurde kaum mehr geschossen.
    »Das Tor ließ sich nicht schnell genug schließen!« sagte der Fahrer.
    »Wie das?«
    »Die Anlage eines Wagens fiel aus. Und dann entstand sekundenlang eine nachhaltige Verwirrung. Das alles hat noch ein ergiebiges Nachspiel.«
    Yahai zündete sich eine Zigarette an und sagte:
    »Le Monte wird ein geeignetes Publikum finden. Abgesehen von Diona Royan sind ein Dutzend Männer aus Ousmane Diacks Behörde an Bord ... dort hinten. Sie laufen gerade in den ersten Bus hinein. Mit ihnen kann alles besprochen werden. Aber ich persönlich habe von ihnen nicht gerade den Eindruck, als wären sie besonders umgänglich oder konzessionsbereit.«
    In dem Kraftfeld der Laderäume schwebte das Gepäck aus dem Raumschiff langsam hinüber zur Abfertigungshalle. Wieder rannte eine Gruppe von Passagieren über das Rollfeld und sprang in den Aufbau des. Busses hinein.
    »Die Ladung ...«, murmelte der Fahrer.
    Er schien enttäuscht zu sein, daß sich am Rand des Platzes keine Tarka zeigten.
    »Was meinen Sie?« fragte Toshi zurück.
    »Ist sie vollständig?«
    Schon seit dem Start hatte der Pilot daran gedacht, daß sich keiner der Siedler über diese Auskunft freuen würde. Heute war das zweite Dutzend der einschlägigen Vorkommnisse voll geworden.
    »Ein Jubiläum!« sagte Yahai leise. Er konnte nichts dafür und hatte sich sogar persönlich mit dem Sekretär von Diack angelegt, als er die Ladung kontrollierte.
    »Ich verstehe!« murmelte der Fahrer. Sein Gesicht war plötzlich weiß geworden. »Wieder unvollständig?«
    Yahai nickte langsam.
    »Ja. Und zum vierundzwanzigstenmal haben sie uns eine ernste Warnung erteilt!« stellte das Mädchen fest. Ihre Stimme klang bitter. Je mehr sie von der Auseinandersetzung erfuhr, desto mehr stand sie auf der Seite der Blacklanders.
    »Wie soll ich das verstehen?« erkundigte sich der Beifahrer. Die letzten Gäste verließen das Schiff über die ausgefahrene Gangway und verschwanden im zweiten Bus. Kein einziger Schuß war auf dem Raumhafengelände gefallen.
    »Der gesamte Block der Bestellung, die unter ›Laboratoriumsbedarf‹ aufgegeben worden ist, wurde nicht geliefert. Etwa sechshundert einzelne Posten, vom Erlenmayerkolben bis zu kostspieligen Geräten.«
    Der Fahrer und der Pilot starrten sich unschlüssig an.
    »Fertig! Wir können abfahren!« sagte eine Befehlsstimme durch die Lautsprecher.
    »Verstanden.«
    Das schwere Fahrzeug setzte sich in Bewegung.
    »Das ist ein Testkommando in zweifacher Hinsicht«, sagte Yahai mit spröder Stimme. »Erstens wollen sie die fälligen Bodenuntersuchungen beginnen oder zumindest planen, und zweitens sollen sie die Reaktion abwarten, die auf diese nicht gelieferte Bestellung zweifellos erfolgen wird.«
    »Zweifellos wird sie erfolgen. Darauf kann sich Ousmane verlassen!« versicherte der Beifahrer.
    Die beiden Busse fuhren an.
    Die Löschfahrzeuge eskortierten sie bis hinüber zum Abfertigungsgebäude. Nichts Aufregendes passierte auf dieser Strecke. Auch als alle Passagiere, die Stewards und die Piloten in die Halle hineinliefen, zeigte sich kein Tarka.
    Aber trotzdem wurde Yahai Paik das Gefühl nicht los, als würde sich am Ende dieses Fluges

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