Planet America: Ein Ami erklärt sein Land (German Edition)
Howard Zinn ist vielleicht ein wenig polemisch, aber immer noch hochinteressant: A People’s History of the United States . Ebenso gestrickt sind Nickel and Dimed von Barbara Ehrenreich über die Armut der »working poor« und The Redneck Manifesto von Jim Goad über Amerikas weiße Unterschicht »white trash«; dazu passt gut Richistan von Robert Frank über Amerikas neue Reiche; alles über das Klapperschlangenöl von heute erfahren Sie in Natural Causes von Dan Hurley.
Die zwei besten Bücher über die »culture wars« und den derzeitigen Rechtsruck sind aus linker Perspektive: What’s the Matter with Kansas? von Thomas Frank und aus konservativer Perspektive: The Truth About Conservative Christians von Andrew Greeley und Michael Hout.
Über die altehrwürdigen amerikanischen Traditionen des Glücksspieles und des Betrugs siehe: The Big Con von David W. Maurer, Card Sharps and Bucket Shops von Ann Fabian und People of Chance von John M. Findlay. George H. Devol heuerte schon mit 10 Jahren auf einem Mississippi-Dampfer an und schrieb 1887 ein interessantes Buch über seine Abenteuer als Profispieler, nachdem er im hohen Alter endlich mit dem Spielen Schluss machte: Forty Years A Gambler on the Mississippi .
Zum Thema Wilder Westen sind Red Blood and Black Ink sowie Cowboy Culture , beide von David Dary, zu empfehlen; der Klassiker über die transkontinentale Eisenbahn ist Nothing Like It in the World von Stephen E. Ambrose.
Den Mythos Amerika beschreiben sehr gut Jim Cullen in The American Dream , Richard T. Hughes in Myths America Lives By und (etwas akademischer) Godfrey Hodgson in The Myth of American Exceptionalism . Sehr amüsant im Vergleich dazu ist der entsetzte Bericht des frühen deutschen Auswanderers Gottlieb Mittelberger mit dem Titel Reise nach Pennsylvanien aus dem Jahre 1750, aber auch der des Russen Alexander Borisovich Lakier, der 1859 Nordamerika bereiste und daraufhin The Travel Through North American States, Canada and Cuba schrieb. Der vermutlich intelligenteste Analytiker der amerikanischen Seele ist allerdings immer noch Alexis de Tocqueville, von dem man eigentlich bedenkenlos alles lesen kann.
Niemand kann Amerika verstehen, ohne seine wirtschaftliche Entwicklung zu betrachten – einen wirklich spannenden Überblick dazu bietet das großartige An Empire of Wealth von John Steele Gordon; einer meiner Lieblingshistoriker, die die innere Wildnis Amerikas verstanden haben, ist Walter A. McDougall – seine Bücher Freedom Just Around the Corner, Throes of Democracy, Let the Sea Make a Noise und, über den Imperialismus, Promised Land, Crusader State kann ich alle uneingeschränkt empfehlen; auch Joseph J. Ellis schreibt genial über die Gründerväter in: American Creation und Founding Brothers ; das beste Buch, das jemals über den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg verfasst wurde, ist The Radicalism of the American Revolution von Gordon S. Wood.
Zwei Sammlungen mit Aussagen von Zeitzeugen ergänzen diese Werke sehr schön: Witnessing America von Noel Rae und Letters of the Century von Lisa Grunwald. Nicht zu vergessen die herzzerreißenden Original-Reportagen von flüchtigen Sklaven in The Underground Railroad von William Still, der die »Untergrundbahn« mit aufbaute.
Am meisten aber verdanke ich – neben meinem engagierten Textredakteur und dem Team bei Bastei Lübbe – meiner Co-Autorin und geliebten Lebenspartnerin Astrid Ule, deren Idee dieses Buch war. Eines Tages meinte sie: »Immer wenn es um Kritik an deiner Heimat geht, versuchst du alles zu rechtfertigen, als ob jede Kritik ein persönlicher Angriff auf dich wäre. Wann antwortest du ehrlich auf die Fragen, die die Deutschen zu Amerika haben?«
»Schreib mir die Fragen auf, und ich gebe ehrliche Antworten«, antwortete ich. Zehn Minuten später lag vor mir eine Liste mit rund 30 Fragen über meine Heimat, die allesamt ein wenig unangenehm waren …
In diesem Buch finden Sie die Antworten.
Danke an alle, die es möglich gemacht haben!
Eric T. Hansen
Berlin, Mai 2012
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