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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Kind auf dem Weg zum Vergnügungspark. Verdammt!, sagte sie sich. Susie hat den Körper einer Erwachsenen, aber den Verstand eines Teenagers. Sie wird dort draußen in einen Schlamassel geraten, wenn ich nicht da bin, um sie zu beschützen.
    »Gib dir einen Ruck, Panch«, sagte Susan leise durch gesenkte Wimpern. »Sag mir bitte, dass du mir nicht böse bist.«
    »Ich bin dir nicht böse«, sagte Pancho wahrheitsgemäß. »Ich mache mir nur Sorgen um dich. Du bist dort draußen doch ganz allein.«
    »Mit zehntausend anderen!«
    »Aber ohne eine große Schwester.«
    Susan sagte erst nichts. Dann beugte sie sich über den Kaffeetisch und nahm Panchos Hand. »Aber Pancho, begreifst du es denn nicht? Deshalb tue ich es gerade! Das ist genau der Grund, weshalb ich es tun muss! Ich muss es allein schaffen.
    Ich kann nicht mehr so weiterleben ‒ wie ein kleines Mädchen, dem von dir alles abgenommen wird! Ich muss endlich auf eigenen Füßen stehen!«
    Pancho ließ sich aufs Sofa zurücksinken und murmelte: »Ja, ich glaube, dass du Recht hast. Ich glaube, ich wusste es schon die ganze Zeit. Es ist nur so… Ich mache mir eben Sorgen um dich, Susie.«
    »Ich werde es schon schaffen, Pancho. Du wirst sehen!«
    »Ich will's hoffen.«
    Erfreut sprang Susan auf und ging zur Tür.
    »Du wirst schon sehen«, wiederholte sie. »Das wird eine tolle Sache werden! Kosmisch!«
    Pancho seufzte und stand auch auf.
    »Ach, übrigens«, rief Susan über die Schulter, als sie die Bürotür öffnete. »Ich werde meinen Namen ändern. Ich mag nicht mehr Susan heißen. Von nun an ist mein Name Holly.«
    Und dann schlüpfte sie durch die Tür, bevor Pancho noch etwas zu sagen vermochte.
    »Holly«, murmelte Pancho in Richtung der geschlossenen Tür. Wie, um alles in der Welt, ist sie bloß darauf gekommen, fragte sie sich. Wieso will sie unbedingt ihren Namen ändern?
    Pancho schüttelte den Kopf und befahl dem Telefon, sie mit ihrem Sicherheitschef zu verbinden. Als sein markantes, kantiges Gesicht in der Luft überm Schreibtisch erschienen, sagte sie:
    »Wendell, ich brauche jemanden, der dieses gottverdammte Habitat zum Saturn fliegt und ein Auge auf meine Schwester hat ‒ aber so, dass sie es nicht merkt.«
    »Wird sofort erledigt«, erwiderte der Sicherheitschef. Dann wandte er den Blick kurz ab und sagte: »Ähem… heute Abend werde ich…«
    »Nix mit heute Abend«, sagte Pancho schroff. »Sie werden jemanden in diesem Habitat platzieren. Aber jemanden, der gut ist! Kümmern Sie sich sofort darum.«
    »Jawohl!«, sagte Panchos Sicherheitschef.

Mondorbit: Habitat Goddard
    Malcolm Eberly versuchte die Panik zu unterdrücken, die noch immer in ihm tobte wie ein sturmgepeitschtes Meer.
    Zusammen mit den fünfzehn anderen Abteilungsleitern stand er stocksteif am Haupteingang des Habitats.
    Der Flug von der Erde hierher war eine Qual für ihn gewesen. Seit dem Augenblick, als der Raumclipper in den Erdorbit gegangen und das Gefühl der Schwerkraft auf null geschrumpft war, hatte Eberly geradezu einen Todeskampf gegen den Schrecken der Schwerelosigkeit geführt. Auf dem gepolsterten Sitz angegurtet hatte er mit der ganzen Kraft des Willens gegen den überwältigenden Drang ankämpfen müssen, sich zu übergeben. Ich werde nicht schlappmachen, sagte er sich mit zusammengebissenen Zähnen. Kreidebleich und in kalten Schweiß gebadet schwor er sich, dass er sich vor den anderen keine Blöße geben würde.
    Sich vom Sitz zu erheben, nachdem der Raumclipper die Transfer-Rakete erreicht hatte, war ein schierer Kraftakt.
    Eberly schaute starr geradeaus, hatte die Fäuste geballt und die Augen zu Schlitzen verengt. Unter den fröhlichen Anweisungen der Flugbegleiter folgte er dem auf und nieder hopsenden Overall der Frau vor sich und hangelte sich an den Sitzen den Gang entlang, bis er durch die Luke ins Transfer-Schiff glitt. Dies alles spielte sich in Schwerelosigkeit ab, und er würgte, als ob die Eingeweide ihm zum Hals herausquellen wollten.
    Niemand sonst wirkte so angeschlagen wie er. Die anderen ‒ fünfzehn Männer und Frauen, alle Abteilungsleiter wie er ‒, plapperten und lachten fröhlich und führten sogar Selbstversuche durch, indem sie vom Klett-Bodenbelag der Passagierkabine emporschwebten. Schon beim bloßen Anblick drehte Eberly sich schier der Magen um.
    Aber er hielt noch immer die Galle zurück, die im Schlund brannte. Ich werde nicht schlappmachen, sagte er sich immer wieder. Ich werde die Stellung halten. Ein Mann vermag

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