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Planeten, Sterne, Universum

Planeten, Sterne, Universum

Titel: Planeten, Sterne, Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Mackowiak
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viel höher stehendes Gestirn, das als Abendstern bekannt ist. Es ist die Venus, der zweite Planet des Sonnensystems. Beide werden einige Wochen später höher am Himmel stehen oder ganz verschwunden sein. Denn obwohl sie wie Sterne erscheinen, sind sie keine.
    Weißt du, wie viel Sternlein stehen?
    Diese Frage können die Astronomen heute sehr genau beantworten. Vorausgesetzt, der Mond steht nicht am Himmel, kann das bloße Auge etwa 2500 Sterne erkennen. Insgesamt gibt es am Himmel etwa 6000 Sterne. Verwendet man einen Feldstecher, werden es 10 000; in einem kleinen Fernrohr 100 000 und in den Großteleskopen geht die Sternenzahl in die Millionen bis Milliarden
.
    Während die übrigen Sterne, die sich nun langsam aus dem tiefer werdenden Blau des Himmels herausschälen, untereinander immer an derselben Stelle stehen, sodass die Alten sie zu Sternbildern verbinden konnten, wandern Merkur und Venus zwischen diesen festgehefteten Sternen weiter. Die Griechen sprachen deshalb auch von Wandelsternen. Wir nennen sie heute Planeten und meinen damit Gestirne, die sich nicht nur unter den übrigen Fixsternen bewegen, sondern auch nicht selbst leuchten. Während die Fixsterne ferne Sonnen sind, also selbstleuchtende heiße Gaskugeln wie unsere Sonne, handelt es sich bei Planeten um eigentlich dunkle Gesteinskugeln, die das Licht der Sonne wie ein Spiegel zurückstrahlen. Zu diesen beiden werden sich später noch der rötlich leuchtende Mars, der gelblich leuchtende Jupiter und der Saturn gesellen. Die zunehmende Sichel unseres Erdtrabanten, des Mondes, leuchtet schon hoch am Himmel. Sie wird in den nächsten Tagen noch breiter werden – eindrucksvoller lässt sich nicht verfolgen, wie ein Himmelskörper im geborgten Licht der Sonne leuchtet.
In der Tiefe des Weltalls
    Inzwischen ist es stockdunkel geworden. Neben vielen hellen und noch viel mehr schwächeren Sternen schält sich ein mattleuchtendes Sternenband heraus, das sich hoch am Himmel entlangzieht. Es ist die Milchstraße, die Ebene unseres scheibenförmigen Sternsystems, unserer Galaxis. Hier stehen die Sterne am dichtesten, ist unsere Sonne nur ein Stern unter Milliarden.
    Plötzlich scheinen auf einmal mehrere kleine Sterne zur Erde zu fallen, gefolgt von einem kurz aufleuchtenden zischenden Feuerball: Minimeteoriten, Sternschnuppen genannt, und ein Großmeteorit sind in die Erdatmosphäre eingedrungen; der große ist vielleicht sogar irgendwo niedergegangen.
    Es wird langsam Morgen. In der Dämmerung zeigt sich ein Schweifstern, ein Komet. Wieder einmal hat einer dieser aus gefrorenem Staub und Wasser bestehenden Vagabunden vom äußeren Rand des Sonnensystems zu uns gefunden und bildet den krönenden Abschluss dieser wunderbaren Nacht.

Romantik pur und auch heute noch möglich: der Mond im braungrauen Licht und Venus am Horizont. Hier auf einem Gemälde von Caspar David Friedrich „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“
.
    (c) picture-alliance (KPA/HIP/Ann Ronan Picture Library)

Wie der Große Bär zum Großen Wagen wurde
Sternbilder und ihre Geschichte
    Auf die Frage, welches Sternbild sie kennen, werden die meisten Leute: „Der Große Wagen, der Kleine Wagen und der Orion!“ antworten oder eines der Tierkreissternbilder nennen, das sie vom Horoskop her kennen. Geht es aber ans Zeigen, so werden viele es noch beim Großen Wagen und Orion können, mit dem Kleinen Wagen ihre Schwierigkeiten haben und bei den Tierkreissternbildern kapitulieren.
    Denn leider stimmt die Form der meisten Sternbilder nicht mit der benannten Figur überein. Der Große und Kleine Wagen sowie Orion bilden eben deutliche Ausnahmen. Leicht lässt sich in den sieben Sternen ein großer und kleiner vierrädriger Wagen mit einer von drei Pferden gezogenen Deichsel erkennen, und die sieben Sterne des Orion ergeben einfach einen gegürteten Jäger. Schwieriger, ja unmöglich wird es, im vereinfachten volkstümlichen Großen Wagen das ursprüngliche Sternbild Großer Bär zu erkennen oder im w-förmigen Sternbild Kassiopeia eine äthiopische Königin: Zu sehr haben wir uns mit unserer Zivilisation vom Nachthimmel entfernt.
Bilderbuch am Firmament
    Anders dagegen sah es für unsere Vorfahren aus: Sie lebten noch unter einem wirklich dunklen Nachthimmel. Mit seinen Sternen wanderten oder navigierten sie, maßen die Zeit nach dem Sonnen- und Mondlauf, richteten nach diesen Gestirnen ihren Kalender und damit Aussaat und Ernte. Nicht zuletzt sahen sie über sich ein gewaltiges Bilderbuch

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