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Polgara die Zauberin

Polgara die Zauberin

Titel: Polgara die Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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auf dem Dachboden schlafen müßt.« Behutsam wischte sie einem der Zwillinge das Kinn ab. »Schmutzfink«, tadelte sie ihn sanft. Das Kind kicherte. »Nun, Ce'Nedra, was soll das Ganze? Warum habt ihr diese Reise unbedingt im tiefsten Winter unternehmen müssen?«
»Habt ihr Belgarath's Geschichte schon gelesen?« wollte Ce'Nedra wissen.
»Ja. Ich fand sie ziemlich weitschweifig – typisch für ihn.«
»Darüber enthalte ich mich jeglichen Urteils. Wie hat er es nur geschafft, in weniger als einem Jahr so viel zu schreiben?«
»Vater verfügt über gewisse Fähigkeiten, Ce'Nedra. Hätte er sie tatsächlich schreiben müssen, wäre er vermutlich viel, viel länger daran gesessen.«
»Vielleicht hat er deshalb so viele Sachen ausgelassen.«
»Ich kann dir nicht ganz folgen, Liebes.« Polgara säuberte sorgfältig das Gesicht des zweiten Zwillings und stellte die beiden Kleinen auf den Boden.
»Für jemanden, der vorgibt, ein professioneller Geschichtenerzähler zu sein, hat er gewiß eine drittklassige Arbeit abgeliefert.«
»Meines Erachtens hat er mehr oder weniger alles erwähnt, was geschehen ist.«
»In dieser Geschichte gibt es ein paar schrecklich große Lücken, Tante Pol.«
»Vater ist siebentausend Jahre alt, Ce'Nedra. In einer so langen Zeitspanne treten zwangsläufig Perioden auf, in denen nicht allzuviel passiert.«
»Aber er hat sich überhaupt nicht darüber ausgelassen, was Euch widerfahren ist, Tante Pol. Er hat beinahe nichts über jene Jahre geschrieben, die Ihr in Vo Wacune verbracht habt, oder darüber, was Ihr in Gar og Nadrak gemacht habt oder an irgendeinem dieser anderen Orte. Ich will wissen, was Ihr getan habt.«
»Wozu um alles auf der Welt?«
»Ich will die ganze Geschichte, Tante Pol. Er hat so viel ausgelassen.«
»Du bist genauso schlimm wie Garion damals. Er hat meinem Vater keine Ruhe gelassen, bis der alte Wolf ihm eine Geschichte erzählte, und dann wollte er immer noch mehr wissen.« Polgara verstummte abrupt. »Weg vom Kamin!« sage sie in scharfem Ton zu den Zwillingen.
Sie kicherten, gehorchten jedoch ihrer Mutter. Ce'Nedra begriff, daß es sich um eine Art Spiel handelte. »Wie dem auch sei«, nahm sie ihren Gedankengang wieder auf, »Belgarath legte ein paar Briefe bei, als er die letzten Kapitel nach Riva übermitteln ließ. Sein Brief an mich brachte mich auf den Gedanken herzukommen und mit Euch zu reden. Zuerst beschuldigte er uns alle, wir hätten uns zusammengetan und ihn so lange drangsaliert, bis er diese Geschichte geschrieben hat. Er gab zu, daß seine Erzählung einige Lücken aufwies, schlug aber vor, daß Ihr sie füllt.«
»Typisch«, murmelte Polgara. »Mein Vater ist ein Experte darin, Dinge ins Rollen zu bringen und dann andere zu überreden, sie für ihn zu beenden. Nun, diesmal hat er damit kein Glück. Vergiß es, Ce'Nedra. Ich habe nie von mir behauptet, ich könnte Geschichten erzählen, und außerdem weiß ich etwas Besseres mit meiner Zeit anzufangen.«
»Aber –«
»Kein Aber, Liebes. Und jetzt geh und ruf Garion und Durnik zum Essen.«
Ce'Nedra war klug genug, die Angelegenheit zunächst auf sich beruhen zu lassen, aber in ihrem verschlagenen kleinen Kopf begann sich bereits ein Weg abzuzeichnen, wie man Polgaras Weigerung umgehen könnte.
»Garion, Liebster«, sagte sie, als sie und ihr Ehemann später am Abend in der warmen und gemütlichen Dunkelheit ihres Bettes lagen.
»Ja, Ce'Nedra?«
»Du könntest doch mit deinem Großvater in Verbindung treten und mit ihm sprechen, nicht wahr?«
»Ich vermute, ja. Warum?«
»Würdest du ihn und deine Großmutter nicht gerne wiedersehen? Ich meine nur, wir sind ganz in der Nähe, und es ist wirklich nicht weit von Belgarath' Turm zur Hütte hier, und sie wären doch sicher sehr enttäuscht, wenn wir diese Gelegenheit für einen Besuch verstreichen ließen, oder?«
»Was führst du im Schilde, Ce'Nedra?«
»Warum muß ich immer ›etwas im Schilde führen‹?«
»Für gewöhnlich ist es so.«
»Das ist nicht nett von dir, Garion. Wäre es nicht auch möglich, daß ich einfach nur ein Familientreffen möchte?«
»Tut mir leid. Vielleicht habe ich dir Unrecht getan.«
»Nun – um ehrlich zu sein, deine Tante stellt sich in dieser Angelegenheit ziemlich stur. Ich werde ein wenig Hilfe brauchen, um sie davon zu überzeugen, daß sie ihre Geschichte niederschreiben muß.«
»Großvater wird dir nicht helfen. Das hat er dir bereits in seinem Brief geschrieben.«
»Ich rede nicht von seiner Hilfe. Ich möchte mit

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