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Portland Head Light

Portland Head Light

Titel: Portland Head Light Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Unschuld.“
    Dominic griff nach Camerons Hand. „Sie passt perfekt zu Madleen.“
    Cameron nickte und schluckte zugleich, bevor er seinen Blick vom Grabstein abwandte und erneut auf die Rose sah. „Was soll ich ihr denn sagen?“
    „Was immer du willst, Cam. Was immer du willst.“
    Es dauerte eine Weile, bis Cameron aufhörte auf seiner Unterlippe herumzukauen und sich von ihm losmachte, um in die Knie zu gehen. Dominic ging ein paar Meter weiter. Er wollte nicht lauschen, aber er wollte dennoch in der Nähe bleiben, falls Cameron ihn brauchte. Also wartete er zwischen den Gräbern, ließ seinen Blick dabei über den schneebedeckten Friedhof schweifen und hörte nebenbei Camerons leises Murmeln. Was immer er Madleen im Moment erzählte, Dominic hoffte, dass es Cameron half. So wie es ihm selbst geholfen hatte, der Frau, die ihn geboren hatte, einen Brief dazulassen. Auch auf die Gefahr hin, vielleicht niemals eine Antwort zu bekommen.
    „Lass uns gehen.“
    Dominic zuckte leicht zusammen. Er hatte gar nicht gemerkt, dass Cameron zu ihm gekommen war. „Geht's dir gut?“, fragte er und warf einen prüfenden Blick ins Camerons Gesicht. Sein Wirbelwind hatte geweint, das war zu sehen, aber Dominic kommentierte es nicht. Ein Lächeln erschien ihm angebrachter und als Cameron es mit ein wenig Verzögerung erwiderte, bevor er sich nah an ihn schmiegte, wusste Dominic, was er jetzt zu tun hatte. Es schlich schon seit Tagen um die drei berühmtem Worte herum, nur der Mut sie auch auszusprechen hatte ihm bisher gefehlt. „Ich liebe dich.“ Cameron erstarrte in seinen Armen. „Ich liebe dich, Cam“, wiederholte er daher und fuhr mit seinen Händen unter Camerons Winterjacke, um dem zärtlich über den Rücken zu streicheln. „Ich will dir das schon eine ganze Weile sagen.“
    Da sah Cameron ihn endlich an. Mit leuchtenden Augen. Glücklich. Und einem Lächeln im Gesicht, das Dominics Herz automatisch einen Tick schneller schlagen ließ. „Warum hast du nicht?“
    „Weil ich ein Feigling bin?“ Dominic wusste genau, was jetzt kam und deswegen schmunzelte er auch nur, als Cameron nickte und, „Das stimmt allerdings“, murmelte. „Aber ich denke, ich könnte mich mit der Zeit daran gewöhnen, es dir zu sagen.“
    Cameron grinste. „Würde es helfen, wenn ich es dir auch ab und zu sage?“
    Irgendwie führten sie sich hier gerade auf wie zwei Teenager, kam Dominic in den Sinn, trotzdem konnte er nicht anders als zu lachen und gleichzeitig zu nicken. „Ja, würde es. Und jetzt lass uns nach Hause fahren. Zum uralten Fred und seiner Anna, zu Caleb und Noah, zu Maggie und Kyle, zu Montana, zu unserem gemeinsamen Leben und deiner eigenen Praxis, sobald wir sie übernommen haben...“ Dominic unterbrach sich kurz und lächelte. „Und natürlich zum Leuchtturm, weil Fred mir mal gesagt hat, dass Paare sich dort im Mondschein küssen müssen, wenn sie wollen, dass ihre Liebe ewig hält.“
    Cameron erwiderte sein Lächeln, griff ihn am Kragen seiner Jacke und zog ihn zu sich, um ihn zu küssen, bevor er heiser murmelte, „Na dann... Auf zum Portland Head Light.“

- Epilog -

    „Ich muss besoffen gewesen sein, als ich mich darauf eingelassen habe“, schimpfte Colin und sah zum vermutlich hundertsten Male auf das Seil, das ihn beim Abstieg sichern würde. „Und du bist sicher, dass das hält?“
    Dominic grinste. „Nein.“
    Colin sah ihn fassungslos an, während Devin, Cameron, Adrian und David seufzend ein paar Meter hinter ihnen standen. Dominic konnte nicht anders, als Colin frech anzugrinsen, worauf der irgendetwas auf irisch murmelte, was mit Sicherheit keine Nettigkeit war, und ihn lachen ließ. Seit Colin und er sich nach ihrer Aussprache eine Freundschaft aufgebaut hatten, neckte Dominic den Iren bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Nicht, dass der davon beeindruckt war. Ganz im Gegenteil. Colin stichelte im selben Maße zurück, wie er damit anfing, was Mikael, Devin und Cameron jedes Mal seufzend die Köpfe schütteln ließ, bevor sie sie als 'Kinder' betitelten.
    Sehr zu Colins und seiner eigenen Belustigung, dachte Dominic und zwinkerte dem Iren zu, was den die Augen verdrehen ließ. Das Seil würde halten, immerhin wusste Dominic, was er hier tat. Das hatte im letzten Sommer, als er bei einem gemeinsamen Campingwochenende den Vorschlag gemacht hatte, dass sie alle irgendwann mal zusammen in Urlaub fahren könnten, zwar noch ganz anders ausgesehen, aber ein Jahr war genug Zeit, um Dinge zu lernen.

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