Possessed by a Billionaire 1
Traum nicht folgenlos geblieben war und feuchte Spuren im Unterteil meines Pyjamas hinterlassen hatte. Ich wurde rot, als hätte mich jemand bei einer Straftat ertappt. Ich sprang schnell unter die Dusche, um nicht mehr an den Mann mit der Maske denken zu müssen... und - ich schüttelte wieder den Kopf - vor allem nicht an den riesigen Schwanz in meinem Mund. Wo ich doch in meinem ganzen Leben noch nie jemandem einen geblasen hatte!
Pünktlich um acht Uhr setzte ich mich in der letzten Reihe des Hörsaals neben meine Freundin.
- "Hey, auf die Minute! Bist du gestern noch gut heimgekommen?", fragte sie, ohne aufzublicken. Sie war damit beschäftigt, Notizen aus der letzten Vorlesung abzuschreiben.
Sie setzte einen letzten Punkt, schien zufrieden und lächelte mich an. Perfektes Make-up, perfekt manikürte Nägel. Als sie sich zu mir umwandte, erschien eine steile Falte auf ihrer Stirn, und sie meinte:
"Heute wirst du jedenfalls keine Misswahl gewinnen!"
Meine abgewetzte Jeans, mein verwaschenes T-Shirt und die Strickjacke - übrigens reine Wolle - waren wahrscheinlich nicht besonders modisch, aber ich mochte nun einmal bequeme Klamotten. Außerdem fahre ich Rad! Ich würde auf keinen Fall einen Minirock und Stöckelschuhe tragen!
Jess musste meine Gedanken gelesen haben, denn sie fügte hinzu:
"Fang jetzt bloß nicht wieder mit deinem Fahrrad an! Das ist eine Ausrede. Nimm einfach die Metro wie alle anderen auch! Ein Jammer. Du könntest hinreißend aussehen, wenn du dir nur ein bisschen Mühe geben würdest! Guck mal, der dunkle Typ da unten. Du bräuchtest nur mit dem Finger schnippen... Wenn du nicht so herumrennen würdest!"
Gut, das stimmte. Wegen des Traums war ich völlig durch den Wind gewesen und hatte wohl nicht ganz so sorgfältig auf mein Haar geachtet. Meine rote Mähne war vermutlich noch zerzauster als sonst.
Rein äußerlich war Jess das genaue Gegenteil von mir. Sie war immer top gestylt, sogar beim Sport. Sie hatte eine natürliche Klasse, und sie verstand sich darauf, ihre Vorzüge zu betonen: Make-up, Frisur und Kleidung - bei allem ließ sie größte Sorgfalt walten. Sie hatte einen schönen Busen, einen runden Po, straffe Schenkel und trug gerne schicke Outfits. Ihr blondes Haar saß immer perfekt und ließ sie aussehen wie einen Engel. Allerdings lagen in ihrem feurigen Blick Botschaften, die ganz und gar nicht zu einem keuschen Engel passten. Nein, an Jess gab es wirklich nichts auszusetzen. Auch die Blicke, die ihr die Männer zuwarfen, wenn wir gemeinsam durch die Korridore an der Uni schlenderten, bestätigten nur, was ich längst wusste. Sie besaß einen Sexappeal, der praktisch mit Händen zu greifen war. Ein hübscher Körper... und Köpfchen dazu. Sie stammte aus den USA. Nach ihrem ausgezeichneten High-School-Abschluss war sie nach Frankreich gekommen, um hier Jura zu studieren. Ihre Freunde und ihre Familie hat sie auf der anderen Seite des großen Teichs zurückgelassen. „Ich konnte Paris nicht widerstehen. Ich liebe diese Stadt einfach! Und die Leute hier, hm, die sind total niedlich!“, sagte sie in lupenreinem Französisch ohne Akzent, wenn sich jemand über diese Entscheidung wundert.
Nach der Vorlesung wäre ich gerne mit Jess einen Kaffee trinken gegangen. Ich hätte ihr sicher nicht von diesem Traum erzählt. Und ich hätte ihr ganz bestimmt nicht erzählt, dass ich selbst so etwas geträumt habe. Aber ich hätte sie gerne ein bisschen ausgehorcht, um herauszubekommen, ob sie selbst schon etwas Derartiges erlebt hat. Jess Erfahrungen in Sachen Sex und Erotik gingen weit über meine eigenen hinaus. Obwohl ich gerade in einer Vorlesung über Gesellschaftsrecht saß, ging mir mein merkwürdiger Traum nicht aus dem Sinn. Was hatte das nur zu bedeuten? War ich etwa untervögelt? Waren das geheime Fantasien, die ich verdrängt hatte? Sehnte ich mich einfach nur nach einer breiten Schulter zum Anlehnen? Ganz bestimmt nicht! Jess hätte nichts Romantisches in diesem Traum gesehen. Wenn sie gewusst hätte, dass mein Unterbewusstsein Liebhaber mit prallen Schwänzen zusammenfantasiert, wäre sie wahrscheinlich losgestürmt, um mir einen Dildo zu kaufen – „ein unverzichtbares Accessoire für jede Frau, der an ihrem Glück gelegen ist“.
Vorerst blieb ich jedoch mit meinen Überlegungen allein. Ich musste mich beeilen. Der Job wartete. Drei Tage in der Woche arbeitete ich als Praktikantin in einer der wichtigsten Kanzleien von ganz Paris. Die Stelle verdanke ich
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