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PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

Titel: PR 2624 – Todesfalle Sektor Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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war es nicht, was er an Indizien zur Verfügung hatte, keine Waffe, keine anderen Spuren, nur das Gespräch und die Vergiftung. Möglicherweise galt auch Skeptikern das Gift als Beweis, dass die Begegnung tatsächlich stattgefunden hatte.
    Die Gruppe erreichte die Zentrale, Porant und seine Begleiter suchten ihre Plätze auf.
    Die Holokugel fehlte nach wie vor, aber die Männer und Frauen hatten auf einer schnell zusammengebauten Bühne mehrere große Bildschirme aufgestellt. Kabel führten durch die Zentrale und verschwanden hinter einer Wandklappe.
    Auf den Bildschirmen war das leere Innere von Sektor Null zu erkennen. Auch draußen hinter der Barriere war es dunkel. Die Galaxis, in der sie lebten, existierte nicht. Das Licht der Milchstraßensterne hatte den Standort der Zentralkugel längst nicht erreicht.
    »Die Spurensuche ist gescheitert«, sagte van Doberen, als sie sich gesetzt hatte. »Wir können nur noch zusehen, dass wir möglichst ohne weitere Opfer hier rauskommen.«
    Die Absprengung des Restschiffes und damit die Freisetzung der Zentralkugel war erfolgreich verlaufen. Sie verfügten zwar über ein kleines, eigenständiges Schiff mit aktivem Paratronschirm, aber was bedeutete das schon inmitten des neuen Epizentrums des Hypersturms und nur mit den üblichen Notreserven an Atemluft, Wasser und Energie?
    POLLUX war fort. Es blieb ihnen CASTOR. Er war gewissermaßen ihr Strohhalm, an den sie sich klammerten.
    Leicht würde es nicht sein zu überleben. Sie merkten es eine halbe Stunde später, als in der Zentrale das Licht ausging.
     
    *
     
    Die vierzehn Stunden waren längst vorbei, und es kam noch immer keine Hilfe. Ein Glück, dass die SERUNS noch heizten und ihre Luftversorgung und die Funkgeräte arbeiteten. Die Systeme der Zentralkugel waren aufgrund der Vorschädigungen längst nicht mehr in der Lage, das Überleben der Besatzung zu gewährleisten.
    Schlimm war die Situation für die über sechshundert Schwerverletzten, deren Überlebenssysteme inzwischen auf ein paar wenige Notbatterien angewiesen waren. Die Geräte wurden abwechselnd mit Strom versorgt. Für eine kontinuierliche Energieversorgung aller Systeme reichten die Kapazitäten der museumsreifen Reserveaggregate nicht aus.
    Wenigstens arbeitete der Paratronschirm noch. Er schützte die Insassen des Schiffes vor durchschlagenden Hyperenergien der harmloseren Art. Aber seine Energievorräte gingen ohne die Versorgung durch die Meiler von POLLUX ziemlich schnell zur Neige.
    »An alle«, erklang die Stimme van Doberens. »Ihr dürft die Helme jetzt nicht mehr öffnen. Die Luft in den Räumen ist zu schlecht und wird nicht mehr ausgetauscht. An die Beobachter in den Schleusen: Achtet darauf, dass ihr keine Atemluft aus euren Anzügen verliert.«
    Wahna Porant saß still in seinem Sessel. Der Orterschirm blieb leer, die optischen Darstellungen beschränkten sich auf ein paar Bilder, die von den Scouts alle halbe Stunde an die Zentrale übermittelt wurden. Vier Mitglieder der Zentrale-Besatzung waren es, die in Mannschleusen warteten, regelmäßig die Außenschotte öffneten und Bilder sowie Kommentare übertrugen.
    Neues wussten sie nicht zu berichten. Draußen wirbelte das Trümmerfeld aus Schiffsteilen, ein Friedhof aus Metall, ein nie versiegender Ort der Trauer. Niemand wusste genau, wie viele unentdeckte Tote es dort gab, die nicht mehr hatten geborgen werden können.
    Zwei Stunden später machte das Schiff offiziell dicht. Die Scouts kehrten zurück. Gespräche wurden auf ein Minimum reduziert, die Sessel kippten in Liegeposition.
    »Flach atmen«, sagte van Doberen. »Schlaft, wenn ihr könnt. Alles andere ergibt sich von allein. Wir hatten schöne Jahre zusammen. Ich danke euch.«
    Es waren die letzten Worte, die Wahna Porant hörte. Die Mikropositroniken schalteten die Funkgeräte ab. Die verbleibende Energie wurde ausschließlich für die Beatmung verwendet.
    Porant schlief ein. Die Anstrengungen des 9. Oktober forderten noch immer ihren Tribut. Inzwischen zeigte der Kalender den 10. Oktober. Einen Tag Gnadenfrist hatten sie sich erarbeitet. Ein bisschen Leben und ein bisschen das Gefühl, anderen geholfen zu haben, das war es, was er mit hinübernahm.
    Irgendwann erlosch der Paratron, und die übermächtigen Klauen der Hyperenergien griffen nach der Kugel und zerrten sie hin und her.

10.
     
    »Materialisation!«, verkündete NEMO. »Ankunft am Sektor Null.«
    Shaline Pextrel sagte: »Orterauswertung läuft. Ein explodiertes

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