Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

Titel: PR 2624 – Todesfalle Sektor Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
Vom Netzwerk:
Die Luftmessungen ergaben eindeutige Werte. In diesem Giftgemisch aus Metalldämpfen und Kohlendioxid lebte niemand mehr.
    Die Roboter machten sich auf die Suche nach der Besatzung.
     
    *
     
    Wahna Porant spürte den Ruck, der durch seinen Körper ging. Er verlor das Gleichgewicht, wollte die Arme ausbreiten und sich ausbalancieren, aber es klappte nicht. Er glaubte zu stürzen, aber auch diese Wahrnehmung erwies sich als falsch.
    Der Rumaler schwankte, stürzte aber nicht. Er streckte die Arme nach vorn, um sich beim Aufprall abzufangen, aber er prallte nicht auf. Er blieb in einer Art Zwischenraum hängen, den er nicht erfasste. Er schien da zu sein, aber er unterschied sich nicht von seiner Umgebung, keine andere Temperatur, keine andere Schwerkraft.
    Er war einfach nur da.
    »Sibana?«
    Hinter seinem Rücken gluckerte es, ziemlich weit weg, wie er fand.
    »Van?«
    Wieder ruckte es unter ihm. Diesmal war es tatsächlich der Boden, auf dem er lag. Er bildete es sich nicht nur ein.
    »Van? Sibana? – Katarr?«
    Porant registrierte, dass sein Helm geschlossen war. Er trug einen SERUN, der so neu roch, als sei er nie zuvor getragen worden.
    »Helm öffnen!«, sagte er.
    »Nein!«, klang es blechern von irgendwoher. »E-Spar!«
    Porant grub und grub in seiner Erinnerung, bis es ihm einfiel. E-Spar bedeutete, dass das Energiesparprogramm lief. Der SERUN hielt die lebenserhaltenden Funktionen aufrecht, sonst nichts.
    Nach und nach erinnerte Porant sich an das, was geschehen war: die Flucht durch das Schiff, die merkwürdigen Kapriolen in einer explodierenden Trümmerwelt, das Metallsplitter-Surfen und die wundersame Rettung.
    Und es fiel ihm ein, was van Doberen gesagt hatte: flach atmen. Porant tat es, und der reduzierte Sauerstoffgehalt im SERUN trug vermutlich auch dazu bei, dass die bleierne Müdigkeit in seinen Gliedern nicht mehr wich.
    »Sibana?«, versuchte er es noch einmal.
    »Still!«, raunzte ihn die Mikropositronik an. »Lass sie schlafen!«
    »Schon gut!«
    Wahna Porant hielt von da an den Mund, starrte die Säule des Sessels an, neben dem er lag, und bewunderte den nahtlosen Übergang der Säule in den Boden. In seinen Gedanken zog die Katastrophe herauf, als würde sie sich erst jetzt ereignen.
    Seine Katastrophe, auch wenn keiner das wahrhaben wollte.
    Ich muss euch etwas sagen, dachte er und presste bewusst die Lippen zusammen, um nicht zusätzliche Luft und Energie zu verbrauchen. Ich muss euch sagen, dass ich es war, der diesen vermaledeiten Vorschlag gemacht hat. Gut, ihr könnt argumentieren, wir wären so oder so hineingeflogen. Vielleicht hätten wir es erst später getan. Wenn ihr nicht hören wollt, was ich euch sagen will, seht es von mir aus positiv. Es war gut, dass wir gleich rein sind. Es war gut, dass wir jetzt viele Messwerte zur Verfügung haben, die sie draußen irgendwann brauchen können. Es – es tut mir leid! Das wollte ich euch sagen.
    Von irgendwo drang ein Geräusch an die Mikrofone seines Anzugs. Es hörte sich an wie eine Metalltür, die knallte. Ein Sog entstand, der immer heftiger an seinem Anzug zerrte. Porant hörte das Stampfen schwerer Schritte und ein Zischen, das sich nach und nach über die gesamte Zentrale ausdehnte.
    Das Stampfen kam näher. Der Rumaler rollte sich auf die Seite, griff instinktiv zur Hüfte, wo sich gewöhnlich der Handstrahler befand.
    Aber dieser Anzug war neu, er hatte noch keine Waffe dafür erhalten. Der Griff ging ins Leere.
    Und dann waren sie da. Überlebensgroße, riesige Gestalten mit rot glühenden Augen. Ihnen folgte das Zischen. Ein milchiger Regen ergoss sich über ihn, der seine Helmscheibe blind machte. Die bleierne Müdigkeit in seinem Körper wurde stärker, sie stieg ihm zu Kopf.
    Ein Prallfeld fasste nach Porant und hob ihn hoch. Ein Tentakel mit einem Tuch reinigte den Helm. Über die Köpfe der Roboter hinweg beschleunigte er zum Ausgang. Dass es sich um terranische Kampfmaschinen vom Typ TARA-VII-UH handelte, bekam er erst zu diesem Zeitpunkt mit.
    Es beunruhigte ihn nicht besonders. Die anderen Markierungen waren schon eher geeignet, ihn aus der Fassung zu bringen.
    JV-1-66-3, JV-M-1 und so ähnlich lauteten sie.
    »Seid ihr wirklich von der JULES VERNE?«

11.
     
    Nahe der CORONA fielen nach und nach Schiffe aus dem Linearraum. Die Ortung identifizierte die THANTUR-LOK und zweitausend galaktische Kampfeinheiten.
    »Er ist da«, sagte Adjutant Bawenor.
    Sie wussten es seit wenigen Stunden, als ein Kurierschiff von der

Weitere Kostenlose Bücher