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PR 2637 – Die Informationsjäger

PR 2637 – Die Informationsjäger

Titel: PR 2637 – Die Informationsjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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die Wahl zwischen Pest und Cholera. Eine Rückkehr in den Linearraum kam im Augenblick nicht infrage. Sie waren froh, dem unberechenbaren Medium entkommen zu sein. Blieben sie im Normalraum, liefen sie Gefahr, zwischen den tobenden Energien zerrieben zu werden wie Getreidekörner zwischen zwei Mühlsteinen.
    »Wir müssen ins Auge des Sturmes!«, befahl Rhodan.
    Rhodan hoffte, dass die KADURA unter dem Kommando des Xylthen Ronsaar mehr Glück gehabt hatte. Oberst Anrene dachte in dieselbe Richtung, denn er schickte Hyperfunkpeilsignale in verschiedenen Frequenzbereichen hinaus, die auf den Standort der SICHOU-1 hinweisen sollten.
    Der Kreuzer beschleunigte. Fünfzig Prozent Lichtgeschwindigkeit reichten aus, um in den Linearraum zu wechseln. Sie reichten allerdings nicht, um im Toben des Sturms auch nur eine Lichtsekunde vorwärts zu kommen.
    Meistens war es schwer, hyperdimensionale Vorgänge in ein vierdimensionales Denkschema umzusetzen. Rechner konnten das, menschliche Gehirne nicht. In diesem Fall funktionierte es relativ einfach. Auf den Skalen der Orter stellte es sich dar, als würde das Schiff irgendwo zwischen 80 und 95 Prozent Lichtgeschwindigkeit beschleunigen. Die Masse stieg ins Unendliche, das Universum staute sich zu einer gewaltigen Wand auf, an der das Schiff zerschellen würde.
    Die Positronik meldete 55 Prozent, kurz darauf 57.
    Nach und nach stabilisierten sich die Gravo-Absorber. Das Gefühl des ständigen Vorwärtsfallens hörte auf. Dafür stieg der energetische Widerstand auf die Schiffshülle beziehungsweise die Schutzschirmstaffel. Die Reibungswärme stieg.
    Rhodan beobachtete die Anzeige aufmerksam. Noch absorbierte die Schirmstaffel die Hyperenergien beziehungsweise leitete sie in den Hyperraum ab. Die Taster meldeten einen Sog, der proportional zu diesem Phänomen zunahm.
    Der Terraner machte Anrene darauf aufmerksam. »Wenn der Sog stärker wird als die vom Schiff erzeugte Antriebskraft, reißt er es mit. Von einem Schiff, das dann auch noch seine Schirmstaffel verliert, bleibt wenig oder gar nichts übrig.«
    »An der SICHOU-1 sollten wir das nicht ausprobieren. Bleibt also nur ein Linearmanöver.« Anrene nickte. »Alles klar.«
    Ein viel größeres Problem kam kurze Zeit später auf sie zu: Auf das Schiff wirkten starke Zugkräfte, die von hinten kamen. Sie bremsten das beschleunigende Schiff ab und ließen die Projektoren und Konverter heißlaufen.
    Rhodan holte den diensthabenden Cheftechniker auf sein Holodisplay.
    Jaruto Thomanten winkte ab. »Keine Zeit! Ich bin schon dran!«
    »Der Zugstrahl wirkt gleichmäßig. Gib Gegenschub. Wir müssen die beiden Kräfte addieren!«
    »Du meinst, es ist die KADURA?«
    »Oder ein anderes Schiff. Es spielt keine Rolle, wer uns hier rausholt.«
    »Du hast recht!«
    Die SICHOU-1 verlor rasend schnell Geschwindigkeit. Unter 49 Prozent Licht wurde der Linearraumeintritt zu einem Risiko. Irgendwo ab 15 Prozent würde der Energiebedarf der Triebwerkssysteme unrealistische Werte annehmen – und es bestünde zudem die Gefahr, dass die Hyperkristalle spontan ausbrannten.
    Die Zentralkugel des Schiffes riegelte sich gemäß den Sicherheitsvorschriften ab. Bis auf wenige Ausnahmen hielten sich auch außerhalb alle Mannschaften in den Sicherheitszonen beziehungsweise den Beibooten auf.
    20 Prozent Lichtgeschwindigkeit. 19, 18 ...
    Die Anzeige kam zum Stillstand. Dann kletterte sie zügig aufwärts. Der Schub der Triebwerke wirkte jetzt in die Richtung, aus der dieser Zugstrahl kam.
    30 Prozent, 35, 40 ...
    »Hat jemand eine Ahnung, wie groß bei einem Zapfenraumer die Reichweite eines Zugstrahls ist?«, fragte Derrayn Anrene plötzlich. »Ein paar Tausend Kilometer?«
    Rhodan sagte: »Schub drosseln, schnell! Ausweichmanöver einleiten!«
    45 Prozent Lichtgeschwindigkeit, 46, 47 ...
    In der Ortung tauchte ein verschwommenes Echo auf. Die KADURA?
    Der Kugelraumer raste auf den Schemen zu. Die längliche Form stimmte. Wieso flog er so langsam?
    Rhodan dämmerte, dass es nicht der Zugstrahl war, der die SICHOU-1 beschleunigte, sondern der Zapfenraumer selbst. Ronsaar brachte sein Schiff auf 50 Prozent Licht.
    »Der kennt seinen Kahn.« Anerkennung schwang in den Worten des Obersten mit. »Whow!«
    Na klar, dachte Rhodan. Wenn sich ein Xylthe mit den Gegebenheiten in Kollaron-Viibad nicht auskennt, wer dann?
    Ungefähr zehn Sekunden vor der Kollision erlosch der Zugstrahl. Die KADURA verschwand von der Ortung. Der Kreuzer raste durch den Wärmeabdruck des

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